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Holzkohle

 |  Bild: Portrait of girl, child, on the market place of Abease, she wants to sell charcoal on the market. She carries her merchandise on the head, lashing on the head and child labor is very common in Africa © Sjors737 [Royalty Free]  - Dreamstime.com

| Bild: Portrait of girl, child, on the market place of Abease, she wants to sell charcoal on the market. She carries her merchandise on the head, lashing on the head and child labor is very common in Africa © Sjors737 [Royalty Free] - Dreamstime.com

Holzkohle entsteht bei der Verbrennung von Holz unter Sauerstoffabschluss. Da die Holzkohle bei der Verbrennung wenig raucht, wird sie heute in Deutschland vor allem zum Grillen verwendet. 1) Aber auch bei der Produktion von Roheisen kommt Holzkohle zum Einsatz. Die Bäume für die Kohleherstellung wachsen auf Plantagen, es kommt aber auch zur illegalen Abholzung von Wäldern. Das Holz wird dann zu Firmen geliefert, die es weiterverarbeiten. 2) Es wird vor allem in Schwellen- und Entwicklungsländern produziert. 1)

Fallbeispiel
Schicksal eines Kinderarbeiters an der Elfenbeinküste
Holzkohlearbeit ist überhaupt keine einfache Arbeit! Du fängst früh am Morgen an und kannst teilweise erst spät abends aufhören. Dann gehst du mitten in der Nacht nach Hause – mit den Schlangen auf dem Weg! Wenn es eine andere Arbeit für mich gäbe, würde ich sie machen. Es ist Schwerstarbeit, da du viele verschiedene Aufgaben hast. Es ist wie Sklavenarbeit, denn wir dürfen keine Pausen machen. 3)

Betroffene Länder

Wo wird mittels Kinderarbeit produziert?

Kinderarbeit bei der Holzkohleherstellung gibt es unter anderem in Brasilien, Uganda und der Elfenbeinküste. Während in Uganda und der Elfenbeinküste auch Bauern Holzkohle herstellen, um sie selbst als Brennstoff zu nutzen und auch Unternehmen alle Produktionsschritte dezentral an Arbeiter auslagern, ist die Produktion in Brasilien hochindustralisiert und es werden meist Brennöfen verwendet. Auf den Philippinen wurden die letzten Fälle von Kinderarbeit in der Holzkohleindustrie 2012 dokumentiert. 2) 4) 5) 3) 6)

Tätigkeiten

Welche Arbeiten werden von den Kindern ausgeführt?

Kinder sammeln Holz oder helfen bei der Abholzung von Bäumen. Dabei müssen sie schwere Lasten tragen, teilweise bergauf, auf engen Wegen und Pfaden. Die physische Belastung ist groß und es besteht Verletzungsgefahr. Sie sind auch an der Konstruktion von Schmelzöfen sowie an der Verbrennung selbst beteiligt. Sie holen die Kohle aus dem verbrannten Material, legen sie zum Abkühlen in Schlamm und verpacken sie in Säcke. Zudem müssen sie den Brennvorgang überwachen, stundenlang und ohne Pause. Nach Abschluss müssen sie das Fertigmaterial zu den Fahrzeugen transportieren. Meistens sind sie über Subunternehmer angestellt oder sie arbeiten im Familienbetrieb mit. Viele verrichten auch Zwangsarbeit. 2) 3)

Konsequenzen

Welche Gefahren und Folgen ergeben sich aus diesen Tätigkeiten für die Kinder?

Die schwere körperliche Arbeit führt zu Schmerzen am ganzen Körper, besonders am Rücken. Durch das Einatmen des Rauches bei der Verbrennung kommt es zu Lungenkrankheiten, Husten, Asthma und Kopfschmerzen. Die Kinder arbeiten unter gefährlichen Bedingungen, bekommen aber selten Schutzkleidung gestellt. Zudem ist die Gefahr von Verletzungen zwar groß, aber meistens ist keine medizinische Versorgung sichergestellt. Da Arbeitsstätten oftmals weit entfernt liegen, müssen Kinder nach der Arbeit lange Wege durch die Wildnis zurücklegen. Dabei laufen sie Gefahr, von Schlangen gebissen zu werden oder sie durchqueren Gebiete, in denen Rebellengruppen aktiv sind. Chronische Erkrankungen, wie Rückenleiden und Lungenkrankheiten, werden aufgrund der fehlenden Einzahlung der Arbeitgeber in Sozialsysteme vermutlich unbehandelt bleiben. Eine Arbeitswoche besteht meistens aus 6 Tagen, mit mehr als 9 Stunden Arbeitszeit pro Tag. Außerdem werden die Kinder vom Schulbesuch abgehalten, erhalten keine Ausbildung und sind so langfristig auf kaum bezahlte Schwerstarbeit angewiesen. 3)

Verbraucher-Tipps

Beim Kauf von Holzkohle sollte unbedingt auf das Herkunftsland geachtet werden. Dabei sollte nicht nur versucht werden, Kohle aus Ländern zu vermeiden, in denen bei der Produktion Regenwälder abgeholzt werden, sondern auch die aus Ländern, in denen ausbeuterische Kinderarbeit bei der Produktion wahrscheinlich ist.

