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Internationaler Tag gegen Kinderarbeit – noch steht ein langer Weg bevor

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Heute jährt sich zum 17. Mal der Internationale Tag gegen Kinderarbeit, den die ILO 2002 ins Leben rief. Dabei ist das vorrangige Ziel, die weltweite Aufmerksamkeit auf das globale Ausmaß zu lenken, sowie Lösungsansätze zu präsentieren, um das Problem ein für alle Mal zu beenden. 1)

Mittlerweile wurde der Kampf gegen Kinderarbeit in den sogenannten Sustainable Development Goals verankert, die Staats- und Regierungschefs 2015 in ihre Agenda aufnahmen. Das Ziel ist ambitioniert: Bis zum Jahr 2025 soll Kinderarbeit in all ihren Formen komplett abgeschafft werden – dies beinhaltet Zwangsarbeit, moderne Sklaverei, die schlimmsten Formen von Kinderarbeit, bei denen Kinder psychischen und körperlichen Schaden nehmen und eine der verachtungswürdigsten Arten des Missbrauchs von Kindern, nämlich als Kindersoldaten in bewaffneten Konflikten. 1)

Was ist bislang passiert? Obwohl die Zahl an Kinderarbeitern in den Jahren zwischen 2000 und 2012 stetig gesunken ist und mittlerweile bei weltweit 158 Millionen liegt, gibt es immer noch zahlreiche Regionen und Bereiche, in denen die Ausbeutung von Kindern ein gravierendes Problem darstellt. 2)

Neuste Entwicklungen zeigen, dass es bei Kindern im Alter zwischen 5 und 11 Jahren zwischen 2012 und 2016 fast überhaupt keinen Rückgang gegeben hat, die Anzahl der jüngsten Kinder in gefährlicher Arbeit ist sogar gestiegen. Ursache hierfür ist unter anderem die unbezahlte Arbeit von Minderjährigen in Familienbetrieben, insbesondere in der Landwirtschaft. Diese beginnt teilweise schon in einem Alter von 6 oder 7 Jahren. Insgesamt arbeiten 70 Prozent der Kinder weltweit im Agrarsektor. 3) Der indische Kinderrechtsaktivist und Nobelpreisträger Kailash Satyarthi bringt es auf den Punkt:

„Wenn Kinder für internationale Lieferketten arbeiten, wenn Kinder versklavt werden, wenn Kinder gehandelt werden wie Tiere – manchmal für weniger als für den Preis eines Tieres – wenn sie auf Feldern und Höfen arbeiten, in Läden und Fabriken, in Haushalten als Hausangestellte, dann ist das ein Schandfleck für die Menschheit.“

Es sind jedoch nicht ausschließlilch internationale Lieferketten, in denen Kinder das schwächste Glied darstellen und ausgenutzt werden, sondern auch lokale Märkte sind betroffen. Es geht also nicht nur um Textilien, Tabak oder beispielsweise Kakao, die überall auf der Welt abgesetzt werden, sondern auch die Produktion für heimische Märkte vor Ort bedient sich der Arbeitskraft Kind. Hier werden Güter wie etwa Sorghum, Hirse oder Ziegel hergestellt. Auch der informelle Bereich der Hausarbeit stellt ein schwerwiegendes Problem dar, den dort müssen viele Kinder zwangsarbeiten und werden von offiziellen Statistiken kaum erfasst – die Dunkelziffer in diesem Sektor ist unglaublich hoch. 3)

Die am meisten von Kinderarbeit betroffene Region ist Subsahara-Afrika, zu der einige der ärmsten Staaten der Welt zählen. Aber auch im Asien-Pazifik-Raum, in Lateinamerika und der Karibik ist Kinderarbeit nach wie vor ein ernstzunehmendes Problem. 2) Dabei sollte es im Interesse aller sein, gerade dort dagegen vorzugehen, denn die Ausrottung von Kinderarbeit bietet unzählige Vorteile, die die Entwicklung von schlechter gestellten Ländern begünstigen kann: Eine Gesellschaft ohne Kinderarbeit bildet die Basis für eine breite soziale und wirtschaftliche Entwicklung, die Bekämpfung von Armut und die Etablierung von Menschenrechten. 1)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. UN: World Day Against Child Labour; Stand 12.6.2018
  2. bpb: Internationaler Tag gegen Kinderarbeit; Beitrag vom 9.6.2017
  3. ILO: Grundlegende Ursachen von Kinderarbeit beseitigen; Artikel vom 6.6.2018



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