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Vanille

Vanillepflanze |  Bild: Vanilla Plant © U.S. Federal Government [Public Domain]  - Wikimedia CommonsVanillepflanze

| Bild: Vanilla Plant © U.S. Federal Government [Public Domain] - Wikimedia Commons

Vanille ist das zweit-teuerste Gewürz der Welt und gleichzeitig eines der arbeitsintensivsten. 1)

Betroffene Länder

Unter den größten Anbauländern von Vanille befinden sich Indonesien, Mexiko, Papua Neuguinea sowie Madagaskar. Madagaskar ist das Hauptland für Vanilleanbau. Das Land hat einen Weltmarktanteil beim Export von 80 Prozent. Dort arbeitet fast ein Viertel der 5 bis 17 Jahre alten Kinder. Allein in der madagassischen Vanilleproduktion arbeiten 20.000 Kinder, laut einer Schätzung der Internationalen Arbeiterorganisation von 2012. 2) 3) 4) 5)

Tätigkeiten

Der Anbau von Vanille ist extrem aufwendig und kostet viel Zeit. Da sich die Pflanze nur an sehr wenigen Orten auf der Welt natürlich vermehrt, muss sie meist per Hand bestäubt werden. Jeden Tag muss kontrolliert werden, welche Pflanzen schon bestäubt werden können. Auch die Ernte der Vanilleschoten verläuft meist per Hand. Danach wird sie von Zwischenhändlern getrocknet, sortiert und fermentiert und anschließend an internationale Unternehmen verkauft, die bereit sind sehr hohe Preise zu zahlen. Doch diese hohen Preise kommen nicht bei den Kleinbauern an, weshalb sie sich gezwungen sehen, sich von ihren Kindern unterstützen zu lassen. Armut ist auch hier wie sonst oft einer der wichtigsten Gründe für das Bestehen von Kinderarbeit. Aufgrund von großen Preisschwankungen auf dem internationalen Vanillemarkt müssen manche Farmer sogar ihre Kinder verkaufen, um ihre Schulden begleichen zu können. 6)

Konsequenzen

Bei der Arbeit sind die Kinder vielen Gefahren ausgesetzt. So müssen sie schwere Lasten tragen, wenn sie ihren Eltern beim Vanilleschotentransport helfen. Meist kommen dabei Jungen zum Einsatz. Gefahr besteht auch bei der Arbeit mit scharfen Werkzeugen wie Macheten oder Messern. Außerdem sind die Kinder der Gefahr von Insektenstichen von Schlangen oder Skorpionen ausgesetzt. Hinzu kommt fehlende persönliche Schutzausrüstung. Doch die Arbeit ist nicht nur gefährlich, sondern hat auch schwerwiegende Auswirkungen auf die Entwicklung der Kinder.

Die Kinder leiden oft unter übermäßigen wöchentlichen Arbeitszeiten. Ab 10 bis 11 Jahren müssen sie bis zu 33 Stunden pro Woche arbeiten. Dies liegt über der von der Grenze, von der ILO als sinnvoll erachteter Arbeit für die Sozialisation. Die würde nur leichte Arbeit unter 14 Stunden pro Woche für Kinder jünger als 15 Jahre alt umfassen. Solch lange und kontinuierliche Arbeit  kann zu einer Schädigung der geistigen und körperlichen Gesundheit der Kinder führen. Außerdem bleibt so nicht viel Zeit für Hausaufgaben oder Freizeitaktivitäten, die beide sehr wichtig für die Entwicklung sind. Oft gehen die Kinder auch arbeiten anstatt zur Schule oder der Schulbesuch fällt nur sehr kurz aus, da das Bestäuben der Pflanzen nur am Morgen erfolgen kann, um erfolgreich zu sein. Diese Vernachlässigung der Schule erschwert einen sozialen und ökonomischen Aufstieg. 7) 1)

  1. Verité: Trafficking Risk in Sub-Saharan African Supply Chains: Vanilla; Stand November 2022
  2. Spektrum: Warum Vanille gerade mehr als Silber kostet; Artikel vom 20.06.2017
  3. Unicef: Kinderschutz in Madagaskar; Stand November 2022
  4. Fair Labor: Child Labor in the Vanilla Sector in Madagascar; Beitrag vom 29.06.2021
  5. Weltexporte: Die größten Exportländer von Vanille; Beitrag vom 14.12.2020
  6. Wirtschaft in Afrika: Vanille aus Madagaskar: Wie der Anbau nachhaltiger werden soll; 13.04.2021
  7. Fair Labor Association: A Tale of Two Supply Chains – Child Labor in the Vanilla Sector in Madagascar; Beitrag vom 29.06.2021



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