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Stand 2015: 168 Millionen Kinder müssen arbeiten

 |  Bild:  ©  Zatletic - Dreamstime.com

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168 Mio. Heranwachsende sind immer noch im Kreislauf der Kinderarbeit gefangen. Heute wurde der Kinderarbeitsreport für 2015 von der Internationalen Arbeitsorganisation ILO herausgegeben. Die Sonderorganisation der Vereinten Nationen, mit Hauptsitz in Genf, ist zuständig für die Formulierung und Durchsetzung internationaler Arbeits- und Sozialstandards.

Die Kinder wachsen ohne Zugang zu Bildung auf und haben somit kaum Chancen auf einen anständigen Job. Man findet sie beispielsweise in Indiens Steinbrüchen oder in Fabriken in China. Für die Minderjährigen ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, später einmal für die Familien oder stark unterbezahlt zu arbeiten.
Seit dem Jahr 2000 gibt es ein Drittel weniger Kinderarbeiter. Allerdings arbeiten auch heute noch fünf Millionen Kinder unter sklavenähnlichen Bedingungen. Im asiatisch- pazifischen Raum gibt es die meisten arbeitenden Kinder – 79 Millionen. In Subsahara-Afrika arbeiten prozentual die meisten Kinder, 21 Prozent sind betroffen.

Die Arbeit findet unter schwierigsten Konditionen statt und viele von ihnen sind traumatisiert. So arbeiten mehr als die Hälfte aller Kinderarbeiter unter gefährlichen Bedingungen, wie zum Beispiel in Mienen oder auf Baustellen.
Stetig steigende Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen führt dazu, dass weniger Kinder die Schule besuchen können. Durch die schlechten Zukunftsperspektiven werden sie von ihren Eltern zum Geldverdienen geschickt, anstatt in die Schule.

Die ILO fordert, dass wenn im September die neuen Entwicklungsziele der UN festgelegt werden, eine kohärente Politik auf dem Gebiet der Kinderarbeitsbekämpfung gefahren wird. Es sollen Strategien zur Bekämpfung entwickelt werden. Gleichzeitig soll das Angebot an sicheren Arbeitsstellen für Jugendliche verbessert werden.

Die 2015 auslaufenden Milleniumsziele der UN haben den Rückgang der Kinderarbeit sicherlich gefördert. Mit ihrem Fokus auf Grundschulbildung haben sie dazu beigetragen, dass die Zahl der arbeitenden 5-14-Jährigen von 186 Millionen im Jahr 2000 auf 120 Millionen im Jahr 2012 gefallen ist.

20 bis 30 Prozent der 15-Jährigen in Entwicklungsländern arbeiten. Um dieses Problem anzugehen, ist weiterführende Bildung gefordert. Die Qualität der Schulen muss verbessert werden. Speziell Indien wird für das schlechte Niveau der Schulen kritisiert. Auch die Zugangsmöglichkeiten zu Schulen sollen verbessert werden.
Eine weitere Problematik stellen Jugendliche über dem Mindestalter der ILO dar, das bei 15 Jahren liegt. Denn sie gehen meist gefährlichen Beschäftigungen nach, da es wenig Alternativen für sie gibt.

Insgesamt zeichnen sich kleine Erfolge ab, doch die Thematik der Kinderarbeit muss in der Mitte der Gesellschaft ankommen, um langfristig die Arbeitsbedingungen von Kindern zu verbessern. 1) 2)

  1. Thomson Reuters Foundation, Push for quality education, decent jobs needed to end child labour
  2. ILO, 2015 World Report on Child Labour



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