Sisal bzw. Sisalagave ist eine Pflanzenart, deren Ursprung im südlichen Mexiko zu finden ist. Mittlerweile wird Sisal jedoch in zahlreichen anderen Staaten angebaut. Ihre Fasern werden für die Herstellung von Seilen und Schnüren verwendet. Zudem wird Sisal auch bei der Produktion von Hüten, Taschen, Fußbekleidung, Teppichen, und Dartboards gebraucht. Zu den wichtigsten Anbauländern von Sisal gehören Brasilien, Tansania und Kenia. 1)
Betroffene Länder
Wo wird mit Kinderarbeit produziert?
Kinderarbeit im Rahmen des Anbaus und der Weiterverarbeitung von Sisal gibt es unter anderem in Brasilien, Kenia und Tansania. 2) 3) 4)
Velucio (10 Jahre alt) und seine Geschwister gehören zu 16.000 Kindern, die in der Sisalregion Retirolandia (300 Kilometer entfernt von der Metropole Salvador) auf einer Plantage arbeiten. Dort hat Velucio mit Unmengen von Fliegen zu kämpfen, die in Hosenbeine, Ohren und Augen krabbeln. Velucio arbeitet bereits sein halbes Leben auf der Plantage und das von 8 bis 17 Uhr von Montag bis Freitag. Er hat viele Schnittverletzungen erlitten, da das Zuschneiden der Sisal-Agave gefährlich ist. Für seine Arbeit bekommt er täglich eine Schüssel Brei. Er ist körperlich unterentwickelt. 5)
Tätigkeiten
Welche Arbeiten werden von den Kindern ausgeführt?
Kinder pflügen Felder, beseitigen Unkraut und ernten die Pflanzen ab. Zudem sind sie auch an der Weiterverarbeitung zu Seilen und weiteren Produkten beteiligt. 4)
Konsequenzen
Welche Gefahren und Folgen ergeben sich für die Kinder?
Die Arbeit auf den Plantagen ist für Kinder körperlich und psychisch belastend. Meist ist sie verbunden mit strikten Erntequoten und langen Arbeitstagen, die selbst für Erwachsene eine Herausforderung darstellen. Der Gebrauch von scharfen bzw. spitzen Werkzeugen stellt für Minderjährige eine zusätzliche Gefahr dar. Zudem kommen sie bei der Arbeit auf den Feldern in Kontakt mit giftigen Pestiziden. 4) 2)
Verbraucher-Tipps
Wie können wir gegen Kinderarbeit aktiv werden?
Ein Großteil der Produkte aus Sisal sind Teppiche, hier steht das Rugmark-Siegel seit Mitte der 90er Jahre für Teppiche ohne Kinderarbeit.
Speziell für andere Sisalprodukte gibt es noch kein Siegel, welches Kinderarbeit garantiert ausschließt.
Quellen + Links
Tanzania – ILAB (nicht mehr aufrufbar)
- Wikipedia: Sisal; Mai 2022 ↩
- terre des hommes: Nüsse, Gewürze, Früchte, Säfte; Stand 2022 ↩↩
- The Eastafrican: US reports say child labour persists in East Africa, Congo; Artikel vom 12.10.2018 ↩
- ecoi.net: 2019 Findings on the Worst Forms of Child Labor: Tansania; 2019 ↩↩↩
- Der Artikel ist leider nicht mehr verfügbar. ↩
Teppiche ohne rugmark Siegel sollte man auf keinen Fall kaufen!!!
Pingback: Sisalteppiche - was kann man gegen Kinderarbeit tun? | sisalteppich.de - Alles über Sisalteppiche