Branche
Die ursprüngliche Konzentration auf Forst- und Landwirtschaft ist mittlerweile einem breiteren Spektrum gewichen:
- Forstwirtschaft (Mitglied der FSC-Zertifizierung)
- Landwirtschaft (z.B. Kaffee, Blumen, Bananen)
- Tourismus
- Weitere Projekte in der Bildungsarbeit und Regenwaldschutz
Regionale Verbreitung
Hauptsitz der Rainforest Alliance ist New York. Sie arbeitet weltweit in über 50 Ländern. Beratungen von Landwirten und Zertifizierungen finden hauptsächlich in den tropischen Ländern Mittelamerikas und Afrikas statt, abgesetzt werden die Produkte in Europa und Nordamerika.
Ziele
- Bewahrung der Biodiversität in den Regenwälder durch die Förderung nachhaltiger Lebensweise
- Als Ansatzpunkte für ihre Arbeit benennt sie landwirtschaftliche Praktiken, Unternehmen und Konsumentenverhalten
- Der Katalog der Standards beinhaltet unter anderem die angemessene Behandlung der Arbeiter, was neben gerechtem Lohn das Verbot von Kinderarbeit einschließt; Produkte mit dem Siegel der Rainforest Alliance sind somit sowohl unter unter Beachtung von ökologischen wie auch sozialen Kriterien produziert
Verbindlichkeit
- Unterteilung der Standards in Muss- und Kann-Bestimmungen; Verbot von Kiinderarbeit ist ein Muss
- Für eine Zertifizierung reicht die Erfüllung der Muss-Bestimmungen, die Kann-Bestimmungen sollen nach und nach ebenfalls erfüllt werden
- Neben grundlegenden Standards gibt es Zusätze für verschiedene Produkte
Kontrollen
Zertifiziert werden nur von unabhängigen Kontrolleuren besuchte Betriebe, die alle notwendigen Standards erfüllen.
Sanktionsmöglichkeiten
Betriebe, in denen die Standards nicht (mehr) eingehalten werden, dürfen ihre Produkte nicht mit dem Siegel der Rainforest Alliance auszeichnen.
Kritik
Es wurde immer wieder Kritik geäußert, das Siegel der Rainforest Alliance sei wenig aussagekräftig oder „Fairtrade light“. 1) In der Tat entsprechen die Standards nicht denen anderer Siegel, dies wurde von der Rainforest Alliance jedoch auch nie behauptet.
Die Vorwürfe beziehen sich meist auf die Nichteinhaltung der Kann-Bestimmungen in den Standards. Dass zertifizierte Produkte doch mit Hilfe ausbeuterischer Kinderarbeit hergestellt wurden, ist nicht bekannt geworden.
Kinder zwischen 12 und 14 Jahren dürfen nach Rainforest-Alliance-Bestimmungen zeitweise in landwirtschaftlichen Familienbetrieben arbeiten, wenn dies traditionell verwurzelt ist. Die Schulbildung darf hierbei nicht angetastet werden, gefährliche Arbeiten sind untersagt. Dennoch schreibt die ILO-Konvention 138, auf die sich Rainforest Alliance beruft, ausdrücklich vor, dass die Arbeit in landwirtschaftlichen Betrieben für Kinder diesen Alters nur bei der Produktion von Erzeugnissen für den lokalen Verbrauch erlaubt ist. Dies ist bei einer internationalen Siegelvergabe nicht anzunehmen. ( Sustainable Agriculture Standard)