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In unzähligen Lederprodukten steckt Gift und Tod

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Mit dem Kauf von Lederprodukten, die in Drittwelt-Staaten produziert werden, unterstützt der Käufer meist bedenkliche Zustände: Erschütternde Arbeitsbedingungen für oft minderjährige Arbeitskräfte, schwere Umweltverschmutzung durch giftige Gerbsubstanzen und brutale Tiertötungen. Auch der Käufer trägt Nachteile. Im Leder stecken des öfteren Schadstoffe. Im Rahmen von Untersuchungen, die das Bundesamt für Verbraucherschutz 2009 auswertete, waren von insgesamt 588 Proben auf Chrom VI in Lederprodukten 250 Proben positiv. Das entspricht 42,5 Prozent. Besonders häufige und hohe Konzentrationen des Allergens fanden die Chemiker in Schuhen, Handschuhen und Arbeitsbekleidung.

Die Lederbranche ist lukrativ. Mit dem „Naturprodukt“ Leder werden weltweit Milliarden umgesetzt. Bangladesch boomt als Zulieferer der westlichen Modeindustrie. Bis 2020 soll der Lederwarenexport von 1,3 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr auf mehr als fünf Milliarden Dollar wachsen. Das Ledergewerbe vollzieht nach, was die Textilindustrie in den vergangenen Jahren vorgemacht hat: das Wachstum ihrer Geschäfte in Bangladesch. Um maximalen Profit aus dem Geschäft zu schlagen, wird an Produktionskosten gespart. 1)

Jährlich werden Millionen „heilige Kühe“ aus Indien nach Bangladesch importiert. Dort werden sie auf engsten Raum ausgehungert, gefesselt und ihnen wird ohne Betäubung die Kehle per Messer aufgeschlitzt. Der Prozess des Sterbens kann bis zu einer Minute andauern. Anschließend erfolgt die Gerbung. Weil Kläranlagen fehlen, gelangen der giftige Gerbschlamm und Abwässer mit hochtoxischen Schwermetallen und Chromsalzen ins Grundwasser und in die Flüsse. Mensch, Tier und die Natur werden vergiftet. Das New Yorker Blacksmith Institute zählt die Ledergerbung zu den Top Zehn der giftigsten Industrien weltweit. 2)

Im Armutsviertel Hazaribagh in Dhaka arbeiten rund tausend Menschen, darunter Kinder in rund 150 Gerbereien. Die Arbeiter müssen mit Säuren und Laugen ohne Schutzkleidung die Tierhäute behandeln. Sie stehen hierbei knietief in mit dem Schwermetall Chrom verseuchten Abwasser. Die Luft ist durchzogen von giftigen Chemikalien. Viele sterben an den Langzeitfolgen von Krebs und Hauterkrankungen. Kinder sind in den Gerbereien dafür verantwortlich, das Leder nach dem Waschen und giftigem Färben aus riesigen Mixern zu holen. Ihre kleinen Körper passen durch die schmale Lukenöffnung. Viele sterben dabei, wenn die Maschine versehentlich gestartet wird. 3) „Die meisten Fabrikanten sehen ihre Arbeiter als Betriebsmittel und sich selbst als Wohltäter, weil sie die Leute aus der Armut befreien“, sagt Doktor Belal Ahmet. Immer mehr Arbeiter kommen mit Beschwerden zu ihm. Kopfschmerzen und Hauterkrankungen seien am häufigsten. Die meisten Patienten sind arme Menschen aus den Dörfern, Analphabeten“, sagt der Doktor, „sie wissen nicht, wie sie ihre Gesundheit schützen können.“ 1)
Es lohnt sich für alle Beteiligten, keine Lederprodukte zu kaufen!

 

https://www.youtube.com/watch?v=z2cWgEh4q_g

 

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Wiwo.de: Billigmode – Stand 16.02.2016
  2. Freiheit-fuer-tiere.de: Tierqual und Kinderarbeit leiden für Leder – Stand 16.02.2016
  3. Peta.de: Leiden für Leder – Stand 16.02.2016



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