Kinderarbeit in der Gewürzindustrie bleibt oft unbemerkt
Obwohl Gewürze in unserem Alltag genauso allgegenwärtig sind wie Kaffee oder Schokolade, ist das Bewusstsein für Kinderarbeit in diesem Sektor deutlich weniger ausgeprägt.
Obwohl Gewürze in unserem Alltag genauso allgegenwärtig sind wie Kaffee oder Schokolade, ist das Bewusstsein für Kinderarbeit in diesem Sektor deutlich weniger ausgeprägt.
Räucherstäbchen tauchen bei uns im Alltag immer wieder auf. Ob beim Meditieren, Yoga oder als Raumduft, wir assoziieren damit jedes Mal Entspannung. Von dieser können die Kinder auf der Produktionsseite jedoch nur träumen.
Dass Bekleidungsunternehmen übriggebliebene Kleidungsstücke vernichten, ist kein Geheimnis. Durch die Corona-Pandemie hat sich diese Lage jetzt allerdings erneut zugespitzt. Aufgrund des zweiten Lockdowns und der Schließung der Geschäfte wurden etwa 500 Millionen Kleidungsstücke der diesjährigen Winterware nicht verkauft. Hinzu kommt, dass die Lager der Textilhersteller und Unternehmen bereits durch den ersten Lockdown extrem überfüllt sind. Eine weitere Einlagerung der anfallenden Kollektionen ist deshalb aufgrund von Platzmangel schlicht unmöglich.
Die Bundesregierung hat sich auf ein Lieferkettengesetz geeinigt. Entwicklungsminister Müller, Arbeitsminister Heil und Wirtschaftsminister Altmaier stellten das Gesez am Freitag vor, das Unternehmen zur sozialen und ökologischen Verantwortung in ihren Lieferketten verplichten soll.
Deutschland ist nach den USA der zweitgrößte Importeur von Kleidung weltweit. Dabei stammen über 90 Prozent unserer Kleidung, die in Deutschland oder generell im Westen getragen wird, aus Asien. Am meisten wird in China, Indien und Bangladesch produziert. Doch gerade hier sind die Arbeitsbedingungen für die mehrheitlich arme Bevölkerung oftmals sehr schlecht. Das gilt besonders für die Textilindustrie, sowohl auf den Baumwollfeldern als auch in den Fabriken.
Die Vereinten Nationen beschlossen 2015 die sogenannte “Entwicklungsagenda 2030”. Diese beinhaltet 17 Entwicklungsziele. Dazu gehört neben der Bekämpfung von Zwangsarbeit, moderner Sklaverei und Menschenhandel auch die Abschaffung der Kinderarbeit bis 2025. Durch die COVID-19-Pandemie hat allerdings besonders dieses Ziel einen starken Rückschlag erfahren.