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„Von Kindern für Uns“

 |  Bild:  © Alickli - dreamstime

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Wenn Sub-Sub-Unternehmen Pailletten und Strickereien herstellen, geschieht das oft auf Kosten von illegalem Kinderhandel und Kinderarbeit in Indien.

Sie haben kleine produktive Hände, sie arbeiten für wenig Lohn, sie können sich nicht wehren und haben gute Augen. Kinder sind die perfekten Strickmaschinen. So rechtfertigen die Arbeitgeber, auch „Sklavenhändler“ genannt, ihre Anstellungen.

Schlechte Arbeitsbedingungen

In Indien sind es um die 40 Millionen Kinder, die von ihren Heimatdörfern in die Großstädte (Neu Delhi, West-Bangal, Orissa, oder Bihar) transportiert werden mit dem Versprechen, sie könnten dort Geld für ihre Familien verdienen. Teilweise werden sie schon im Alter von acht Jahren Opfer von Kinderhandel, Missbrauch, Gewalt und Korruption. Ursache für die anhaltende Kinderarbeit ist vor allem die Armut. Auch die Abstumpfung der Bevölkerung in Bezug auf arbeitende Kinder ist darüber hinaus ein Grund, wieso sich in den letzten Jahren nicht viel geändert hat.

Kinderarbeit wird dort oft als Lebenserhaltungsmaßnahme toleriert. Die Bürger schauen weg, denn es gehört zum gesellschaftlichen Alltag, wenn Eltern ihre Kinder schuften lassen.

Nach außen zeigen Textilfirmen sozial gerechte Bedingungen für Arbeiter. Tatsache ist jedoch, dass die Anzahl an Kleinbetrieben wächst, in denen Kinder sticken. Diese Arbeit wird oft nicht entlohnt. Durchschnittlich liegt der Lohn der Kinder bei 5 Euro im Monat. Eingesperrt in überfüllten und nassen, Kellerräumen, kilometerweit entfernt von Familien, mit wunden Fingerkuppen und Rückenschmerzen, aufgrund von fehlenden Sitzgelegenheiten, arbeiten Kinder hier meist 11-15 Stunden am Tag. 1)

Gesetzlicher Kontrast

Auch wenn die Arbeit von Kindern seit 1950 gleichzeitig mit dem Menschenhandel und der Zwangsarbeit in Indien illegalisiert worden ist, sind Eltern weiterhin gezwungen, ihre Kinder für ein paar Rupien an Kleinbetriebe zu verkaufen, damit sie in den Städten Geld verdienen. Doch das Geld kommt meist nicht bei den hungernden Familien an. In den 1970er Jahren wurde dann eine Reihe weiterer Gesetze zum Schutz von Kindern erlassen. So verbietet der „Bonded Labour System (Abolition) Act“ von 1976 die Schuldknechtschaft und garantiert allen aus Schuldknechtschaft befreiten Kindern eine Entschädigung. Und der „Child Labour (Prohibition and Regulation) Act“ aus dem Jahre 1986 listet mehr als ein Dutzend besonders schädliche Arbeiten auf, die Kinder unter 14 Jahren unter keinen Umständen ausüben dürfen. Seit 1996 müssen Arbeitgeber zudem für jeden bei ihnen gefundenen illegalen Kinderarbeiter 20.000 Rupien (rund 400 Euro) in einen Fonds zahlen, aus dem die Schulbildung des Kindes finanziert wird. Trotz alledem ist es den Unternehmen mit Korruption und Erpressung möglich, sich freizukaufen, um diese Gesetze zu umgehen. Das verhindert auch eine kinderfreundliche Entwicklung in Indien. 2)

Bewusst einkaufen!

In der westlichen Gesellschaft bekommt man von dem Leid der Kinder in Indien wenig mit. Einzig und allein lässt sich Kinderarbeit an billigen Endprodukten feststellen. Doch auch teurere Filialen wie beispielsweise Abercrombie & Fitch oder ONLY, haben keine festen Auflagen. Um einen Überblick der kindergerechten Händler zu bekommen, hat unsere Kampagne eine Firmenliste erstellt. Hier werden neben Kleiderlabels auch Tabak und Kakaoproduzenten im Bezug auf Kinderarbeit geprüft.

 

Praktikumsbericht von Maria Abuter Grebe

 

  1. Netzfrauen:Kindersklaven-Knochenarbeit und Schläge statt Schule und Spiel – aufgerufen am 20.07.2015
  2. Brot für die Welt: Kinderarbeit in Indien – aufgerufen am 20.07.2015



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