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Friedensnobelpreis 2014 geht an Kinderrechtler

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

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Vergangenen Freitag wurden die Träger des diesjährigen Friedensnobelpreises in Oslo bekannt gegeben. Nach Alfred Nobel sollen mit dieser Auszeichnung Menschen geehrt werden, die sich am meisten oder am besten für die Verbrüderung der Völker einsetzen, zur Abschaffung oder Verminderung der stehenden Heere und für die Bildung von Friedenskongressen beitragen. 1)
Von den insgesamt 278 Nominierten, unter denen beispielsweise Papst Franziskus und US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden waren, wurden die beiden Kinderrechtler Malala Yousafzai und Kailash Satyarthi ausgewählt. Das Komitee begründete die Entscheidung mit der großen Bedeutung von Bildung für Kinder, für die sich auch die Preisträger einsetzen. 2) Beiden wird der Preis am 10. Dezember, anders als bei den restlichen Nobelpreisauszeichnungen, in Oslo überreicht. 1)

Die 17-jährige Malala, die schon letztes Jahr als Favoritin galt, ist mit Abstand die jüngste Preisträgerin aller Zeiten. Sie engagiert sich in ihrem Heimatland Pakistan vor allem für Schulkinder. Sie fordert für alle Kinder ein Recht auf Bildung und dass Mädchen davon nicht ausgeschlossen werden. Beim britischen Sender BBC berichtete sie in einem Blog über ihr Leben unter den Taliban. Seit dem Frühjahr 2009 tritt sie auch öffentlich für ihre Forderungen ein. Sie wurde Sprecherin eines Kinderparlaments und wurde in Pakistan bereits mit einem Friedenspreis für ihr Engagement geehrt. Durch diesen Einsatz machte sie aber auch die Taliban auf sich aufmerksam. Am 9. Oktober 2012 wurde sie angeschossen, als Anhänger der Taliban einen Schulbus nach ihr durchsuchten. Diese forderten sie dazu auf, nach deren Regeln zu leben. Sie überlebte den Angriff nach einigen Operationen und wohnt seither in England. Dort hat sie bereits ihre Autobiografie „Ich bin Malala“ veröffentlich. 3)

Der zweite Preisträger, Kailash Satyarthi, wurde vor allem durch das Organisieren von friedlichen Demonstrationen und Protesten gegen die Ausbeutung von Kindern bekannt. Oftmals wird die Arbeit des 60-jährigen Inders mit der Mahatma Gandhis verglichen. 2) Er gab 1980 seinen Job als Elektrotechniker auf, um sich ganz dem Kampf für Kinderrechte zu widmen. Im selben Jahr rief er die Organisation Bachpan Bachao Andolan (BBA) ins Leben. Der Name lautet übersetzt in etwa „Rettet-die-Kinder-Bewegung“ und mit ihr hat er nach eigenen Angaben seither etwa 80 000 Menschen aus Zwangsarbeit befreit. 4) Er setze sich zudem dafür ein, dass die Rechte von Kindern in internationalen Konventionen festgeschrieben und Kontrollsiegel eingeführt wurden. 2) 1998 organisierte er einen „Global March Against Child Labor“ und brachte Gewerkschaften, Lehrer-Verbände und Nichtregierungsorganisationen aus der ganzen Welt zusammen. Für sein Bemühen wurde er 1994 mit dem Aachener Friedenspreis und 1999 mit dem Menschenrechtspreis der Friedrich-Ebert-Stiftung ausgezeichnet. 4)

Die UNESCO bezeichnete die Entscheidung, den Preis an zwei Kinderrechtler zu verleihen als „überwältigende Botschaft an die Welt“. 2) Das Nobelpreiskomitee betonte zudem, wie wichtig es sei, eine Muslimin aus Pakistan und einen Hindu aus Indien zusammen auszuzeichnen. 1)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Tagesschau: Friedensnobelpreis für Kinderrechtler – 13.10.2014
  2. Zeit online: Kinderrechtler Malala Yousafzai und Kailash Satyarthi ausgezeichnet – 13.10.2014
  3. Spiegel online: Friedensnobelpreis für Malala: Kleines Mädchen, riesengroß – 13.10.2014
  4. Süddeutsche Zeitung: „Ein Held unserer Zeit“ – 13.10.2014



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