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Westafrika: 21 Prozent mehr Kinder auf Kakaoplantagen

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Als die Kakaoproduktion in den letzten Jahren zugenommen hat, hat sich auch die Zahl der arbeitenden Kinder auf Kakaofarmen erhöht. Trotz der fast 14 Jahre währenden Anstrengungen der Regierung und der Industrie zur Bekämpfung der Kinderarbeit in der Kakaoproduktion, arbeiten 21 Prozent mehr Kinder illegal auf Kakaoplantagen, in Ghana und der Elfenbeinküste. 1)

Die Universität Tulane hat eine Studie zur westafrikanischen Schokoladenindustrie durchgeführt. Die Umfrage ist Teil der Verpflichtungen im Rahmen der Umsetzung des Harkin-Engel-Protokolls. Durch das Protokoll sollen die schlimmsten Formen der Kinderarbeit in den weltweit größten Kakaoanbauländern Elfenbeinküste und Ghana beseitigt werden. Die Studie schätzt, dass 2,12 Millionen Kinder in der Kakaoproduktion in der Erntesaison 2013/2014 in Côte d’Ivoire und Ghana arbeiteten. Die Studie, die vom US-Arbeitsministerium in Auftrag gegeben wurde, fand auch Hinweise auf wichtige Fortschritte, darunter bedeutende Verbesserungen beim Zugang zu Bildung für Kinderarbeiter in beiden Ländern. 2)

Die Kakaoproduktion stieg um mehr als 43% in der Elfenbeinküste und im selben Zeitraum um 35% in Ghana. Die Zahl der Kinder, die gefährlicher Arbeit nachgingen, fiel um sechs Prozent auf 0,88 Millionen in Ghana. Dafür gab es aber leider einen Anstieg der arbeitenden ghanaischen Kinder, die gefährlichen Chemikalien ausgesetzt sind, 33 Prozent im Vergleich zu 15 Prozent vor fünf Jahren. 1) Die Studie der Tulane Universität fand eine 46 prozentige Zunahme der Zahl der Kinder, die unter gefährlichen Bedingungen auf Kakaoplantagen zwischen 2009 und 2014 in der Elfenbeinküste arbeiteten.

Der Anstieg ist vor allem entmutigend, wenn man die umfangreichen Bemühungen, die gemacht wurden, um die schlimmsten Formen der Kinderarbeit in der Kakaoproduktion zu beseitigen, betrachtet. Es ist eine grundlegende Veränderung im sozialen und wirtschaftlichen Bereich notwendig, um ausbeuterische Kinderarbeit richtig bekämpfen zu können. Für den Anfang wäre eine erhöhte Bildungschance für die Kinder und bessere Bezahlung für die erwachsenen Arbeitnehmer ein guter Weg. Aber auch der Verbraucher kann beim Kauf der nächsten Schokolade auf das Herkunftsland achten und zertifizierte, fair gehandelte Schokolade kaufen. 3)

Link zur Studie – nicht mehr verfügbar

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Wallstreet Journal: Child Labor On The Rise in West Africa as Demand for Cocoa Grows – stand: 04.08.2015
  2. New Food: Tulane releases report on child labour in cocoa production – stand: 04.08.2015
  3. Take Part: Chocolate’s Child-Labor Problem Keeps Getting Worse – stand: 04.08.2015



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