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Kinderarbeit in der Landwirtschaft: ein drängendes Problem

Brasilianisches Mädchen, das auf Feld arbeitetDieses Mädchen arbeitet auf den Feldern ihrer Eltern, anstatt zur Schule zu gehen. |  Bild: Brazilian girl working in subsistence agriculture © Sjors737 [Royalty Free]  - Dreamstime.comBrasilianisches Mädchen, das auf Feld arbeitet

Dieses Mädchen arbeitet auf den Feldern ihrer Eltern, anstatt zur Schule zu gehen. | Bild: Brazilian girl working in subsistence agriculture © Sjors737 [Royalty Free] - Dreamstime.com

Statt zur Schule zu gehen, müssen viele Kinder weltweit arbeiten, die meisten in der Landwirtschaft mit etwa 70 Prozent. 108 Millionen Jungen und Mädchen der insgesamt 160 Millionen Kinderarbeiter weltweit schuften auf Plantagen, Bauernhöfen, in der Fischerei, in der Feldarbeit, hüten Vieh etc.. 1)  2) Dabei sind die Kinder oft katastrophalen Bedingungen ausgesetzt und leiden noch ihr Leben lang unter den Folgen.

Arbeitsbedingungen und deren Folgen

Die Hälfte aller Kinderarbeiter arbeiten unter gefährlichen Bedingungen. In der Landwirtschaft ist dies besonders verbreitet und die Arbeitsbedingungen sind schlecht. 3) Die Kinder müssen oft Hitze, lange Arbeitszeiten, extreme körperliche Anstrengung, sowie giftige Pestizide ertragen, so wie beispielsweise syrische Flüchtlingskinder im Libanon, die bei der Ernte von Bohnen, Kartoffeln und Tomaten helfen. 4)  Die hohe Gefahr für die Kinder zeigt sich auch darin, dass jedes Jahr 22000 Kinder bei Arbeitsunfällen ums Leben kommen. Die Landwirtschaft zählt dabei zu einem der gefährlichsten Wirtschaftssektoren. 2) Die Ursachen, warum überhaupt Kinder arbeiten müssen, sind komplex.

Gründe für Kinderarbeit und Lösungsansätze:

Gründe für Kinderarbeit sind bewaffnete Konflikte, durch den Klimawandel ausgelöste Naturkatastrophen sowie verstärkte Migrationsbewegungen. Deshalb ist auch die Zahl der Kinderarbeiter in der Landwirtschaft in den Jahren 2012 bis 2016 wieder um 10 Millionen gestiegen. 4) 2) In den letzten Jahren spielte auch die Corona-Pandemie eine große Rolle. Viele Kinder mussten und müssen ihre Eltern, aufgrund des Einkommensverlustes, durch ihre Arbeit unterstützen.

Aber der Hauptgrund für Kinderarbeit liegt in der Armut. Viele Familien haben schlicht und einfach keine Alternativen und sind auf die Arbeit ihrer Kinder angewiesen. Diese löst aber einen Teufelskreis der Armut aus. Aufgrund ihrer Arbeit können viele Kinder nicht zur Schule gehen und keine Ausbildung erlangen. Diese benötigen sie aber, um entweder erfolgreiche Bauern zu werden oder gut bezahlte Arbeit in anderen Bereichen zu finden. Die Armut setzt sich über die Generationen fort und die Kinderarbeiter von heute sind die Armen von morgen. 2)

Um Kinderarbeit abzuschaffen, muss deshalb die Priorität auf der Armutsbekämpfung in der Landwirtschaft liegen.  Für die Kinder würde dies Hilfe bei der Integrierung in Schulen und die Möglichkeit Berufsausbildungen zu absolvieren, bedeuten. Die Abhängigkeit der Eltern von der Arbeit ihrer Kinder müsste beendet werden. 3) So sollten von Unternehmen faire Preise an die Kleinbauern sowie den Landarbeitern Mindestlöhne gezahlt werden. Helfen würde auch die Gewerkschaftsbildung und gemeinschaftliche Selbstorganisation, um die Verhandlungsmacht der Arbeitenden in der Landwirtschaft und deren Rechte zu stärken. Weitere hilfreiche Maßnahmen liegen in der Überwachung von globalen Lieferketten auf Kinderarbeit und damit verbundene strenge Sorgfaltspflichten für Unternehmen. 2)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. DW: Kinderarbeit breitet sich wieder aus; 10.06.2021
  2. WELTERNÄHRUNG: Kinderarbeit in der Landwirtschaft: Wo liegt der Schlüssel zur Wende?; 12/2020
  3. global agriculture: Kinderarbeit: 108 Millionen Kinder weltweit schuften in der Landwirtschaft; 11.06.2019
  4. chrismon: Kinderarbeit in der Landwirtschaft nimmt zu; 12.06.2018



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