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Elektronische Geräte

Elektronik Coltanabbau |  Bild: The miner is hand-panning precious metals - tungsten and tantalum - that are widely used in the electronics industries and which are also known as `conflict minerals.` © Bonacquisthf [Royalty Free]  - Dreamstime.comElektronik Coltanabbau

| Bild: The miner is hand-panning precious metals - tungsten and tantalum - that are widely used in the electronics industries and which are also known as `conflict minerals.` © Bonacquisthf [Royalty Free] - Dreamstime.com

Es gibt 700 verschiedene Rohstoffe, die für die Herstellung von elektronischen Geräten genutzt werden. Unter anderem Coltan, Gold, Kupfer und Kobalt. Viele werden in Entwicklungs- oder Schwellenländern produziert, wo auch ausbeuterische Kinderarbeit bei der Rohstoffgewinnung eingesetzt wird. So kommen 30% des jährlich geförderten Kupfers aus Chile und 50% des Kobalts aus dem Kongo und Sambia. Weltweit arbeiten Schätzungen zufolge 1,5 Millionen Kinder im Bergbau. 1) Die Nachfrage der Elektroindustrie soll bis 2015 nocheinmal um 12, 5% steigen. Zudem kann in den weiteren Produktionsschritten in der Elektroindustrie ebenfalls Kinderarbeit vorkommen. Die meisten Elektronikprodukte werden in Asien, vor allem in China zusammengebaut. 2)

Betroffene Länder

Wo wird mit Kinderarbeit produziert?

Kinder sind bei der Förderung von Rohstoffen für elektronische Geräte in Äthopien, Bolivien, Ecuador, Burkina Faso, Kolumbien, im Kongo, in der Mongolei, in Ghana, Guinea, Indonesien, Mali, Nicaragua, Niger, Nordkorea, Peru, Tansania, Suriname, auf den Phillipinen und im Senegal involviert. Die Fertigstellung der Geräte findet vor allem in China statt, von dort es gibt zahlreiche Berichte über Kinderarbeit. 3) 4)

Tätigkeiten

Welche Arbeiten werden von den Kindern ausgeführt?

Im Bergbau kriechen Kinder durch enge, dunkle, stickige Tunnel. Ihre Tätigkeiten umfassen die Extraktion von Mineralien, Bohrarbeiten, das Freihalten der Korridore, das Heranpumpen von Wasser, das Tragen von extrem schweren Lasten. Einige sind als Hausangestellte für die Minenarbeiter angestellt, andere prostituieren sich für diese. 5) In der Elektroindustrie verrichten Kinder meist monotone Arbeiten bei der Zusammensetzung der Einzelteile. Obwohl sie dieselbe Arbeit verrichten wie Erwachsene, bekommen nur einen Bruchteil der sowieso schon niedrigen Löhne. 6) Der Druck auf die Kinder ist groß, es gibt kaum Pausen oder die Möglichkeit etwas zu trinken und zur Toilette zu gehen. Das exzessive Ableisten von Überstunden, bis zu 160 im Monat, ist üblich, Schutzkleidung dagegen nicht. 7)

Konsequenzen

Welche Gefahren und Folgen ergeben sich für die Kinder?

In Minen leiden Arbeiter schon nach kurzer Zeit an Vergiftungen, da sie beim Abbau mit giftigen Stoffen wie Blei, Quecksilber und Kadmium in Berührung kommen. Sind die Schächte nicht ausreichend gesichert, kommt es immer wieder zu Einstürzen, bei denen Menschen sterben. 1) Überhaupt sind die möglichen Verletzungsquellen zahlreich: Lockere Felsbrocken, Explosionen, gefährliches Werkzeug, dass für den Gebrauch durch Erwachsene bestimmt ist. 5) Im Kongo werden die Minen oft von Rebellengruppen kontrolliert, die die Bevölkerung drangsalieren. Auch Kinder werden von der Gewalt nicht verschont, sie werden vergewaltigt, geschlagen und manchmal getötet. 8) Auch die Arbeit in der Elektoindustrie kann langfristig krank machen, ist erschöpfend und zudem eine psychische Belastung. 9) Wenn Kinder arbeiten bleibt ihnen oftmals die Schulbildung und damit die Aussicht auf eine bessere Zukunft verwehrt.

Verbraucher-Tipps

Wie können wir gegen Kinderarbeit aktiv werden?

Durch ihr Kaufverhalten können Konsumenten, die nicht auf elektronische Geräte verzichten wollen, nur begrenzt beeinflussen. In einem Gerät sind so viele Rohstoffe und Einzelteile verbaut, dass die Nachvollziehbarkeit sehr schwer ist. Kein elektronisches Gerät könnte zu den aktuellen Verkaufspreisen fair produziert werden. Aber wenn sich die Konsumenten immer wieder für die faire Produktion der einzelnen Bestandteile einsetzen, wird Druck auf großen Unternehmen aufgebaut, damit sie bei ihren Zulieferern für die Achtung der Menschenrechte sorgen. 4) Ansonsten gilt: Warum muss es immer die neuste Technik sein? Manchmal reicht auch ein gebrauchtes Gerät, in einigen Fällen sind diese sowieso robuster gebaut und halten somit länger.
Über die Internetseite Make it Fair kann man sich vor dem Kauf von elektronischen Geräten informieren, wo sie hergestellt wurden. Außerdem besteht seit Anfang 2013 die Möglichkeit, sich ein faires Handy zu kaufen, das Fairphone. 2015 ging das Fairphone in die zweite Runde: Das Fairphone 2 soll nachhaltiger, robuster und optionsreicher sein. 10) 11)

  1. Docplayer: Problematik der Rohstoffgewinnung; aufgerufen am 20.03.18
  2. „Electronic Manufacturing Industry: Market Research“ – ReportLinker – aufgerufen am 18.03.2013
  3. „Lists of goods produced by child labor or forced labor 2012“ – US-Dept. of Labor
  4. „Fair produzierte Computer gibt es nicht“ – Zeit online -aufgerufen am 18.03.2013
  5. „The burden of gold“ – Int. Lab. Org. – aufgerufen am 18.03.2013
  6. „Samsung investigates child labour claims at Chinese mobile phone factory“ – The Telegraph – aufgerufen am 18.03.2013
  7. „Tragedies of Globalization: The Truth Behind Electronics Sweatshops“ – China Labor Watch – aufgerufen am 18.03.2013
  8. „Die dunkle Seite der digitalen Welt“ – Zeit online – aufgerufen am 18.03.2013
  9.   „Tragedies of Globalization: The Truth Behind Electronics Sweatshops“ – China Labor Watch – aufgerufen am 18.03.2013
  10. ZDNet: Fairphone 2: The ethical Android handset is back with a smart modular construction – zuletzt aufgerufen am 19.10.2015
  11. Die Zeit: Die dunkle Seite der digitalen Welt – zuletzt aufgerufen am 19.10.2015



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