Quellen + Links

  1. Wikipedia
  2. „Charcoal“ – verite – aufgerufen am 13.03.2013
  3. International Journal of Current Research: Children at work in the artisanal fabrics of charcoal wood in Tiassalé, Ivory Coast; Dezember 2018
  4. Scavenging for Charcoal Fuel in the Rubbish of Manila – National Geographic – aufgerufen am 16.04.2013
  5. ILO: Direct Request (CEACR) – adopted 2009 – published 99th ILC session (2010)
  6. U.S. Department of Labour: List of Goods Produced by Child Labor or Forced Labor – Charcoal; 2022



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4 Gedanken zu „Holzkohle“

  1. Liebes Earthlink-Team,
    ich schließe mich dem Kommentar von Herrn W. Diekmann an. Es ist doch sehr erstaunlich, dass Sie schlussfolgern, dass Kinderarbeit ein Problem in der namibischen Holzkohleherstellung ist, wenn Ihre Quelle ganze vier Fälle nennt. Von so wenigen Fällen auf ein allgemeines Problem zu schließen ist fahrlässig und für das betroffene Land und jeden ehrlichen Holzkohleproduzenten ein Problem. Auch verweisen Sie darauf, dass viele Arbeiter ihre Kinder mit zu den Produktionsstätten nehmen. Wenn dies der Fall ist, ist das ein Problem. Dennoch: es darf nicht mit Kinderarbeit gleichgesetzt werden.
    Ihr Artikel pauschalisiert leider sehr und verweist auf alte Studien. Ich würde mir Wünschen Sie würden ihn aktualisieren und ggf. auch mit namibischen Akteuren Kontakt aufnehmen. Sonst zerstören Sie mehr, als Sie verbessern. Aktuell sollen ca. 10.000 Arbeiter und Arbeiterinnen Anstellung im namibischen Holzkohlesektor finden. Wissen Sie, wie vielen Kinder von diesem Einkommen eine Lebensgrundlage geschaffen wird?
    Mit freundlichen Grüßen,
    Martin

    1. Liebe Leser,

      der Artikel wurde mittlerweile aktualisiert. Wir konnten derzeit keine Hinweise zu Kinderarbeit in der namibischen Holzkohleindustrie finden. Da sie aber vor allem in kleinbäuerlichen Familienbetrieben und im informellen Sektor vorkommt, ist sie nicht zu 100 Prozent auszuschließen.

  2. Wie bitte das ist ja überhaupt nicht wahr. Wo wird Namibia holzkohle von Kindern her gestellt. Das macht eure vereinigung sehr unglaubwürdig wenn sie alternative fakten verbreiten. Ich bin ein processor von Namibianischer Holzkohle und fahr regelmäsdig zu untersuchungen. In Namibia ist es pflicht das jedes schulreife kind die schule besucht. Da dürfen nicht mal kinder bei den kohle produzierenden Eltern sein.

    1. Sehr geehrter Herr Diekmann, vielen Dank für Ihre Anregung.

      Wir haben uns die Studie „Namibia´s black gold“ noch einmal genau angeschaut. Unter dem Punkt 4.2.9 auf Seite 54 wird genauer auf die Involvierung von Frauen und Kindern in der Holzkohle-Industrie eingegangen. Zugegebenermaßen werden hier keine Belege angeführt, dass Kinder tatsächlich in der Holzkohle-Industrie tätig sind, obwohl einige wenige Befragte angeben, sie vermuteten, dass Minderjährige bei ihren Familien mitarbeiten. Ein anderes Problem jedoch, ist die Tatsache, dass einige Holzkohle-Arbeiter ihre Kinder mit zur Arbeit nehmen und sie dabei großen Gesundheitsrisiken aussetzen. Zudem ist es ihnen so nicht möglich, eine Schule zu besuchen.

      In einer weiteren Quelle des United States Department of Labor von 2011 wird hingegen ganz klar darauf hingewiesen, dass Kinder in der Holzkohle-Industrie in Namibia gefährliche Arbeiten ausführen. Auch die ILO weist auf ihrer Seite auf eine Studie aus dem Jahr 2007 hin, in der 4 Fälle von Kinderarbeit ausgemacht wurden, zwar lediglich Kinder im Alter zwischen 16 und 17, aber immer noch minderjährig. Wir werden den Beitrag noch um die entsprechenden Quellen ergänzen. Kinderarbeit in der namibischen Holzkohle-Industrie ist kein großes Problem, aber dennoch vorhanden.

      Nur weil in Namibia vom Gesetz her eine Schulpflicht existiert, ist dies noch lange kein Beweis, dass es tatsächlich keine Kinderarbeit gibt. Wir geben zu bedenken, dass die ILO-Konventionen zum Verbot von Kinderarbeit von fast allen Staaten weltweit ratifiziert und gesetzlich verankert wurde – und trotzdem arbeiten rund um den Globus 218 Millionen Kinder.

      Herr Diekmann, es ist keineswegs unsere Absicht, die Holzindustrie in einem schlechten Licht darzustellen. Wir geben hier Informationen weiter, die in aufwendiger Arbeit recherchiert wurden. Sofern sie uns aktuelle und unabhängige Materialien zum Thema zukommen lassen können, sind wir gerne bereit, diese einzuarbeiten.

      Beste Grüße,
      Ihr earthlink-Team

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