Nachdem bereits einige Städte in Deutschland sich vorbildlich gezeigt haben, hat sich auch die kleine Gemeinde Bous in Saarbrücken Ende letzten Jahres dazu entschlossen, auf ihrem Friedhof keine von Kindern produzierten Grabsteine mehr zuzulassen.
Die erlaubten Steine müssen mit einem Herkunftszertifikat versehen sein. Wenn also eine Überseelieferung beispielsweise aus Indien kommt, müssen sie ein Zertifikat aufweisen, welches versichert, dass sie ohne Kinderarbeit hergestellt wurden. Ausschlaggebend dafür war ein Antrag der SPD Fraktion vom 24.07.2014 für „Fair gehandelte Grabsteine“. 1)
Die meisten Grabsteine, die nach Deutschland kommen, werden in Indien von Kindern unter schlimmen Bedingungen produziert, und trotz des offiziellen Verbots von Kinderarbeit in Indien, ist jede/r 20. Steinklopfer/in ein Kind. 2)
Ziel ist es mit der Satzungs-Änderung, Grabsteine die von Kindern auf ausbeuterische Weise – meist in Billiglohnländern – hergestellt wurden, nicht zu importieren, sondern regionale oder eben nur zertifizierte Steine zu verwenden. So macht es auch ein Saarlouiser Bildhauer-Betrieb, der selbst nur noch Steine regionaler Herkunft anbietet. 3)
Es wird weiterhin in Deutschland diskutiert, welche Grabsteine nachweislich von Kindern hergestellt wurden und welche Gemeinden es letzendlich in ihre Friedhofssatzung aufnehmen. Wir werden euch auf jeden Fall weiterhin über die Entwicklung des Verbots von Grabsteinen aus Kinderarbeit informieren.
- Saarbruecker-zeitung.de: „Keine Kinderarbeit an Grabmalen“ – Stand 05.02.2015 ↩
- Spiegel.de: Kinderarbeit in Indien: Die Spur der Steine – Stand 05.02.2015 ↩
- Saarbruecker-zeitung.de: „Keine Kinderarbeit an Grabmalen“ – Stand 05.02.2015 ↩