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LEGO

Unternehmenspolitik gegen Kinderarbeit
Kontrollen der Produktionsstätten
Vorwürfe bzgl. Kinderarbeit
Unsere Branchenzuordnung:
Spielwaren
Auf unsere Anfragen seit 30.01.2006 haben wir Antwort erhalten.


Produkte und Produktionsorte

Welche Produkte, Vorprodukte oder Rohstoffe sind in Bezug auf ausbeuterische Kinderarbeit besonders zu betrachten?

Woher kommen die Produkte, Vorprodukte oder Rohstoffe bzw. wo wird produziert?

Unternehmenspolitik

Wie ist die allgemeine Unternehmenspolitik bezüglich Kinderarbeit?

Die Firma ist Mitglied bei bzw. unterstützt (auch nach eigenen Angaben):
ICTI -
  • Die LEGO Company hat einen Verhaltenskodex für das eigene Unternehmen und deren Zulieferer erstellt. Alle Unternehmen die Produkte mit dem LEGO Logo oder Teile dafür produzieren oder liefern sind dazu verpflichtet diesen einzuhalten. Im diesem Verhaltenskodex ist Kinderarbeit gemäß ILO-Konventionen C138 und C182 verboten. 1)
  • Lego ist Mitglied des ICTI CARE Process, einer Initiative des Weltverbands der Spielzeugindustrie (ICTI). Es handelt sich dabei um ein ethisches Herstellungsprogramm mit dem Ziel, faire Arbeitnehmerbehandlung und sichere Arbeitsbedingungen zu gewährleisten. 2)
  • Die LEGO Group ist Unterzeichner des UN Global Compact. 3) LEGO verpflichtet sich zu wesentlichen Leitlinien des Global Compacts.

Kontrollen

Wie wird die Einhaltung der Unternehmenspolitik oder Richtlinien kontrolliert?

  • Gemäß des Code of Conduct verpflichtet LEGO alle Zulieferer Kontrollen in Form eines Auditierungsprogrammes durch LEGO zuzulassen. 1)
  • Stellt sich bei der Überprüfung heraus, dass die Betriebe die vereinbarten Richtlinien nicht einhalten, müssen die Hersteller in Zusammenarbeit mit der LEGO Company einen Aktions- und Zeitplan erstellen, um die aufgedeckten Missstände zu beseitigen. Später erfolgt ein Wiederholungsbesuch um die Umsetzung der Aktionen zu begutachten. Wenn z.B. die Prüfer bei einem Besuch keinen Zutritt zu einem Produzenten erhalten, werden die Geschäftbeziehungen beendet. Die LEGO Gruppe selbst unterzieht sich alle zwei Jahre einer externen Prüfung durch Geschäftspartner. Alle Geschäftspartner können Prüfberichte anfordern. 1)
  • LEGO akzeptiert einerseits die IETP- und RBA-Auditberichte als ein Mittel zur Bewertung der Lieferanten-Compliance, wendet aber andererseits auch seine eigenen Standards und Anforderungen an und besucht selbst die Lieferanten, um deren Leistung zu überwachen. 4)

Welche Siegel bzw. Zertifikate nutzt die Firma (auch nach eigenen Angaben) um aubeuterischer Kinderarbeit vorzubeugen?

Vorwürfe

Gibt es Vorwürfe zu Kinderarbeit?

  • China Labor Watch hat im Jahr 2019 im Auftrag der Christlichen Initiative Romero fünf Spielzeugfabriken in China untersucht und dabei gravierende Arbeitsrechtverletzungen festgestellt.
  • Alle fünf Fabriken belieferten den internationalen Markt, u.a. LEGO und sind über das Zertifizierungsprogramm des Weltspielwarenverbands (ICTI Ethical Toy Program, IETP) zertifiziert. Die Untersuchungen in den Fabriken erfolgten verdeckt, die ErmittlerInnen haben im Untersuchungszeitraum von Juni bis Oktober 2019 in den Fabriken gearbeitet und recherchiert. Dabei stellte sich heraus, dass keine existenzsichernden Löhne gezahlt wurden, die ArbeiterInnen bis zu 126 Überstunden pro Monat machten, nicht ausreichend vor Chemikalien geschützt waren und unter unmenschlichen Bedingungen leben mussten. 5)
  • Die Vorwürfe beziehen sich nicht auf Kinderarbeit, weshalb wir LEGO dennoch grün bewerten. Allerdings wollten wir sie nicht unerwähnt lassen.

