Sweetie war ein zehnjähriges philippinisches Mädchen, welches die sexuellen Fantasien von über 20.000 Männern anregte, die Kontakt zu ihr suchten und ihr auch Geld boten, damit sie ihre Fantasien an diesem kleinen Mädchen ausleben durften. Doch Sweetie ist ein Phantom, das die NGO Terre des Hommes künstlich am Computer entwickelte, um Pädophilie im Internet aufzudecken. Die Aktion wurde von Amsterdam aus gesteuert.
In Öffentliche Chatrooms, zu denen auch Kinder Zugriff haben, meldete Terre des Hommes vor einem Jahr Sweetie an und innerhalb von 10 Wochen nahmen 20.000 Männer Kontakt zu ihr auf. Sweetie schrieb die Männer nicht an oder machte auf irgendeine Weise auf sich aufmerksam, die Männer nahmen zu ihr Kontakt auf und machten der Kleinen schnell klar, was sie wollten. Es wurde so lange mit den Männern kommuniziert bis genügend Informationen ans Licht kamen, um diese Männer zu identifizieren. Etwa 1.000 Namen aus 71 Ländern wurden Interpool übergeben für weitere Strafverfolgungen. 1)
Dass Männer im Internet versuchen, Kontakt mit Kindern aufzunehmen und sie bezahlen wollen für eine Webcamshow, ist ein immer stärker auftretendes Phänomen, auch genannt als „Webcam Child Sex Tourism“. Rund um die Uhr sind ungefähr 750.000 Pädophile im Internet unterwegs, um ihre Neigungen zu befriedigen und suchen sich ihre minderjährigen Opfer aus.
In armen Ländern wird dies oft von den Eltern der Opfer gefördert, da es eine gute und leichte Einnahmequelle an Geld ist. Die Kinder werden zur virtuellen Prostitution gezwungen, was zur Folge hat, dass sie psychische Probleme bekommen, wie z.B. Depressionen oder Suchtprobleme. Der virtuelle Missbrauch ist für das Kind nicht weniger schlimm als der physische Missbrauch. Man geht davon aus, dass die Zahlen der Kinder, die durch virtuelle Kinderprostitution ausgebeutet werden, steigen. 2)
Eine erfreuliche Nachricht ist deshalb, dass durch Sweetie bisher der Australier Scott Robert Hansen zu zwei Jahren Haft und zu einer Therapie verurteilt werden konnte; zusätzlich muss er ein Jahr lang gemeinnützige Arbeit verrichten. Dass der Australier dachte, dass es sich um ein zehnjähriges Mädchen handelte, obwohl er nicht tatsächlich mit einem realen Mädchen Kontakt hatte, genügte der Richterin, um ihn auf Vorsatz zu verurteilen. 3)