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Kinderprostitution in Südostasien

 |  Bild:  © Webphoto99 - Dreamstime.com

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Wirtschaftliche und soziale Probleme, die meist in Entwicklungsländern vorzufinden sind, bedingen den Einstieg in die Prostitution. Mangelnde Ausbildungsmöglichkeiten, Armut und fehlende Perspektiven sind die Gründe, warum Kinder sich prostituieren. Viele der Minderjährigen werden von ihren Eltern verkauft. Die Familien haben oft kein ausreichendes Einkommen und versprechen sich eine Verbesserung der Situation durch den Verdienst ihrer Kinder. Die Schleuser wiederum garantieren eine Ausbildung und Arbeit. Die Jungen und vor allem Mädchen sind meist im Alter zwischen 14 und 18 Jahren, zunehmend auch jünger. Dies liegt daran, dass die Gefahr von sexuell übertragbaren Krankheiten bei Jüngeren geringer ist. Die Kinder werden von der Polizei meist wie Kriminelle behandelt und nur wenige schaffen den Ausstieg aus der Prositution. Die Mehrzahl leidet ihr Leben lang unter physischen und psychischen Schäden. 1)

 Thailand ist bekannt für günstigen Sex. Rund drei Viertel der jährlich vier Millionen Touristen sind allein reisende Männer. Die Hälfte dieser Männer sucht Sex. Die Anzahl derjenigen, die minderjährige Prostituierte vorziehen, ist erschreckend hoch. Glaubt man den Aussagen von Freiern seien diese im Umgang mit Männern williger und weniger selbstbewusst. Die sogenannten Puffmütter, „Mama-San“, sind für die Mädchen verantwortlich. Oy, mit 13 an Zuhälter verkauft, konnte fliehen und brachte sich in Sicherheit. Dies ist leider die Ausnahme. 2)

Die Philippinen, Thailand (800.000), Indonesien (ca. 60.000) und Malaysia (ca. 100.000) 3)  sind die Länder in Südostasien, wo die meisten Kinder und Jugendliche im Prostitutionsgewerbe tätig sind. UNICEF schätzt die Anzahl der minderjährigen Prostituierten auf den Philippinen auf 100.000 jährlich. Sie stammen aus Slums oder ländlichen Gebieten. Ohne Zukunftsperspektive rutschen diese Kinder in den Kreislauf von Armut und Chancenlosigkeit.

Obwohl die Prostitution auf den Philippinen illegal ist, werden die Täter selten strafrechtlich verfolgt. „Normalerweise hätten die Bars Bestechungsgelder an die örtliche Polizei bezahlt. Und nichts wäre passiert”, erklärt Pater Shay Cullen, seit mehr als 40 Jahren Vorsitzender die Kinderrechtsorganisation PREDA.

Die Hauptzentren der Prostitution sind die sogenannten „Städte der Sünde“, Olongapo und Angeles. Angefangen hat das Geschäft mit der jahrzehntelangen Präsenz des US-amerikanischen Militärs, das in der Umgebung ihre Basis hatte. Bis heute sind die Städte abhängig von der Sexindustrie, obwohl die US-Stützpunkte 1991 geschlossen wurden. Nach dem Abzug hat sich lediglich die Kundschaft verändert.

Wer gilt als besonders gefährdet?

Frauen und Mädchen in Katastrophengebieten gelten vielerorts als leichter Fang für Menschenhändler. „Es wird glaubwürdig berichtet, dass diese die Evakuierungsregionen nach neuen jungen Mädchen durchsuchen. Waisenkinder wurden entführt. Oder sie bieten jungen Frauen Jobs an, die sie in kommerzielle sexuelle Ausbeutung führen“ berichtet Shay Cullen. 4)

  1. Planet Wissen: Kinderprostitution – Stand 26.03.2015
  2. Planet Wissen: Kinderprostitution in Thailand – Stand 26.03.2015
  3. Wikipedia: Child Prostitution – Stand 26.03.2015
  4. DW: Schwerer Kampf gegen Kinderprostitution – Stand 26.03.2015



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3 Gedanken zu „Kinderprostitution in Südostasien“

  1. Wie kann ich helfen? Ich bin eine alleinstehende (es kommt nur eine Partnerin für mich in Frage), 27 Jährige Medien-Wissenschaftlerin mit Masterabschluss und einem gutem Job. Ich kann aufgrund einer schweren Operation keine eigenen Kinder bekommen und wäre bereit eines der gefährdeten Kinder (oder Geschwister) zu adoptieren. Es muss absolut kein Baby sein.
    Ich würde gerne zumindest einem dieser Kinder eine sichere Zukunft und ein schönes Zuhause bieten können.
    Gerne bin ich auch bereit journalistisch bei Ihnen mitzuarbeiten. Mir liegt sehr viel daran misogyne Machenschaften aufzudecken und somit ein Stück zur Zerstörung derselben beizutragen.

    Vielen Dank für diesen Artikel!

    1. Hallo Schirin,
      danke für Deine Anfrage.

      Gerne kannst Du einen Artikel zum Thema verfassen und Ihn uns zukommen lassen. Wir könnten ihn dann als eine Art „Gastbeitrag“ veröffentlichen. Bedenke bitte, dass die Prostitution von Kindern zwar zum großen Feld der Kinderarbeit dazugehört, für uns aber lediglich ein Randthema darstellt. Im Fokus der Kampagne steht unser Konsum hierzulande und wie er dazu beiträgt, dass Kinderarbeit entsteht bzw. fortbesteht. Im Zusammenhang mit ausländischen Touristen, die von Kinderprostitution in Asien oder anderen Ländern profitieren, ist das Thema aber durchaus relevant. Das heißt, dieser Bezug sollte auf jeden Fall hergestellt werden.

      Die Adoption von Kindern ist über unsere Organisation nicht möglich.

      Viele Grüße,
      Dein earthlink-Team

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