Reaktionen

Wie reagierte oder reagiert das Unternehmen auf Vorwürfe?

  • Es bedarf nach unserer Kenntnis keiner Reaktion, da uns keine konkreten Vorwürfe bekannt sind.

Soziales Engagement

Engagiert sich das Unternehmen herausragend um ausbeuterischer Kinderarbeit entgegen zu wirken?

  • Die LEGO Gruppe hat sie sich als erster Spielzeughersteller dem „Global Compact“ angeschlossen.
  • LEGO hat zusammen mit der LEGO Stiftung die Richtlinien für Nothilfemaßnahmen (Emergency Relief Response Policy) ins Leben gerufen, um Familien in Gebieten zu unterstützen, in denen sich bewaffnete Konflikte und Naturkatastrophen ereignen. 6)

Bemerkenswertes

Gibt es Erwähnenswertes (positiv oder negativ) in Bezug auf die Arbeits- und Produktionsbedingungen über das Thema „ausbeuterische Kinderarbeit“ hinaus?

  • Das österreichische Testmagazin „Konsument“ führt regelmäßige Ethiktests verschiedener Produkte durch. Im Winter 2004 wurden sechs Spielzeugmarkenhersteller, die ihre Produktion nach China ausgelagert haben, genauer betrachtet. Der Verein für Konsumenteninformation kam zu dem Ergebnis, dass die gesellschaftliche Verantwortung der Unternehmen nicht immer ganz den Versprechungen in ihren eigenen Verhaltenskodices entspricht. Viele Konzerne halten die vereinbarten sozialen Mindeststandards nicht ein. Alle Unternehmen – mit Ausnahme der LEGO Gruppe und einem anderen Konzern – zeigten großen Widerwillen gegenüber den Besichtigungen ihrer Betriebsstätten. Das Fazit der Untersuchungen ergab, dass die Arbeitsbedingungen in allen Betrieben schlecht seien. Jedoch gab es bei keinem der getesteten Produzenten Anhaltspunkte für Kinderarbeit. Die LEGO Company wurde am besten bewertet. 7)

Fußnoten, Links und Quellen:

  1. LEGO: Code of Conduct, Mai 2015
  2. LEGO: ICTI Care Process, aufgerufen am 28.02.2023
  3. UN Global Compact: LEGO-Profil
  4. LEGO, Nachhaltigkeit, Verantwortungsvolle Geschäftsprinzipien, aufgerufen am 28.02.2023
  5. Eiskönigin im Sweatshop, Toys Report 2019
  6. LEGO, Nachhaltigkeit, Kinder, aufgerufen am 28.02.2023
  7. konsument Magazin, 15.11.2004



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2 Gedanken zu „LEGO“

  1. Guten Morgen,
    schließt das auch LEGO Wear mit ein? Ich kaufe extra diese Marke, da ich mir erhoffe das diese Kinderarbeit frei und Mitarbeiter fair produziert wurde.

    Mit freundlichen Grüßen
    Sandy Goedecke

    1. Hallo Sandy,
      vielen Dank für die Anfrage!
      Leider haben wir momentan nicht die personellen und finanziellen Kapazitäten, unsere Firmenliste zu erweitern und zu aktualisieren. Auf der Homepage des Unternehmens steht allerdings, dass es bei Lego Wear unabhängige Kontrollen der Zulieferer gibt und der Code of Conduct eingehalten werden soll:
      „LEGO® wear suppliers are subject to continuous 3rd party audits to eliminate the LEGO® wear Code of Conduct being violated.“
      http://www.miniland.nl/wear/wear%20eng.htm
      Und unter folgendem Link gibt es Informationen zu den Kontakten mit den Zulieferern: https://www.legowear.com/our-choices.aspx
      Es ist davon auszugehen, dass die Richtlinien zu Sozialverantwortung auch Lego Wear mit einschließen. Inwieweit diese umgesetzt werden, ist uns nicht bekannt. 100%ige Sicherheit gibt es leider bei keinem Textilunternehmen aufgrund der unübersichtlichen Wertschöpfungskette.
      Viele Grüße,
      das earthlink-Team

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