Zum Inhalt springen

Tchibo

Unternehmenspolitik gegen Kinderarbeit
Kontrollen der Produktionsstätten
Vorwürfe bzgl. Kinderarbeit
Unsere Branchenzuordnung:
Mode, Bekleidung, Textilien - Sportartikel und -bekleidung - Kaffee, Tee - Spielwaren - Waren- und Handelshäuser - Elektronik - Bodenschätze, Edelsteine, Edelmetalle, Kohle - Lifestyle
Auf unsere Anfragen seit 12.07.2007 haben wir Antwort erhalten.


Produkte und Produktionsorte

Welche Produkte, Vorprodukte oder Rohstoffe sind in Bezug auf ausbeuterische Kinderarbeit besonders zu betrachten?

  • Tchibo benutzt bereits einen großen Betrag an nachhaltiger Baumwolle (GOTS, Cotton made in Africa) und hat das Ziel diesen bis Ende 2022 auf 100% zu erhöhen. 1)
  • Tchibo veröffentlicht eine Liste seiner Textillieferanten. Die Textilproduktion findet hauptsächlich in Bangladesch, Türkei und Myanmar statt. 2)
  • Jeder 4. Tchibo Kaffee stammt aus zertifiziert nachhaltigem Anbau (Fairtrade, Rainforest Alliance). 3)

Woher kommen die Produkte, Vorprodukte oder Rohstoffe bzw. wo wird produziert?

Unternehmenspolitik

Wie ist die allgemeine Unternehmenspolitik bezüglich Kinderarbeit?

Die Firma ist Mitglied bei bzw. unterstützt (auch nach eigenen Angaben):
  • Tchibo bekennt sich in seinem Tchibo Social and Environental Code of Conduct zu der UN-Konvention über die Rechte von Kindern und den fundamentalen ILO-Konventionen. Zu diesen gehören die Konventionen 138 und 182, welche unter anderem das Verbot von Kinderarbeit beinhalten. 4)5)
  • In seinem Zulieferer-Code of Conduct wird Kinder- und Zwangsarbeit explizit verboten. 6)

Kontrollen

Wie wird die Einhaltung der Unternehmenspolitik oder Richtlinien kontrolliert?

  • Das Unternehmen kontrolliert (nach unserer Einschätzung) nicht alle relevanten Produktionsschritte. Um ausbeuterische Kinderarbeit für ein Endprodukt möglichst ausschließen zu können, müssen alle relevanten Produktionsschritte kontrolliert werden. Relevant sind Produktionsschritte in Ländern oder Regionen, für die bekannt ist, dass ausbeuterische Kinderarbeit in diesem Bereich regelmäßig vorkommt. Dies betrifft auch Vorprodukte über die gesamte Produktions- und Lieferkette hinweg, die das Unternehmen von Zulieferern bezieht.

  • Mit Sozial- und Umweltaudits überprüft Tchibo die Einhaltung der im vertraglich bindenden Tchibo Social and Environmental Code of Conduct (SCoC) festgelegten Standards. Die Auditierung von neuen Fabriken erfolgt in der Regel vor der Vertragsunterzeichnung mit den Lieferant*innen. Das Auditergebnis bestimmt die Einkaufsentscheidung: Nur wer die Mindestanforderungen erfüllt, wird in das Portfolio aufgenommen. Vor der Behebung von Null-Toleranz-Verstößen dürfen keine Aufträge bei den Produzent*innen platziert werden.
  • Um die Verbesserungen der Arbeitsbedingungen in Fabriken, mit denen Tchibo regelmäßig zusammenarbeitet, zu unterstützen, setzet das Unternehmen auf das Dialogprogramm WE. Produzent*innen, die nicht durch das WE Programm abgedeckt sind, werden alle drei Jahre auditiert. Diesen Fabriken räumt Tchibo eine Frist von vier Wochen ein, um Null-Toleranz-Mängel zu korrigieren. Wird diese Frist nicht eingehalten, wird der/die Hersteller*in gesperrt. 7)

Welche Siegel bzw. Zertifikate nutzt die Firma (auch nach eigenen Angaben) um aubeuterischer Kinderarbeit vorzubeugen?

Vorwürfe

Gibt es Vorwürfe zu Kinderarbeit?

  • Vorwürfe zu ausbeuterischer Kinderarbeit gab es zu mehreren Kaffee-Plantagen in Guatemala, von denen Tchibo Bohnen bezieht. 8)

Reaktionen

Wie reagierte oder reagiert das Unternehmen auf Vorwürfe?

