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Südsudan

Kindersoldat mit Waffe

Nachfrage nach Konfliktrohstoffen fördert Einsatz von Kindersoldaten

Der kongolesische Junge Nestor Songolo ist gerade einmal 13 Jahre alt gewesen, als er und seine Freunde auf dem Schulweg von bewaffneten Milizen überfallen und verschleppt wurden. Anfangs zwangen ihn die Milizen mit Gewalt zum Kämpfen und Töten, später kämpfte und tötete er, um den Mord seiner ermordeten Mutter zu rächen. Selbst nach vorläufigen Friedensverhandlungen stellte sich für Nestor keine Normalität ein, da er seine Familie verlor, in seinem Dorf aufgrund seiner Taten geächtet wurde und nun mit schmerzvollen Erinnerungen an Gewalt- und Gräueltaten leben muss.

Klimawandel, Kriege und COVID-19 fördern die Verheiratung von Kindern

Wer sein Kind vor dem 18. Geburtstag verheiratet, verstößt gegen die Kinderrechte. Dennoch ist die Kinderehe eine weitverbreitete Praxis in der ganzen Welt. In den letzten Jahren konnten große Erfolge im Kampf gegen Kinderheiraten erzielt werden. Doch all das läuft Gefahr, zunichte gemacht zu werden. Und zwar durch aktuelle Krisen wie Bürgerkriege, Corona und der Klimawandel.

Wenn Soldat zu werden der einzige Ausweg ist

„Es ist meist die absolute Not, die Kinder in die Arme bewaffneter Gruppen treibt“, so Ekkehard Forberg, Friedensexperte bei World Vision. Die Kinderhilfsorganisation World Vision führte eine Studie durch, die sich mit den Ursachen beschäftigen, warum Kinder sich freiwillig bewaffneten Gruppen anschließen. Die Organisation befragte zu diesem Thema befreite Kindersoldaten in verschiedenen Ländern. Die Länder waren die DR Kongo, der Irak, Kolumbien, der Südsudan und die Zentralafrikanische Republik. Diese „Freiwilligkeit“ entspricht laut Forberg nicht wirklich einer echten Freiwilligkeit, da die Kinder keine andere Wahl haben.

Kinder in Krisenregionen besonders anfällig für Kinderarbeit

Naturkatastrophen und gesellschaftliche Krisen bringen Millionen Menschen dazu zu flüchten. Über 50 Prozent sind unter 18 Jahre alt – viele von ihnen unbegleitet.

Kinder sind besonders verwundbar, was sie zu den größten Opfern in Krisensituationen macht. Sie sind sowohl auf physischer, psychischer als auch auf der rechtlichen Ebene gefährdeter als Erwachsene.

Lernen statt Kämpfen – Kindernothilfe fordert mehr Engagement der Bundesregierung gegen den Einsatz von Kindersoldaten

Jedes fünfte Kind wächst in einem Konfliktgebiet auf. Save the children spricht von weltweit 420 Millionen Kinder in Kriegen und Konflikten 2017.Orte, welche für Kinder normalerweise Schutz bedeuten sollten, werden angegriffen: Zwischen 2013 und 2017 gab es über 12.700 Angriffe auf Bildungseinrichtungen. Kinder sind aber nicht immer nur zivile Angriffsziele. Sie werden auch eingesetzt, denn viele Kinder müssen kämpfen. Sie lernen zu töten, statt in der Schule zu lernen.