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Faire Ostern

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Ostern steht vor der Tür – und wir konsumieren mal wieder ohne Ende. Mittlerweile ist der Gründonnerstag der umsatzstärkste Tag in der Lebensmittelbranche. Unzählige Schoko-Eier und Schokohasen lachen uns verlockend aus den Regalen entgegen. Doch wir sollten nicht wahllos zugreifen: Vor allem in Sachen Schokolade können wir ganz gezielt „Politik an der Ladentheke“ machen. 1)

Gerade jetzt zur Osterzeit sollten wir uns mal wieder Gedanken darüber machen, wo unsere geliebte Schokolade überhaupt herkommt. Der Großteil, der hier verkauften Schokolade, stammt nämlich aus Westafrika und ist alles andere als fair gehandelt. Ghana (12% des Weltertrages) und die Elfenbeinküste (44 % des Weltertrages)  sind die Hauptlieferanten für den weltweiten Rohkakao. Andere große Produzenten sind die Länder Nigeria, Kamerun und Togo. 2)

Die Bauern der Kakaoplantagen haben einen extrem niedrigen Verdienst. Hinzu kommt, dass das Einkommen aufgrund von Preisschwankungen sehr unsicher ist. Die Bauern, die vom Kakaoanbau leben, verdienen heute im Durchschnitt nicht einmal mehr 400 Euro im Jahr. Von diesem Geld kann kein Bauer seine Familie ernähren. So sagt beispielsweise Evelyn Bahn vom Netzwerk Inkota: „Die Mehrheit der 5,5 Millionen Bauern leben unterhalb der Armutsgrenze.“

Ein weiteres Problem ist der Kinderhandel. Vor allem aus den Ländern Burkina Faso und Mali werden Kinder gekauft, um sie auf Kakaoplantagen arbeiten zu lassen. Das Motiv hierbei ist ganz eindeutig Kosten zu sparen: Kinder bekommen – wenn überhaupt – halb so viel Lohn wie Erwachsene. Im Extremfall arbeiten die Kinder unter Zwang, müssen mit gefährlichen Werkzeugen hantieren und sind giftigen Pestiziden schutzlos ausgeliefert.

Das Problem bei der Kinderarbeit sind die festgefahrenen Strukturen, die nicht leicht aufzubrechen sind. So arbeiten Kinder schon seit Generationen beim Anbau von Kakaobohnen mit. Die meisten gehen nicht in die Schule, da die nächstgelegene Schule zu weit weg ist und die Infrastruktur mehr als ungenügend ausgebaut ist. Obwohl 2001 die Kakao- und Schokoladenindustrie gelobte, gegen die schlimmsten Formen der Kinderarbeit vorzugehen, arbeiten heute immer noch 1,8 Millionen Kinder im Kakaoanbau. 3)

Es gibt aber auch einige Konzerne, die auf fairen Handel setzen. Der steirische Schokoladenhersteller Josef Zotter zum Beispiel bezieht seine Bohnen ausnahmslos von biologisch und fair arbeitenden Plantagen. Die Süddeutsche Zeitung beruft sich auf eine Bewertung von Greenpeace und schlägt folgendes vor: Produkte mit den Siegeln von  Fairtrade, Gepa, Hand in Hand, des Naturkost-Herstellers Rapunzel sowie Produkte aus Weltläden seien mit gutem Gewissen zu kaufen. Claudia Sprinz von der Umweltorganisation sagt : „Wir empfehlen den Kauf von Bio-Schokolade mit Fairtrade-Siegel“ 4)

Man kann nicht darauf hoffen, dass sich die Situation der Bauern und Kinder von alleine verbessert. Solange die großen Konzerne keinen Druck vom Konsumenten erfahren, wird sich in Zukunft nichts ändern. Deshalb sollte bzw. muss man sich als Konsument  für fair gehandelte Schokolade entscheiden, um die eigene Macht zu nutzen.

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. hna.de, 28.03.2013, Gründonnerstag ist für Supermärkte umsatzstärkster Tag im Jahr, aufgerufen am 17.04.2014
  2. gesichter-afrikas.de, Fairer Handel – Kakao/Schokolade, nicht mehr verfügbar
  3. evb.cn: Schokolade – nicht nur süßer Genuss; nicht mehr verfügbar
  4. Süddeutsche.de, 04.12.2012: Ich will Kinderarbeit ausschließen – Muss ich faire Schokolade kaufen?, aufgerufen am 17.04.2014



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