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Räucherstäbchen: für unsere Entspannung müssen Kinder arbeiten

Ms Usha Ranjitsingh squats on the pavement outside her home, making incense sticks. |  Bild: SEWA Gujarat Usha Ranjitsingh © ILO Asia-Pacific [CC BY-NC-ND 2.0]  - flickrMs Usha Ranjitsingh squats on the pavement outside her home, making incense sticks.

| Bild: SEWA Gujarat Usha Ranjitsingh © ILO Asia-Pacific [CC BY-NC-ND 2.0] - flickr

Räucherstäbchen tauchen bei uns im Alltag immer wieder auf. Ob beim Meditieren, Yoga oder als Raumduft, wir assoziieren damit jedes Mal Entspannung. Von dieser können die Kinder auf der Produktionsseite jedoch nur träumen. 1)
Hergestellt werden die Stäbchen indem eine Duftstoffpaste um sie gerollt wird. Die Arbeiter:innen sind diesen schädlichen Stoffen meist ohne Schutzmasken ausgesetzt. Besonders für Kinder, die noch mitten in ihrer Entwicklung stehen, kann dies gefährliche Folgen mit sich ziehen. Zudem nimmt die schlecht bezahlte Arbeit oft den ganzen Tag in Anspruch, was den Kindern einen Schulbesuch unmöglich macht. Wieder einmal kann man sich einen Teufelskreis herleiten, denn Kinder ohne schulische Ausbildung werden es auch im erwachsenen Alter schwer haben einen Beruf zu finden, in dem sie genügend Geld verdienen können, um sich und ihre Familie eigenständig zu ernähren. So sehen sie keinen anderen Ausweg, als auch ihre eigenen Kinder zum Arbeiten statt in die Schule zu schicken. 2)

Für Konsument:innen ist es momentan allerdings noch schier unmöglich in herkömmlichen Geschäften zu filtern, welche Räucherstäbchen mit und welche ohne die Arbeit von Minderjährigen hergestellt wurden. Denn ein passendes Siegel existiert leider nicht. Dieses würde dazu beitragen die Beschäftigung von Kindern einzudämmen, indem Firmen dazu aufgefordert würden, ihre Lieferketten sichtbar zu machen. 3)
Bis Label existieren kann einem oft bereits das Herstellungsland viel über die Produktionsbedingungen verraten. So ist, was den Export betrifft, Indien an oberster Stelle. Dort hergestellte Stäbchen sind zwar hochwertig, aber auch billig. Berichten der internationalen Stop Child Labour Coalition zufolge lagern Unternehmen dort und in Pakistan die Räucherstäbchenproduktion in Familien aus. Von China, Thailand, Bangladesch und Indonesien stammt meist ebenfalls billige Massenware, welche auf unfaire Arbeitsumstände hinweist. 1)   2)
Weltläden und Fairhandelsorganisationen stellen eine gute Alternative dar, um Räucherstäbchen einzukaufen, bei denen man ausbeuterische Arbeitsverhältnisse ausschließen kann. 2)
Wir können durch unser bewusstes Kaufen von fairen Räucherstäbchen also dazu beitragen, Kinderarbeit einzudämmen und ein Zeichen setzten, dass wir ein Verbot von Kinderarbeit sowie ein Verbot von Importen von Gütern, die im Ausland mit Kinderarbeit hergestellt wurden, fordern.

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. utopia: Räucherstäbchen Empfehlenswerte Hersteller und worauf du achten solltest; Artikel vom 26.05.2018
  2. welt: Für diese Produkte müssen Kinder schuften; Artikel vom 02.09.2020
  3. deutschlandfunk: Verbraucher können Beitrag gegen Kinderarbeit leisten; Artikel vom 12.06.2019



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