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Cashews sind ein gesunder Snack – können aber mit Kinderarbeit produziert sein

Schale mit Cashewnüssen auf HolztischCashewnüsse sind ein gesunder Snack, könnten aber mit Kinderarbeit hergestellt worden sein |  Bild: Bowl with cashew nuts on wooden table © Monticelllo | Dreamstime.com [Royalty Free]  - DreamstimeSchale mit Cashewnüssen auf Holztisch

Cashewnüsse sind ein gesunder Snack, könnten aber mit Kinderarbeit hergestellt worden sein | Bild: Bowl with cashew nuts on wooden table © Monticelllo | Dreamstime.com [Royalty Free] - Dreamstime

Cashewkerne zählen zu den beliebtesten Snacknüssen in Deutschland. Unter anderem weil sie sehr gesund sind, aber auch durch ihre mögliche Nutzung als Zutat in Alternativprodukten. In erster Linie sind das Milchersatzprodukte, die von Cashewbutter bis zu Cashewkäse reichen. Jedoch sind in der Lieferkette vom Ernten bis zum Konsum oftmals Kinderarbeiter tätig. 1)

So gibt es in Vietnam einen beträchtlich hohen Anteil an Kinderarbeitern in der Cashewverarbeitung. Aber auch in den afrikanischen Ernteländern, besonders in Guinea, gibt es nach wie vor Kinderarbeit. Dabei spielen nicht nur die normalen Problematiken der Kinderarbeit eine Rolle (fehlender Schulbesuch, seelische Schäden etc.), sondern auch körperliche Gefahren, die bei der Verarbeitung der Cashews auftreten. 2)

Um die giftigen Öle in den Kernen der Cashewfrüchte zu entfernen, werden diese geröstet oder gedämpft. Besonders das Rösten ist durch die Entstehung giftiger Dämpfe gefährlich für die Arbeiter. Des Weiteren kann es beim Knacken der Nüsse durch Restöl zu Verätzungen der Hände kommen. Ein großes Problem ist hierbei die oftmals fehlende Schutzkleidung und nicht verfügbare Handschuhe. 3)

Cashewkerne werden Großteils in westafrikanischen Ländern – besonders in Guinea und der Elfenbeinküste – angebaut und geerntet, anschließend in Asien (hauptsächlich in Indien und Vietnam) weiterverarbeitet und schließlich an Konsumländer exportiert. Deutschland ist zusammen mit den Niederlanden einer der größten europäischen Importeure für Cashewkerne. 2021 wurden Cashews im Wert von 360 Millionen Euro importiert – das sind 28 Prozent aller EU-Importe von Cashews. Dies lässt sich zum einen mit der großen und immer noch steigenden Popularität von Cashews als Zutat in Aufstrichen und Snackriegeln sowie den erwähnten Milchprodukten begründen, als auch dadurch, dass Deutschland einen Teil der importierten Cashews weiterexportiert. Der Großteil davon geht an Luxemburg, da dort eine Vielzahl an Verarbeitungsanlagen existiert und anschließend zurück nach Deutschland für den Konsum kommt. 4) 3)

Die Beliebtheit der Cashews ist aber auch durch ihre gesunde Wirkung gut begründet. Cashewkerne sind durch eine Vielzahl von wichtigen Nährstoffen eine gute Alternative zu ungesunden Snacks wie Chips. So enthalten diese pflanzliches Protein (Eiweißersatzquelle), ungesättigte Fettsäuren (gut für das Herz-Kreislauf-System), Magnesium und Phosphor, Tryptophan (antidepressiv und entspannend) und Vitamin B (hilft gegen Müdigkeit und Konzentrationsschwächen). 5)

Um nicht auf die Cashews verzichten zu müssen, sollte beim Kauf darauf geachtet werden, dass diese nicht durch Kinderarbeit hergestellt wurden. Mögliche Alternativen sind Produkte von Fair Trade Händlern. Zudem empfiehlt es sich, auf das Herkunftsland der Cashews zu achten. Eine weitere Möglichkeit ist es, bei Geschäften einzukaufen, die von Fair Trade Importorganisationen wie El Puente oder GEPA beliefert werden. 6)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. cashew-shop:Superfoods Cashews: kurzfristiger Hype oder nachhaltiger Erfolg?; Artikel vom 24. Juni 2021
  2. dol: 2022 List of Goods produced with child labor or forced labor; stand Juni 2023
  3. bund-stuttgart: Der mühesame Weg der Cashewkerne; Artikel vom 19. April 2021
  4. cbi: The european market potential for cashew nuts; Artikel vom 22. November 2022
  5. utopia: Cashewkerne:Vielseitiger Snack mit bitterem Beigeschmack; Artikel vom 23. November 2022
  6. tdh: Konsum ohne Kinderarbeit; 2014



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