Die Regierung von Indien plant die Gesetze gegen Kinderarbeit zu lockern. Kinder dürften unter 14 Jahren in ausgewählten Familienbetrieben arbeiten, solange es nicht die schulische Ausbildung behindert.
Der Entwurf besagt, dass das Verbot von Kinderarbeit nicht gilt, wenn sie der Familie bei der Arbeit auf den Feldern, in den Wäldern und bei der Heimarbeit nach der Schule und in den Ferien helfen. Die neue Norm wird auch in der Unterhaltungsindustrie und beim Sport – mit Ausnahme des Zirkus – gelten. Ein Vorschlag vom Arbeitsministerium besagt, darüber hinaus dürfen Kinder im Alter zwischen 14 und 18 Jahren nicht in gefährlicher Industrie arbeiten.
Laut der Regierung sollen Kinder Arbeit kennenlernen, um ihr Unternehmertum zu fördern. Familienunternehmen decken jeden Job, Beruf oder Geschäftsbereich ab. Der geplante Beschluss soll vor allem armen Familien helfen, weil er den Kindern erlaubt, zum Familienunterhalt beitragen.
Indien verzeichnete offiziell einen starken Rückgang in der Zahl der Kinderarbeiter in den letzten zehn Jahren. Die Zahl sei von 12,6 Millionen Kinderarbeitern auf 4,3 Millionen gesunken. Kinderrechtsaktivisten bestreiten jedoch die Zahlen. Dafür ist eine Verbesserung bei der Einschulungsquote erkennbar.
Eine große Anzahl von Kindern arbeiten aber weiterhin in verschieden Branchen wie in der Feuerwerk-, Streichholzschachteln-, Schuh-, und Teppichherstellung. Kinderarbeit hat eine hohe Nachfrage aufgrund der flinken Finger, die perfekt für industrielle Anforderungen geeignet sind. Kinder werden oft bevorzugt, weil sie gezwungen werden können, für wenig Geld viel zu arbeiten.
Ursprünglich wurde die Beschäftigung von Kindern unter 14 Jahren für 18 gefährliche Branchen verboten. Die UPA-Regierung schlug aber im Jahr 2012 vor, das Verbot für alle Branchen zu erweitern. Sie führten auch eine neue Kategorie ein, die zwar verbietet, Kinder zwischen 14 und 18 Jahren in der gefährlichen Industrie arbeiten zu lassen, aber die Arbeit in anderen Bereichen erlaubt.
Die Staatenversammlung, auch Rajya Sabha genannt, empfahl 2012 ein komplettes Verbot von Kinderarbeit (unter dem Recht auf Bildung) bis zur Beendigung der Grundbildung.
Die Änderungsvorschläge werden aufgrund der Befürchtung des Missbrauchs des neuen Gesetzesvorschlages von der neuen Regierung überprüft. Denn er könnte das soziale Gefüge des Landes stören.
Das waren auch die Gründe des Arbeitsministeriums. Der parlamentarische Ausschuss empfiehlt eine neue Formulierung des Gesetzes. Mit Ausnahme von der Hausarbeit bei den Eltern zuhause soll die Beschäftigung in allen Bereichen verboten werden. Die Jugendlichen dürften nicht in explosionsgefährdeten Branchen arbeiten. Zudem sollte es ein Gesetz geben, welches Bildung garantiert.
Arbeitsminister Bandaru Dattatreya kündigte letzte Woche an, dass die Änderung des Kinderarbeitsverbot-Gesetzes in der laufenden Wintersaison eingeführt werden soll. Das Ministerium hat den Vorschlag vorbereitet, mit der Zustimmung des Kabinetts. Es wird erwartet, dass der Vorschlag bald in Betracht gezogen wird. 1)