  • Tchibos Chefeinkäufer A. Christmann gab bekannt, dass Tchibo daran arbeiten wolle, „dass so etwas nicht mehr vorkommt“. In einer offiziellen Stellungnahme gegenüber dem WDR bekannte Tchibo: „Insbesondere während der Erntezeiten kann es immer noch zu unzulässiger Kinderarbeit kommen.“ 8)

Soziales Engagement

Engagiert sich das Unternehmen herausragend um ausbeuterischer Kinderarbeit entgegen zu wirken?

  • 2013 hat Tchibo in der Region Chiquimula gemeinsam mit der weltgrößten unabhängigen Kinderrechtsorganisation Save the Children das Betreuungsangebot während der Kaffeeernten in Form von Kindertagesstätten ausgebaut. 9)
  • Seit Juli 2010 engagiert sich Tchibo gemeinsam mit der Aid by Trade Foundation in einem Schulprojekt in Benin. Ziel des Programms ist es, die schulische Infrastruktur und die Unterrichtsqualität in sechs Gemeinden des Landes zu verbessern. 10)

Bemerkenswertes

Gibt es Erwähnenswertes (positiv oder negativ) in Bezug auf die Arbeits- und Produktionsbedingungen über das Thema „ausbeuterische Kinderarbeit“ hinaus?

  • Im Rahmen des Bio Äthiopien WASH-Projekts werden seit Mitte 2020 auf rund 2.000 m Höhe zwei Tiefbrunnen und ergänzende Hygiene­maßnahmen realisiert. Das Ziel: Die Verbesserung des Zugangs zu sauberem Trinkwasser und die Erweiterung des Verständnisses über Hygiene.
  • 11)
  • Mit dem Mount Kenya Projekt unterstützt Tchibo kenianische Bauern mit dem „Bau einer Wasserleitung, der Anschaffung von Nutzvieh und Baumaterial sowie der Anschaffung von Bildungsmaterialien für Waisenkinder“. 11)

Fußnoten, Links und Quellen:

  1. Tchibo, nachhaltige Produkte aus Biobaumwolle, aufgerufen am 20.12.2022
  2. Tchibo, Supply Chain Transparency, aufgerufen am 13.09.2022
  3. Tchibo, nachhaltige Kaffees, aufgerufen am 20.12.2022
  4. Tchibo, Social and Environmental Code of Conduct, April 2020
  5. Tchibo, Grundsätze zur Einhaltung von Sozial- und Umweltstandards für Non Food Zulieferer und Dienstleister, Stand April 2020
  6. Tchibo Social Code of Conduct SCoC für Zulieferer
  7. Tchibo, Nachhaltigkeit, Menschenrechtsbericht, aufgerufen am 20.12.2022
  8. WDR-Markencheck: Tchibo, vom 10. Januar 2011. Link zum Video auf youtube – Video nicht mehr aufrufbar: 13.08.2015
  9. Tchibo, Kinderlächeln Privatkaffee aufgerufen am 20.12.2022
  10. Tchibo, gut gemacht, Schulugsprojekte mit Cotton Made in Africa, aufgerufen am 13.09.2022
  11. Tchibo Nachhaltigkeit, aufgerufen am 20.12.2022



Umfrage
Was bewirkt unsere Arbeit?
Um zu erfahren, was unsere Kampagne "Aktiv gegen Kinderarbeit" bewirkt, bitten wir dich um Antwort auf zwei kurze Fragen:

Hast du hier Neues erfahren?

Willst du möglichst nur noch Produkte ohne ausbeuterische Kinderarbeit kaufen?

Anregungen, Kritik oder sonstige Anmerkungen:




2 Gedanken zu „Tchibo“

  1. Liebe Tschibo-Mitarbeiter,
    ich kauf gerne mal ab und zu Unterwäsche oder Socken von Tschibo.
    Kann ich sicher sein, dass hier keine Kinderrarbei im Spiel ist,
    denn diese lehne ich ab. Bitte schicken Sie mir eine Mail. Danke.

    Mit freundlichen Grüßen
    Bernhard H.

    1. Lieber Herr Habisreutinger!
      Wir sind keine Tchibomitarbeiter, sondern bewerten im Rahmen unserer Kampagne gegen Kinderarbeit namhafte Firmen im Hinblick auf Unternehmenspolitik, Kontrollen und Reaktionen auf mögliche Vorwürfe.
      100%ige Sicherheit, dass ein Produkt wirklich kinderarbeitsfrei hergestellt wurde, gibt es in der Textilindustrie nicht, da die Wertschöpfungskette zu komplex ist, um sie lückenlos überprüfen zu können. Aber unsere Bewertung von Tchibo-Kleidung (mit gelben und grünen Kästchen und detaillierten Hinweisen zur Unternehmenspolitik) liefert Ihnen als Verbraucher sicher schon sinnvolle Hinweise, die es Ihnen erleichtern, über einen Konsum von Tchibo-Produkten entscheiden zu können.
      Beste Grüße, Ihr earthlink-Team

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert