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Probleme mit der Verschleppung von Kindern in Nepal halten an

 |  Bild:  © Ginasanders - Dreamstime.com

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Nepal hat noch immer mit den Folgen des Erdbebens von Anfang 2015 zu kämpfen. Das bekommen vor allem die schwachen Mitglieder der Gesellschaft zu spüren. Zwar hatte das Land schon vor dem Erdbeben Probleme mit der Ausbeutung von Kindern, doch nach der Katastrophe ist ihre Lage noch schlimmer geworden. Menschenhändler wittern ihre Chance, und ausbeuterische Arbeitgeber fühlen sich seit dem Beben noch sicherer. Unter welchen Bedingungen die Kinder leben müssen, zeigt das Beispiel eines Mädchens von Unicef.

Unicef nennt sie Sapana. Sie ist 15 Jahre alt und hat in ihren jungen Jahren schon einiges durchmachen müssen. Mit 13 verließ sie die Schule, weil sie in der Hauptstadt des Landes Arbeit suchen wollte, um ihre Familie zu unterstützen. Diese Entscheidung sollte ihr Leben für die nächsten Jahre zur Hölle machen. In einer Teppichfabrik musste sie jeden Tag 16 Stunden arbeiten. Sie und ihre Mitarbeiterinnen wurden rund um die Uhr überwacht, damit sie nicht fliehen konnten. Wenn einem Mädchen vor Erschöpfung mal die Augen während der Arbeit zufielen, rieben die Aufpasser ihr Chilipulver in die Augen, um sie wach zu halten.

An Flucht dachte sie oft. Doch die Sicherheitsvorkehrungen ihrer Arbeitgeber waren zu strikt. Erst Anfang dieses Jahres sah sie mit einer Kollegin ihre Möglichkeit von der Fabrik zu fliehen. Das Erdbeben, welches das Land erschütterte und für viele Menschen einen Albtraum darstellte, war Sapanas Rettung.

Kurz nach ihrer Flucht freundeten sie sich mit einem Mann an, der ihr wieder Arbeit versprach. Die Mädchen fielen auf die Masche des Menschenhändlers rein. An der Grenze von Nepal zu Indien schien dem Mädchen aufzufallen, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugehen konnte. Ihre Panik entging zu ihrem Glück den Mitarbeiterinnen von Maiti Nepal nicht, einer NGO, die sich gegen den Kinder und Frauenhandel einsetzt. Das war die Rettung der beiden Mädchen. 1)

Viel zu viele andere Kinder haben nicht dieses Glück. Sie werden nach Indien verschleppt und als Arbeitssklaven oder Prostituierte missbraucht. Seit dem Erdbeben ist die Lage für viele schlimmer geworden. Menschenhändler wittern ihre Chance, besonders viele Geschäfte zu machen, und versuchen diese zu nutzen. Zudem scheint es, als ob viele Menschenhändler aus Gefängnissen geflohen seien, als das Erdbeben die Mauern dieser zerstörte. Man geht davon aus, dass viele davon ihr Geschäft wieder aufgenommen haben. Es wird noch einige Zeit vergehen, bis Nepal sich komplett vom Erdbeben erholt hat. Doch auch dann wird das schmutzige Geschäft weitergehen. Geschätzt 16.000 Menschen werden jedes Jahr aus Nepal verschleppt. Wie groß die Zahl dieses Jahr sein wird, bleibt abzuwarten. Niedriger wird sie wohl nicht werden. 2)

  1. Unicef: Nepal: So entkam Sapana (15) den Fängen von Menschenhändlern – zuletzt aufgerufen am 26.08.15
  2. Spiegel Online: Nepal nach dem Beben: „Leichte Beute für Menschenhändler“ – zuletzt aufgerufen am 26.08.15



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