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Ivorischen Kinderhändlern auf der Spur

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Die Elfenbeinküste ist bekannt für ihre andauernden Probleme mit Kinderarbeit und –handel. Insgesamt arbeiten in dem westafrikanischen Land etwa 40% der 5- bis 14-jährigen: Das sind über 2 Mio. Kinder! Allein in der Kakaoindustrie sind über 800.000 Kinder beschäftigt. Die Arbeit beinhaltet den Umgang mit gefährlichen Instrumenten wie Macheten, das Tragen schwerer Lasten und die Anwendung giftiger Pestizide. 1) Viele der Kinder, die in der Elfenbeinküste arbeiten, wurden Opfer des nationalen und internationalen Kinderhandels. Oft kommen die Kinder aus den Nachbarländern Guinea, Mali, Burkina Faso und Ghana, aber auch aus anderen westafrikanischen Ländern wie Togo, Benin oder Nigeria. Die Jungen werden dabei hauptsächlich für Tätigkeiten im landwirtschaftlichen Bereich (insbesondere in der Kakaoindustrie), und für Arbeiten in Minen und im Bau gehandelt. Mädchen dagegen werden als Haushaltshilfen verkauft oder sexuell ausgebeutet. Zusätzlich zum internationalen Kinderhandel werden auch ivorische Kinder innerhalb der Grenzen verschleppt, zur Ware degradiert und an Unternehmer verkauft. Manche der Kinder sind dabei gerade einmal 10 Jahre alt. 2)

 

Interpol startet nun einen neuen Versuch, das Problem in den Griff zu bekommen. Die Operation Nawa, die vom 6.-17. Februar stattfand, soll den Auftakt einer Reihe ähnlicher Operationen bilden, die im Kampf gegen Kinderhandel und –arbeit sowie die sklavenähnliche Ausbeutung von Kindern helfen sollen. Rund 170 Gesetzeshüter waren Mitglied der Operation, bei der verschiedene Goldminen und Kakaoplantagen im Department Soubré im Südwesten der Elfenbeinküste durchsucht wurden. Insgesamt konnten dabei 76 Kinder gerettet werden, die als Ware in die Elfenbeinküste verkauft worden waren, um dort als billige Arbeitskraft unter ausbeuterischen Bedingungen zu schuften. Die meisten von ihnen stammen aus den nördlichen Nachbarländern Burkina Faso und Mali. 3)

Interpol kooperierte bei seiner Operation mit dem Ministerium für Gesundheit, Immigration und Soziales sowie der niederländischen Nichtregierungsorganisation KidsRight. Mit deren Hilfe werden die geretteten Kinder nun betreut. Unklar ist, ob sie wieder zu ihren Familien zurückkehren oder was genau mit ihnen geschehen wird. 3)

 

Die Rettung von 76 Kindern mag nur wie ein Tropfen auf dem heißen Stein aussehen, doch Interpol sieht die Operation Nawa als einen wichtigen Schritt für zukünftige Interventionen. So sagte ein Mitglied der Operation, Jean-Michel Louboutin, dass die Informationen, die man im Zuge des Eingriffs erhalten habe, wichtig seien, um die kriminellen Netzwerke, die hinter dem Kinderhandel stecken, aufzudecken. Zudem habe die Operation deutlich gemacht, wie wichtig die Kooperation regionaler, nationaler und internationaler Institutionen sei. Für die Zukunft ist geplant, eine Art Leitfaden zu entwickeln, der ähnliche Operationen noch erfolgreicher machen und vorgeben soll, wie die Kinder in eine erfolgreiche Zukunft entlassen werden können. „Wir müssen Kindern, die Opfer von Kinderhändlern wurden, die Möglichkeit auf eine Ausbildung geben; die Möglichkeit, wieder zu leben“, so Michael Moran, Vorsitzender der Abteilung für Menschenhandel und Kinderausbeutung bei Interpol 3)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. United States Department of Labor: Côte d’Ivoire – 2012 Findings on the worst forms of child labor, S. 1; Aufgerufen am 07.04.2014
  2. United States Department of Labor: Côte d’Ivoire – 2012 Findings on the worst forms of child labor, S. 1f.; Aufgerufen am 07.04.2014
  3. Interpol.int, 04.04.2014: Children rescued from trafficking and exploitation in Côte d’Ivoire operation supported by Interpol; Aufgerufen am 07.04.2014



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