![Bild: © Kuebi [CC BY-SA 3.0] - Wikimedia Commons](https://www.aktiv-gegen-kinderarbeit.de/files/2018/06/774px-Glimmer-300x233.jpg)
Bild: © Kuebi [CC BY-SA 3.0] - Wikimedia Commons
Als Glimmer bezeichnet man eine Gruppe von Silikaten. Man unterscheidet je nach chemischer Zusammensetzung zwischen hellen, dunklen und Sprödglimmern. Glimmer sind als Bestandteil verschiedener Gesteinsarten anzutreffen, so zum Beispiel in Graniten, Gneisen, Schiefern oder auch in Sandsteinen. In pulverisiertem Zustand findet das Mineral Verwendung in verschiedenen Lacken und Farben und in Kosmetikprodukten. Das Mineral verleiht den Produkten einen gewissen Schimmer1). Es wird zudem in Baumaterialien, Laser- und Radargeräten, elektronischen Chips und anderen elektronischen Geräten verwendet.2)
Salim arbeitet jeden Tag mit seinem Vater in der Mine, um zusätzliches Geld für den Familienhaushalt zu verdienen. Er selbst behauptet, er gehe zur Schule. Andere in seinem Dorf sagen, er sei zwar eingeschrieben, ließe sich aber nie dort blicken. Dazu fehlt Salim die Zeit, denn um täglich 50 Rupien, also etwa 60 Cent, zu verdienen, muss er rund 10kg Glimmer abbauen.2)
Betroffene Länder
Wo wird mittels Kinderarbeit produziert?
Das weltweit größte Glimmervorkommen wird laut British Geological Survey im östlichen Indien vermutet.3) Rund 60% des globalen Glimmerverbrauchs werden heute durch den südasiatischen Staat abgedeckt, 95% davon wird in den drei Bundesstaaten Jharkhand, Andhra Pradesh und Rajasthan gefördert. Da ein Großteil des Abbaus – etwa 86% – illegal stattfindet, ist die Kinderarbeitsrate hier besonders hoch.4)
Tätigkeiten
Welche Arbeiten werden von den Kindern ausgeführt?
Der Abbau von Glimmer ist fast nur von Handarbeit möglich. Die Aufgaben der Kinder sind dabei das Abtragen von Gesteinsschichten und das Auslesen der Glimmerkristalle.5)
Konsequenzen
Welche Gefahren und Folgen ergeben sich aus diesen Tätigkeiten für die Kinder?
Fatal sind vor allem die gesundheitlichen Risiken für die Kinder: Skorpion- oder Schlangenbisse können zu Vergiftungen führen, Feinstaub zu Atemwegserkrankungen und Schnittwunden zu Hautinfektionen. Zudem besteht die Gefahr von Mineneinstürzen, wodurch die Kinder unter Trümmern begraben werden können.2)
Verbraucher-Tipps
Wie können die Verbraucher gegen Kinderarbeit in diesem Bereich aktiv werden?
Besonders bei den Kosmetikprodukten geben viele Hersteller nicht an, woher sie ihren Glimmer beziehen.2). Wer sich darum bemühen möchte, Produkte zu kaufen, in denen keine Kinderarbeit steckt, sollte auf die Liste der Inhaltsstoffe achten: Das Mineral Glimmer wird hier als “mica” aufgeführt.
Quellen + Links
- Steine und Minerale: Steckbriefe – Glimmergruppe; Aufgerufen am 13.03.2014 [↩]
- The Age, 19.01.2014: India’s mica mines: The shameful truth behind mineral make-up’s shimmer; Aufgerufen am 11.03.2014 [↩] [↩] [↩] [↩]
- Wikipedia: Mica – Occurence and Production; Aufgerufen am 13.03.2014 [↩]
- ImportantIndia.com: Distribution Mica in India; Aufgerufen am 13.03.2014 [↩]
- Inver Online: Glimmer; Aufgerufen am 13.03.2014 [↩]
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