Wissen ist Macht. Ein oft gehörter Spruch, hinter dem mehr steckt als man denkt. Bildung ist ein Menschenrecht und jeder sollte die gleiche Chance auf Bildung und ein Leben in Würde bekommen. Doch es werden immer noch viel zu viele Menschen davon ausgeschlossen.
Weltweit bekommen 61 Millionen Kinder keine Grundschulbildung. Vor allem Kinder, die eine Behinderung haben oder Kinder aus Konfliktgebieten und ländlichen Regionen, werden besonders oft von Bildungsmöglichkeiten ausgeschlossen. Um allen eine Grundbildung zu ermöglichen, muss sich die Politik langfristig und konsequent um die benachteiligten Bevölkerungsgruppen kümmern.
Wer heute an der Gesellschaft teilhaben will, braucht vielschichtige Kenntnisse und Fähigkeiten. Lesen, Schreiben und Rechnen reichen in der heutigen Zeit nicht mehr aus. Erschreckend ist, dass von weltweit 650 Millionen Kindern zwischen sechs und zehn Jahren 250 Millionen nicht lesen und schreiben können, obwohl sie zur Schule gehen. Mangelnde Bildungsmöglichkeiten und schlechter Unterricht führen zu solch sekundärem Analphabetismus. Durch die unzureichende Bildung haben die Kinder sehr schlechte Chancen in der Arbeitswelt. Dadurch sind sie gefährdet, später einmal in ausbeuterische Arbeitsverhältnisse zu geraten. 1)
Um den Kindern ein besseres Leben durch Bildung zu ermöglichen, fordert die globale Bildungskampagne, welche ein Zusammenschluss von Entwicklungsorganisationen und Bildungsgewerkschaften ist, mehr Unterstützung. Bis zum Jahr 2030 soll jedes Kind eine Grundschulbildung erhalten. Um dies zu ermöglichen, werden jedes Jahr zusätzlich 39 Milliarden US Dollar benötigt. Die Bildungskampagne fordert, dass die deutsche Bundesregierung zehn Prozent der öffentlichen Entwicklungshilfemittel (ODA) in Grundbildung investiert. Zudem sollen 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens (BNE) für Entwicklungszusammenarbeit bereitgestellt werden. Aktuell bietet Deutschland nur 0,4 Prozent an und soll bis 2020 das 0,7-Prozent-Ziel erreichen.
Wir müssen Bildung zugänglicher machen, um eine gerechtere Welt zu schaffen. Dadurch dass Kinder keine Bildung genießen dürfen, sind sie stark gefährdet, in ausbeuterische Kinderarbeit zu rutschen. Da sie nicht genug Bildung haben, können sie sich nicht wehren und werden ausgenutzt. Das Problem ist oftmals auch die Region, in der die Kinder leben. Schulen sind oft weit entfernt und kosten auch noch Geld. Ihnen bleibt nichts anderes übrig als zu arbeiten. Doch birgt die Kinderarbeit das Problem des erhöhten Angebots an billigen Arbeitskräften und damit zu niedrigen Löhnen, was dazu führt, dass die Eltern weniger verdienen, und sie somit ihre Kinder auch zum Arbeiten schicken müssen. Ein ewiger Teufelskreislauf, aus dem es schwer ist, auszubrechen. Die Kinder können nur aus dem Kreislauf entkommen, wenn ihnen kostenlose Bildung zur Verfügung gestellt wird.
Um diese Situationen zu verändern, hat in den letzten Tagen die Globale Bildungskampagne zur UN-Finanzierungskonferenz vom 13. Bis 16. Juli die deutsche Regierung in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba dazu aufgerufen, sich für Bildung zu engagieren, um ein Zeichen zu setzen. Denn mit Wissen kann man etwas ändern. 2)