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OECD

Hintergrund

Die OECD wurde in ihrer jetzigen Form 1961 gegründet, ihre Geschichte reicht aber bis ins Jahr 1948 zurück. Die 34 Mitgliedsstaaten setzen sich aus reichen Industrienationen und aufstrebenden Schwellenländern zusammen. Die Hauptanliegen der OECD sind Demokratieförderung, Wirtschaftsentwicklung, Förderung des Wirtschaftswachstums und Entwicklungspolitik. Zur Erreichung ihrer Ziele fördert die OECD den Erfahrungsaustausch, die erstellt Best-Practice- und Lessons-Learned-Paper und erarbeitet Studien, Empfehlungen sowie freiwillige und bindende Regulierungen und Verhaltensregeln.

Das Development Assistance Committee (DAC) der OECD ist dabei das wichtigste Gremium der offiziellen (d.h. staatlichen) Entwicklungshilfe (Official Development Assistance, ODA). Das DAC formuliert unter anderem Qualitätsstandards und Richtlinien für die Entwicklungshilfe, die allgemein anerkannt sind. Zusätzlich prüft das DAC regelmäßig die Umsetzung der Vorgaben. 1)

Aktivität gegen Kinderarbeit

Der Kampf gegen Kinderarbeit ist eines der Kernthemen des Sahel and West Africa Club (SWAC/OECD), eine regionale Gruppe innerhalb der OECD. Dieser hat in Kooperation mit dem belgischen Außen- und Entwicklungsministerium ein Projekt gestartet, das Kinderarbeit auf westafrikanischen Kakao-Plantagen bekämpfen soll. Dazu wurde unter anderem eine Studie erstellt, aus der sich Empfehlungen für Umsetzung von Gegenmaßnahmen ableiten. Dazu wird ein holistischer Ansatz skizziert, der sowohl internationale, nationale, kommunale und wirtschaftliche Akteure umfasst. 2)

Der SWAC hat zudem das sogenannte Cotonou-Abkommen von 2010 mitinitiiert, das von Angola, Benin, Burkina Faso, Kamerun, der Demokratischen Republik Kongo, Gabun, Mali, Nigeria, Senegal, Togo, der African Parliamentary Union und dem ECOWAS Parlament unterzeichnet wurde. Das Ziel des Abkommens ist die Bekämpfung des Kinderhandels zum Zwecke ausbeuterischen Arbeit, was durch Harmonisierung der nationalen Politiken, regionale Zusammenarbeit und Erfahrungssammlung und –austausch gelingen soll. 3)

 

Die OECD selber behandelt Kinderarbeit immer wieder in ihren Veröffentlichungen. Dazu gehören zum Beispiel Vorschläge, wie durch Due-Diligence-Prüfungen verantwortungsbewusste Lieferketten im Mineralienabbau in Konflikt- oder Hochrisikoregionen sichergestellt werden können. 4)

Ein anderes Beispiel, wie die OECD mit Kinderarbeit umgeht, findet sich in einem Bericht anlässlich des Treffens der G20 Arbeitsminister in Paris im Jahr 2011. Darin stellte die OECD die Chancen für Jugendliche auf dem Arbeitsmarkt vor, wobei auch die Kinderarbeit in einigen G20-Staaten erwähnt und kritisiert wurde, da diese vor allem in ländlichen Raum die Betroffenen meist von Bildung fern hielte. Es wurde auch das System der Conditional Cash Transfers vorgestellt, also an Konditionen geknüpfte Geldzahlungen. Erste Versuche in Mexiko, Brasilien und Süd-Afrika würden darauf hindeuten, dass so Schulbesuche von Kindern für die Eltern rentabler seien als die Kinder zum arbeiten zu schicken. 5)

Generell behandelt die OECD den Kampf gegen Kinderarbeit als Aufgabe der Mitgliedsstaaten. Die OECD selber wird hauptsächlich als Vermittler aktiv, der Best Practice identifiziert, Empfehlungen ausspricht und generell das Bewusstsein für Themen wie eben Kinderarbeit schafft.

  1. Wikipedia: OECD und DAC – aufgerufen am 23.1.2013
  2. International Cocoa Initiative and SWAC/OECD (2008): Emerging good practice in combating the worst forms of child labour in West African cocoa growing communities – aufgerufen am 23.1.2013
  3. Cotonou-Deklaration – aufgerufen am 23.1.2013
  4. OECD (2011), OECD Due Diligence Guidance for Responsible Supply Chains of Minerals from Conflict-Affected and High-Risk Areas – aufgerufen am 23.1.2013
  5. OECD: Giving Youth a better Chance, a policy note for the G20 Meeting of Labour and Employment Ministers, Paris, 26-27 September 2011 – aufgerufen am 23.1.2013



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