In Zahlen
- Gesamtbevölkerung: 1.343.239.923 Einwohner (Stand: Juli 2012) 1)
- Bevölkerung 0-14 Jahre: 17,4% 1)
- Zur Verbreitung von Kinderarbeit in China liegen keine Zahlen vor.
Tätigkeiten / Produkte
- Weihnachtsschmuck, künstliche Blumen
- Herstellung von Feuerwerkskörpern
- elektronische Geräte
- Textilien (Baumwollproduktion)
- Lebensmittelbranche
- Zahlreiche Firmen wie Mattel, Disney und Hasbro produzieren in China und sind gelegentlich mit Vorwürfen der Kinderarbeit konfrontiert.
- In ländlichen Gegenden Chinas werben immer öfter Menschenhändler Kinder an oder entführen diese, um sie dann an Ziegeleien oder Kohlegruben zu verkaufen. Die Kinder müssen von 5 Uhr morgens bis 12 Uhr nachts arbeiten, bekommen wenig zu essen und werden geschlagen.
Allgemeine Rahmenbedingungen
- Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze: 13,4% (Stand: 2011) 1)
- Arbeitslosenrate: 4,1% (Stand: Dezember 2012) 2)
- Da die Einkommensunterschiede zwischen der städtischen und der ländlichen Bevölkerung bzw. zwischen den vom Wachstum der Wirtschaft profitierenden Küstenregionen und den ländlichen Regionen im Landesinneren sehr hoch sind, ziehen immer mehr Menschen in die Küstenregionen, um dort Arbeit zu finden, wodurch die innere Stabilität des Landes stark gefährdet wird.
- Die Lage der Menschenrechte in China ist immer noch besorgniserregend, vor allem, da Meinungs-, Informations-, Presse- und Versammlungsfreiheit nicht gewährleistet sind. Außerdem gibt es keine freien Gewerkschaften und das Justizwesen ist politisch nicht unabhängig beziehungsweise häufig korrupt.
Schulbildung
- Die grundlegende Ausbildung ist in China kostenlos, jedoch müssen die Schüler sehr viele Nebenkosten zahlen. Dazu zählen etwa Anmeldungs- und Aufnahmegebühren, eine Gebühr für den Gesundheitscheck oder Strom- und Wasserkosten. Vor allem Familien in den ländlichen Gegenden können sich dies nicht leisten.
- Einschulungsrate: 95% (Stand: 2010) 3)
- 73% besuchen eine weiterführende Schule. (Stand: 2010) 4)
- Analphabetenrate: 7,8% – Männer 4,0%, Frauen 11,5% (Stand: 2007) 1)
Ursachen für Kinderarbeit
- Armut in den ländlichen Gebieten
- defizitäre Durchsetzung und Kontrolle der bestehenden Gesetze gegen Kinderarbeit
- Mangel an Arbeitskräften in den sich schnell entwickelnden südlichen und Küstenregionen: Immer mehr Kinder und Jugendliche ziehen in diese Gebiete, um Arbeit zu finden und ihre Familie zu unterstützen. Viele Eltern verstehen dabei nicht, in welche Gefahr sich ihre Kinder begeben und unter welchen Bedinungen diese arbeiten müssen, und sehen keinen Grund dafür, sie nicht zur Arbeit zu schicken.
- Hinzu kommt, dass viele Lokalbehörden fürchten, dass eine Abschaffung von Kinderarbeit in ihrem Bezirk dessen Wirtschaftswachstum verlangsamen oder verhindern könnte. Deshalb dulden sie Kinderarbeit.
Gesetzliche Rahmenbedingungen
- ILO-Konvention Nr. 105: nicht ratifiziert 6)
- ILO-Konvention Nr. 138: ratifiziert am 28.04.1999, Mindestalter: 16 Jahre 7)
- ILO-Konvention Nr. 182: ratifiziert am 08.08.2002 8)
- UN-Kinderrechtskonvention: ratifiziert am 02.03.1992 9)
- UN-Zusatzprotokoll Kinderhandel: ratifiziert am 03.12.2002 10)
- UN-Zusatzprotokoll bewaffnete Konflikte: ratifiziert am 20.02.2008 11)
- Das „Chinese Criminal Law“ verbietet Menschenhandel.
- Das chinesische Arbeitsgesetz beinhaltet Gesundheitsschutz und Sicherheitsbedingungen für junge Arbeiter und das Verbot einer Beschäftigung von Kindern.
- Eine Vorschrift setzt eine Strafe von 500 Yuan (ca. 47 Euro) pro Monat und beschäftigtem Kind sowie den Entzug der Lizenz des Arbeitgebers fest.
- Am 1. Januar 2008 trat ein neues Arbeitsvertragsrecht in Kraft, welches die Rechte der Arbeitnehmer stärken soll. Neue Regelungen bezüglich Kinderarbeit sind allerdings, soweit bekannt, kein Bestandteil.
Bisherige Lösungsansätze
- Alle Arbeiter bekommen Identifikationskarten, die Arbeitgeber müssen das Alter ihrer Arbeiter überprüfen.
- Repräsentanten der chinesischen Regierung werden zu Schulungen und Forschungsprojekten geschickt, um zu lernen, wie andere Länder das Problem der Kinderarbeit lösen.
Bisherige Erfolge
- Eine von UNICEF unterstützte Initiative hat Lehrer an 105 Schulen in einigen von Chinas ärmsten Provinzen ausgebildet, um auch den ärmsten, oftmals arbeitenden Kindern eine Ausbildung zukommen zu lassen.
