



Produktionsorte
Woher kommen die Produkte, Vorprodukte oder Rohstoffe bzw. wo wird produziert?
- Ecuador ( aus den Plantagen in Ecuador bezieht Chiquita ca. 7% seiner Bananen1)2) , Kolumbien, Costa Rica, Panama, Honduras, Guatemala, Philippinen
Unternehmenspolitik
Wie ist die allgemeine Unternehmenspolitik bezüglich Kinderarbeit?
- Chiquita hat einen Verhaltenskodex, der Kinderarbeit (unter 18 Jahren) im eigenen Unternehmen und die Unterstützung von Unternehmen, die Kinderarbeit zulassen, ausdrücklich verbietet.3)
- Chiquita ist Partner der finanziell unabhängigen „Social Accountability International“ (SAI)4) und unterliegt somit dem „SA8000 Standard“5) , der Kinderarbeit generell verbietet.
- Mitglied der Rainforest Alliance6)
Kontrollen
Wie wird die Einhaltung der Unternehmenspolitik oder Richtlinien kontrolliert?
- Im Kodex wird gefordert: „Das Unternehmen errichtet und verfolgt angemessene Verfahren zur Bewertung und Auswahl von Lieferanten nach deren Fähigkeit, die Bestimmungen dieser Norm einzuhalten.“ Auf das konkrete Vorgehen gibt es keinen Hinweis.
- Protokolle und Berichte über die Einhaltung des Kodex sollen auch interessierten Personen zur Verfügung stehen, die die Einhaltung des Kodex überprüfen wollen.
- Auf der Website des Unternehmens sind die Corporate Responsibility Reports der vergangenen Jahre abrufbar.7)
- Chiquita arbeitet seit 1992 mit der Organisation Rainforest Alliance zusammen, die nachhaltige Landwirtschaft und gute Sozialstandards mit ihrem Siegel bestätigt. Die Rainforest Alliance steht teilweise als Alibi-Organisation in der Kritik, konkrete Vorwürfe wegen Kinderarbeit auf den zertifizierten Plantagen gibt es jedoch nicht.
- Chiquita erhält Social Acountability 8000 ( SA 8000) -Zertifizierungen für Bananen-Plantagen in Costa Rica, Kolumbien und Panama. Diese Zertifizierungen werden auf basis unabhängiger Auditierungsprogramme durch die SAI verliehen.
Vorwürfe
Gibt es Vorwürfe zu Kinderarbeit?
- Im „Schwarzbuch Markenfirmen“8) gibt es Vorwürfe zu Kinderarbeit in Ecuador. Laut Human Rights Watch erhielten die betroffenen Kinder durchschnittlich nur 60% ( 3,5€/Tag) des gesetzlichen Mindestlohnes.
- Vorwürfe bezüglich verschmutztem Trinkwasser, fehlendem Arbeitsschutz und sexuellem Missbrauch. Außerdem waren die (Kinder-)Arbeiter auf den Plantagen Ecuadors auf extreme Art und Weise giftigen Perstiziden ausgesetzt. Andernorts kam es Ende der 1990er deswegen sogar zu tödlichen Vergiftungen.8)
- Ähnliche Hinweise finden sich auf anderen Homepages, die aber nicht ausschließlich zuverlässige Quellen nennen.9)
Reaktionen
Wie reagierte oder reagiert das Unternehmen auf Vorwürfe?
- Laut Human Rights Watch stehen viele Import-/Exportunternehmen auf dem Standpunkt, dass sie sich auf den Plantagen nicht einmischen dürfen, da diese Privateigentum seien und sie daher keine Mitspracherechte hätten. Das steht teilweise in starkem Gegensatz zu den Verhaltenskodizes.1)2)
Soziales Engagement
Engagiert sich das Unternehmen herausragend um ausbeuterischer Kinderarbeit entgegen zu wirken?
- Hierzu liegen uns keine aussagekräftigen Informationen vor
Bemerkenswertes
- Chiquita muss sich auch vorwerfen lassen, dass unter Hilfe diverser Söldnergruppen Gewerkschafts- und Streikbewegungen unterdrückt wurden. Bereits 1954 soll der Konzern zusammen mit „US-finanzierten Söldnertruppen“ Putschversuche gegen den gewählten Präsidenten Jacobo Arbenz Guatemalas unternommen haben.8)
11.03.2009 12/21
Quellen & Links
PRnewswire – nicht mehr verfügbar
- Human Rights Watch (2002) [↩] [↩]
- Human Rights Watch (2002) [↩] [↩]
- Chiquita: Code of Conduct [↩]
- SAI – List of Supporters Link nicht verfügbar 26.06.15 [↩]
- Social Accountability 8000 [↩]
- Chiquita – Code of Conduct [↩]
- Corporate Responsibility Report 2007/2008 Link nicht mehr verfügbar [↩]
- Vgl. Werner, Klaus / Weiss, Hans, Das neue Schwarzbuch Markenfirmen. Die Machenschaften der Weltkonzerne, 2005, Wien, 288/289. [↩] [↩] [↩]
- Stern: Vom bösen Ausbeuter zum guten Unternehmer [↩]