„Man kann 40 Tage ohne Essen überleben, acht Tage ohne Wasser und acht Minuten ohne Luft. Aber man kann nicht eine Sekunde ohne Hoffnung überleben. Und Bildung schafft Hoffnung.“ 1) Der internationale Tag gegen Kinderarbeit konzentriert sich dieses Jahr besonders auf die herausragende Bedeutung von hochwertiger Bildung als ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Kinderarbeit. Das Motto lautet: „Nein zu Kinderarbeit – Ja zu guter Bildung“.
In vielen Ländern der Welt sind Kinder verpflichtet, zu arbeiten. Ob nun in bezahlten oder unbezahlten Arbeitsstellen, in Fabriken, Steinbrüchen oder Haushalten, die Wehrlosen sind zahlreich vertreten. Am heutigen Tag wird rund um den Globus auf diese Missstände aufmerksam gemacht und zu einer Verbesserung der Rechte von Kindern aufgerufen. 2)
Neuesten globalen Schätzungen zu Folge, arbeiten ungefähr 120 Millionen Kinder im Alter von fünf bis 14 Jahren. Dabei sind Jungen und Mädchen gleichermaßen betroffen. Die erschreckend hohen Zahlen haben ihre Ursachen in Armut, zu wenigen Arbeitsplätzen für Erwachsene, mangelhafter sozialer Sicherheit und fehlender Regelung für ein Mindestalter für Arbeiter.
Viele Kinderarbeiter haben nicht die Möglichkeit, die Schule zu besuchen. Aktuelle Zahlen zeigen, dass 58 Millionen Kinder im Grundschulalter und 63 Millionen Jugendliche nicht in die Schule gehen. Auch viele, die eingeschrieben sind, gehen nicht zum Unterricht. Andere wiederum arbeiten neben der Schule. Allzu oft leidet ihre Bildung darunter. Im Erwachsenenalter werden die ehemaligen Kinderarbeiter häufig sehr schlecht bezahlt, ausgebeutet oder sind arbeitslos, weil sie keine angemessene Bildung haben. Das führt dazu, dass schließlich auch ihre Kinder arbeiten müssen. Diesen Teufelskreis zu durchbrechen ist eine globale Herausforderung und Bildung spielt eine Schlüsselrolle darin.
Kostenlose und verpflichtende Bildung für alle Kinder bis zum gesetzlich vorgegebenen Mindestalter für Einstellungen ist ein wesentlicher Faktor im Kampf gegen Kinderarbeit. Anwesenheitspflicht in Schulen soll viele Kinder vom Arbeitsmarkt fern halten. Das Wissen und die Fertigkeiten, die die Kinder in der Schule erwerben, geben Hoffnung für eine gute Anstellung in der Zukunft.
Doch freie Bildung kostetieLändern viel Geld und Aufwand. In vielen Staaten sind die Schulen, die ärmeren Kindern zur Verfügung stehen, sehr schlecht ausgestattet. Oftmals gibt es in den Regionen nur wenige Grundschulen und vielerorts gar keine weiterführenden Bildungsanstalten. 3)
Besonders in Krisengebieten ist das Bildungsangebot für Kinder sehr schlecht. So wurden beispielsweise bei dem schweren Erdbeben in Nepal über 5.000 Schulen zerstört. Der Fokus der internationalen Gemeinschaft liegt darauf, die Überlebenden mit Grundnahrungsmitteln auszustatten. Für den sofortigen Wiederaufbau der Schulen fehlt oft das Geld. Viele Kinder, die nun auf der Straße leben, laufen Gefahr verschleppt zu werden. 4)
Schulen sind für viele Kinder wesentlich mehr als bloße Lernanstalten. Sie bieten Schutz und Sicherheit. Gute Schulen geben Hoffnung auf eine bessere Zukunft ohne Ausbeutung und Unterdrückung.
- Video: Gordon Brown, UN special envoy for global education – aufgerufen am 12.6.2015 ↩
- IBNLive: World Day Against Child Labour to be observed through out the globe – augerufen am 12.6.2015 – Link nicht mehr abrufbar: 16.06.2015 ↩
- ILO: No to child labour. Yes to quality education – Stand 8.6.2015 ↩
- Video: Gordon Brown, UN Special Envoy for Global Education – Press Conference – aufgerufen am 12.6.2015 ↩