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Grabsteine aus Kinderhand – Gemeinderat in Aalen streicht Passus aus Friedhofsordnung

 |  Bild:  © Costa007 - Dreamstime.com

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Es herrscht Uneinigkeit in Aalen. Derjenige Artikel, welcher die Produktion von Grabsteinen ohne Kinderarbeit fordert, soll aus der Friedhofsordnung gestrichen werden. Dieser besagt, dass lediglich Steineinfassungen und Grabsteine verwendet werden dürfen, die fairem Handel entspringen und nicht von Kinderhänden produziert worden sind.

Roland Hamm (Linke/Pro Aalen) zeigt sich darüber empört: „Da dreht sich mir zehnmal der Magen herum“, hatte Herr Hamm während der Sitzung des Gemeinderates in Aalen verdeutlichen lassen. Die Verwaltung hingegen argumentiert, dass es schlichtweg schwierig sei, nachzuweisen, ob nun ein Grabstein von Kindern hergestellt worden sei oder eben nicht. Jutta Heim-Wenzler, erste Bürgermeisterin der Stadt Aalen erklärte, Steinmetze hätten bereits gegen die Friedhofsordnung der Stadt Kehl geklagt. „Das Verbot von Grabsteinen aus ausbeuterischer Kinderarbeit sei mit dem verfassungsrechtlichen Grundsatz der Verhältnismäßigkeit nicht zu vereinbaren, hätten die Richter geurteilt, es belaste Steinmetze unzumutbar.“ Als Unverschämtheit sieht Roland Hamm die Forderungen der Steinmetze an und kritisierte ebenso die Richter. Seiner Meinung nach waren diese bei der Urteilsfindung nicht Herr ihrer Sinne. Er werde diesem Urteil jedenfalls niemals zustimmen und wolle „den Steinmetz in Aalen sehen, der das tue, weil er dann zugeben würde, dass er für Kinderarbeit sei.“ „Keiner will Kinderarbeit dulden oder zulassen. Es geht lediglich um den Nachweis, und der ist unverhältnismäßig schwierig“, entgegnete die Bürgermeisterin. Der CDU-Stadtrat Uwe Grieser beendete die Diskussion und stellte nochmals deutlich klar, dass sich wirklich niemand für Kinderarbeit ausspräche.

Die Roh-Steine zur Produktion von Grabsteinen werden aus den unterschiedlichsten Ländern wie beispielsweise Brasilien, Indien oder Italien importiert und meist in Deutschland fertig gestellt. Indien exportiert in etwa 20 Prozent aller Grabsteine auf deutschen Friedhöfen. „Gerüchte, der Großteil stamme aus Kinderarbeit, rückt Importeure und Steinmetze ins Zwielicht.“

 

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