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Tony’s Chocolonely arbeitet aktiv gegen Kinderarbeit

Anzeige auf einem tonys chocolonely Firmenwagen in Amsterdam |  Bild: Anzeige auf einem tonys chocolonely Firmenwagen in Amsterdam © Robert Van 't Hoenderdaal | Dreamstime.com [Royalty Free]  - Dreamstime

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Die Kakao- und Schokoladenindustrie ist leider immer noch voller Kinderarbeit. Meist ist der Grund derselbe: Armut, ausgelöst durch zu geringe Bezahlung an die Bauern, oder durch Naturkatastrophen, welche in den letzten Jahrzehnten aufgrund des Klimawandels immer öfter und stärker auftreten. Oft sind Lieferketten von Unternehmen intransparent, und der einzige Weg, um nachhaltige Schokolade kaufen zu können, scheint das Fairtrade-Siegel. Doch offenbar gibt es eine relativ junge Marke, die aktiv gegen Kinderarbeit ankämpft und dabei sehr viel Wert auf Transparenz legt: Tony’s Chocholonely. Gegründet in den Niederlanden hat das Schokoladenunternehmen nun neue Zahlen veröffentlicht, die im Hinblick auf Kinderarbeit Hoffnung bereiten.

Vom niederländischen Journalisten Teun van de Keuken im Jahr 2005 gegründet, setzt sich Tony’s Chocholonely schon immer für eine Produktion von Schokolade ohne Sklaven- und Kinderarbeit ein – und zwar jede Schokolade weltweit. Dabei ist das Unternehmen ziemlich transparent in seiner eigenen Lieferkette. Im alljährlichen Bericht für das Jahr 2020/21 hat Tony’s 1.701 Fälle von Kinderarbeit in seiner eigenen Lieferkette festgestellt, was eine deutliche Erhöhung zum Vorjahr darstellt. Damit ist die Firma ein hoffnungsbringender Gegenpol zu den meisten anderen Schokoladenunternehmen, die normalerweise versuchen, Kinderarbeit in ihrer Produktionskette zu verschleiern. 1) 2) 3)

Um seine Mission erfolgreich umzusetzen, hat der Schokoladenhersteller einige Mechanismen umgesetzt. Als Hauptgrund für Kinderarbeit hat er vor allem Armut festgestellt. Kinder sind sehr billige Arbeitskräfte, die auch eher Befehlen folgen und die Kakaoproduktion damit deutlich profitabler machen. Daher bezahlt Tony’s Chocolonely nach eigenen Angaben den sogenannten „Living Income Reference Price“. Mit diesem erhalten die Bauern genügend Lohn, um nicht nur die Erntekosten zu decken, sondern auch sich selbst und ihre gesamte Familie gut zu versorgen. Vor wenigen Monaten mussten die Elfenbeinküste und Ghana Druck auf die Schokoladen- und Kakaoindustrie ausüben, um diese bei ihren Abnehmern durchzusetzen. Auch hat sich das Unternehmen für ein strengeres Lieferkettengesetz stark gemacht. Bereits im Mai 2021 hat Tony’s eine Liste mit weiteren Forderungen in Form einer Petition an die EU-Kommission überreicht, um entstehende Schlupflöcher zu stopfen. 4) 5)

Nun hat die Schokomarke neue Zahlen veröffentlicht. Die Verbreitung der Kinderarbeit in den kakaoanbauenden Gemeinden in Tony’s Produktionskette liegt nach eigenen Angaben bei 4,4 Prozent – Industrieweit liegt dieser Anteil bei 46,5 Prozent. Obwohl die Firma damit weniger kompetitiv ist – immerhin bezahlt Chocolonely bei seiner Schokoladenherstellung mehr als die meisten anderen – liegt das Wachstum bei 21 Prozent, und es wurden 6,2 Prozent der Gewinne in Nachhaltigkeitsprogramme gesteckt, wobei diese etwa 15.000 Bauern geholfen haben sollen. 6)

Man darf nicht vergessen, dass diese Zahlen und auch alles andere, was das Unternehmen veröffentlicht, nur eigene Angaben sind. Hier gibt es keine dritte Partei, die diese Aussagen überprüft. Jedoch ist Tony’s Chocolonely schon immer sehr transparent gewesen, und es führt auf seiner Packung das Fairtrade Logo, womit seine Arbeit untermauert wird. Die Firma stellt also ein Positivbeispiel in einer Industrie voller Kinderarbeit dar und sie bringt Hoffnung für eine nachhaltige und faire Zukunft. 7)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Supply Management: Tony’s Chocolonely admits to 1,700 cases of supply chain child labour; Artikel vom 07.02.22
  2. Tony’s Chocolonely: our timeline; Seite zuletzt aufgerufen am 31.01.23
  3. Tony’s Chocolonely: Child Labor in the Chocolate Industry; Seite zuletzt aufgerufen am 31.01.23
  4. Presseportal: Start des Lieferkettengesetz in Deutschland: Tony’s Chocolonely fordert weitergehende Maßnahmen; Artikel vom 27.12.22
  5. Supply Management: Tony’s Chocolonely admits to 1,700 cases of supply chain child labour; Artikel vom 07.02.22
  6. Confectionery News: Tony’s Chocolonely cuts child labour in cocoa supply chain, posts €133m in sales; Artikel vom 09.01.23
  7. Tony’s Chocolonely: Together with Fairtrade we set cocoa industry standarts; Seite vom 09.12.19



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