Vorwürfe zu den Olympischen Spielen
- Im Zusammenhang mit der Produktion von Merchandisingartikeln zu den Olympischen Spielen 2008 in Peking wurden von mehreren Stellen Vorwürfe laut, hierbei gebe es auch Kinderarbeit. Wie der Internationale Gewerkschaftsbund berichtet, ist die Reaktion des Internationalen Olympischen Komitees nicht geeignet, zu einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen beizutragen. 12)
Weitere Links
- Dokumentarfilm „China Blue“ über Kinderarbeit in China
- „Playfair 2008“ – Kampagne für gerechte Arbeitsbedingungen in der Sportartikel-Industrie
Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)
- The World Factbook – China – Central Intelligence Agency – aufgerufen am 18.03.2013 ↩↩↩↩
- China – Unemployment Rate – Trading Economics – aufgerufen am 18.03.2013 ↩
- Education (all levels) profile – China – UNESCO – Link zum Artikel nicht mehr abrufbar am 04.03.2014 ↩
- Education (all levels) profile – China – UNESCO – aufgerufen am 18.03.2013 ↩
- Child labour, forced labour and “work experience” in China – the blurred lines of illegality – Erklärung von Bern – aufgerufen am 18.03.2013 ↩
- Ratification of C105 – ILO – aufgerufen am 18.03.2013 ↩
- Ratification of C138 – ILO – aufgerufen am 18.03.2013 ↩
- Ratification of C182 – ILO – aufgerufen am 18.03.2013 ↩
- Convention on the Rights of the Child – Ratification – Vereinte Nationen – aufgerufen am 18.03.2013 ↩
- Optional Protocol to the Convention on the Rights of the Child on the Sale of Children, Child Prostitution and Child Pornography – Ratification – Vereinte Nationen – aufgerufen am 18.03.2013 ↩
- Optional Protocol to the Convention on the Rights of the Child on the Involvement of Children in armed conflict – Ratification – Vereinte Nationen – aufgerufen am 18.03.2013 ↩
- Olympics Labour Rights: IOC Must Raise its Game says PlayFair 2008 – Internationaler Gewerkschaftsbund – aufgerufen am 18.03.2013 ↩
ich finde es sehr schrecklich wie leute kinder nur behandeln. wir sollen gerade zu diesem thema im deutschunterricht rescherschieren
euer jonas
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe eine etwas spezielle Frage. Ich habe vor kurzem einen Online-Shop aufgemacht und beobachte in letzter Zeit verschiedene Großhandel. Einer der Großhändler hat den Hauptsitz in China und Lager in Indonesien, Indien, China und auch Europa. Die Ware ist sehr schön und eigentlich würde ich gerne einkaufen, aber ich mache mir Sorgen, dass ich damit Kinderarbeit unterstütze. Wie bekomme ich heraus, ob dieser Großhandel mit eigener Fabrik die Rechte der Kinder schützt?
Mit freundlichen Grüßen
I. R.
Hallo I.R., wichtig wäre es herauszufinden, ob der Händler, der offenbar selbst produziert, durch eine Art Code of Conduct gebunden ist, ob er bereits zertifiziert wurde von unabhängigen Organisationen, ob regelmäßig Kontrollen durchgeführt werden und ob er schonmal mit Kinderarbeitsvorwürfen konfrontiert wurde. Um das alles herauszufinden, wäre es notwendig zu recherchieren, welche möglichst bekannten Unternehmen dieser Großhändler noch beliefert. Dann können wir auf diesen Umweg der Kinderarbeitsfrage nachgehen. Schreiben Sie uns doch bitte den Namen des Großhändlers und evtl weitere Hintergrundinformationen als Privatnachricht an info@earthlink.de.
Hallo!
Ich hätte eine Frage: wie aktuell sind diese daten? ich finde es einbisschen fraglich, ob immernoch soviele arbeiter wegen dem wirtschaftswachstum in den küstenregionen gefragt sind… das könnte sich doch inzwischen geändert haben…
Lola
Hallo Lola,
wir versuchen, unsere Daten möglichst aktuell zu halten. Solltest Du neuere Zahlen haben und diese mit einer Quelle belegen können, sind wir immer dankbar für Informationen unserer Leser.
Ich hab die Seite auch für mein Referat genutzt und finde sie echt hilfreich.
Man kapiert es und es ist echt interessant.
Im Text wird behauptet, daß 90 % der Gesamtbevölkerung lesen und schreiben können und als Quelle auf das UNESCO Institute for Statistics verwiesen (Verweis 7). Geht man zu der Quelle (die mir bekannt war und weswegen ich mich über die hier gegebene Zahl verwunderte), steht dort klipp und klar, daß von den 15 – 24jährigen 99, 4 % (also nahezu 100 %) und von der erwachsenen Bevölkerung 94,3 % lesen und schreiben können. Das sind im Vergleich zu anderen Ländern (Brasilien, Indien, Südafrika beispielsweise) Spitzenwerte! Das war 2010 und es ist davon auszugehen, daß diese Werte weiter im Steigen begriffen sind. Übrigens lag die Analphabetenrate im selben Zeitraum in Deutschland um 4 %.
Hallo Zeren, vielen Dank für den Hinweis. Wir werden den Text möglichst schnell überarbeiten!
Also ich bin 13 jahre und ich habe diese Seite für mein Referat genutzt und ich finde das es echt heftig ist was da in China abgeht . Ich hätte auch nie gedacht das das so heftig ist…..
Tommy !!
Ich habe diese seite auch für ein Referat genutzt und finde es ist echt heftich besonders wen man sich die skandale der firma Foxconn
anschaut
ich habe die seite auch für die schule genutzt.
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