Lucia ist sieben Jahre alt und arbeitet in einer peruanischen Ziegelei. Täglich fängt sie um 6.30 Uhr an zu arbeiten und schuftet bis zu zwölf Stunden am Tag. Lucia war in ihrem Leben noch nie in der Schule, weil ihre Eltern sich die Schuluniform und Bücher nicht leisten können. Stattdessen formt, stapelt, brennt, begradigt und transportiert das Mädchen Ziegel, um sich eine warme Mahlzeit zu verdienen. 1)
Betroffene Länder
Wo wird mittels Kinderarbeit produziert?
Kinderarbeit in der Ziegelproduktion kommt in Afghanistan, Pakistan, Iran, Indien, Nepal, China, Myanmar, Vietnam, Bangladesch, Kambodscha, Brasilien, Argentinien, Bolivien, Peru, Ecuador, Kolumbien, Ägypten und Uganda vor. 2)
Tätigkeiten
Welche Arbeiten werden von den Kindern ausgeführt?
Kinder sind an allen Produktionsschritten in Ziegeleien beteiligt. Sie mischen Lehm und füllen ihn in Formen. Außerdem arbeiten sie an Ziegelmaschinen, wenn das Gießen nicht von Hand erfolgt. Dabei wird Lehm zerkleinert, gemischt und in Form gegossen. Andere Kinder feuern die Öfen an und brennen die geformten Ziegel. Zuletzt werden die fertigen Produkte aufgestapelt, abtransportiert und auf Lastwagen verladen. Die Kinder arbeiten dabei oft in der prallen Sonne, ohne Wasser oder Schatten. 3) 4) 5)
Konsequenzen
Welche Gefahren und Folgen ergeben sich aus diesen Tätigkeiten für die Kinder?
Die Gefahren in der Ziegelproduktion sind vielfältig. Durch die Arbeit mit schweren Ziegeln kann es leicht zu Verletzungen kommen. Knochenbrüche, offene Wunden und ähnliches sind keine Seltenheit. Zudem arbeiten die Kinder täglich in der Sonne, was zu Dehydrierung, Sonnenstichen und Erschöpfung führen kann. Beim Brennen der Ziegel können sich Kinder außerdem leicht Verbrennungen zuziehen. Die größte Gefahr stellen jedoch die Ziegelmaschinen dar. Wenn Kinder nicht ausreichend geschult werden, kommt es dabei oft zu Unfällen. Wenn Lehm in die Maschinen gefüllt wird, können die Hände leicht hineingezogen und eingeklemmt werden. Im schlimmsten Fall müssen die verletzten Gliedmaßen amputiert werden.
Die meisten Kinder arbeiten in Ziegeleien, um Geld für ihre Familien zu verdienen. Sie verdienen allerdings nur wenig, umgerechnet zwischen einem und zwei Euro pro Tag. Viele dieser Kinder haben nie eine Schule besucht. Ohne Bildung haben sie jedoch keine Aussicht, später der Armut zu entkommen. 4) 6) 7)
Verbraucher-Tipps
Wie können die Verbraucher gegen Kinderarbeit in diesem Bereich aktiv werden?
Verbraucher sollten sich nach der Herkunft von Ziegeln erkundigen. Ziegel werden nicht nur in Entwicklungs- und Schwellenländern produziert. Spanien, Italien und Frankreich gehören etwa zu den fünf größten Ziegelexporteuren weltweit. Dort ist keine Kinderarbeit zu erwarten. Aus diesem Grund bietet es sich an, bevorzugt auf Ziegel aus europäischer Produktion zurückzugreifen. 8)
9)
- Ein Herz für Kinder: Kerner bei den Ziegel-Kindern in Peru; Stand 01.09.2022↩
- U.S. Department of Labor: List of Goods Produced by Child Labor or Forced Labor; 23.06.2021↩
- LICADHO and World Vision Cambodia: Child Workers in Brick Factories:
Causes and Consequences; August 2007↩ - CNN: The children working in Cambodia’s brick kilns; 27.07.2017↩↩
- Raj Mayukh Dam: Child Labour & Slavery in Brick Kilns; Stand 01.09.2022↩
- LICADHO and World Vision Cambodia: Child Workers in Brick Factories: Causes and Consequences; August 2007↩
- onlinekhabar: Nepal’s brick kilns reek of child labour exploitation for years. Law has failed due to govt apathy; 12.06.2022↩
- WorldAtlas: The World’s Top Exporters Of Bricks; 11.12.2020↩
- Video: CNA: Exploring child labour in Cambodia’s brick factories; 25.10.2016↩
Hallo !
Leider ist in diesem Artikel kein Datum zu erkennen und es fehlt AFGHANISTAN unter den betroffenen Ländern!
In AFG arbeiten tausende Kinder unter erbärmlichsten/unmenschlichen Bedingungen in Ziegelwerken und anderen Industrien.!
Vielleicht kann das noch ergänzt werden.
MfG
Micha