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Wird unsere Schokolade fairer?

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Ob die Schokoladenstreusel im Müsli, der warme Kakao mit Sahne am Abend, der Schokoladenaufstrich auf dem Frühstücksbrötchen oder einfach mal so ein Stück zwischendurch: Schokolade in allen Formen, Farben und Geschmacksrichtungen ist und bleibt eine der beliebtesten Süßigkeiten weltweit. Über den Anbau des Kakaos, bei dem häufig Kinder mitbeteiligt sind, weiß dagegen kaum jemand Bescheid.

Durch die wachsenden Märkte in Osteuropa, Südamerika und Asien, die zunehmend am Schokoladenkonsum Gefallen finden, steigt die Nachfrage nach Kakao mittlerweile stark an. 1) Durch die große Nachfrage verknüpft mit zu wenigen Arbeitern müssen oft die Kinder mithelfen. 2) Denn 70 % des Kakaos stammen aus der Region Westafrika, vor allem aus der Côte d`Ivoire, Ghana und Kamerun. Die Anbauflächen sind dort meist nicht größer als 2 ha und werden von Familien oder Kleinbetrieben geführt. Und diese sind oft gezwungen, ihre Kinder mithelfen zu lassen, um genügend Geld zu verdienen. 1)

Die Kinder tragen fast immer keine Schutzkleidung, die das Einatmen von Pestiziden und anderen Chemikalien verhindern könnte. Mit den Macheteten, die ihnen zum Arbeiten übergeben werden, schlagen sie sich zum Teil tiefe Wunden. Manche der Kinder sind erst 11 Jahre alt und werden gegen ihren Willen auf den Plantagen festgehalten.

Vor knapp zwei Jahren brachte der CNN eine Dokumentation über diese Problematik heraus: „Chocolate`s Child Slaves“ schilderte eindrücklich das Leben und Leiden von Kindern auf Kakaoplantagen. Jetzt berichtete der Folgefilm „Cocoa-nomics“ von dem heutigem Stand im Kakao-Sektor und geht dabei auch auf die Frage ein, ob die drohende Kakaoknappheit, verbunden mit einem Anstieg des Preises, Kinderarbeit dezimieren könnte. 3)

Für die Länder, die Kakao exportieren, ist dieser Export eine wichtige Finanzquelle. In eben diesen Staaten gibt es aber auch immer wiederkehrende Probleme wie unklare Grundeigentumsverhältnisse oder eine ungenügende Infrastruktur. Um der drohenden Schokoladenknappheit vorzubeugen, investieren jetzt immer mehr Händler in einen nachhaltigen Anbau des Kakaos. Zukünftige Ernten sollen gesichert werden, unter ethischen Bedingungen sollen die Ernteerträge gesteigert und die Lebensbedingungen der Farmer und ihrer Familien verbessert werden. Dazu muss etwa mehr für Kenntnisse moderner Agrartechniken getan und gegen Probleme wie überalterte Baumbestände, Konkurrenzarten wie Kautschuk und den Klimawandel vorgegangen werden. 4)

Zu Fairtrade kommt noch hinzu, dass den Arbeitern ein fest gesetzter Mindestlohn gezahlt wird, der das Überleben ihrer Familien sichert. Und gerade der kann gegen das Problem Kinderarbeit anwirken. Denn zum einen ist die Familie nicht mehr auf den Beitrag des Kindes zum Familieneinkommen angewiesen. Zum anderen kann den Kindern und auch deren Eltern eine Chance auf Bildung und damit auf eine andere Arbeit geboten werden. 5)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. nzz.ch – Kakao droht knapp zu werden – aufgerufen am 20.03.2014
  2. guardanlv.com – Chocolate Shortage Will Stop Dangerous Child Labour – aufgerufen am 20.03.2014
  3. guardanlv.com – Chocolate Shortage Will Stop Dangerous Child Labour – aufgerufen am 20.03.2014
  4. nzz.ch – Kakao droht knapp zu werden – aufgerufen am 20.03.2014
  5. confectionerynews: „ If I die, I will produce no more cocoa. You will not have any more,” warns Ivorian farmer – aufgerufen am 22.03.2018



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2 Gedanken zu „Wird unsere Schokolade fairer?“

  1. Hallo,
    würde gerne im Zusammenhang meiner Arbeit mit Jugendlichen einen Film über die Problematik der Kinderarbeit auf Kakaoplantagen zeigen. Könnt ihr mir da etwas empfehlen? Danke für euren Einsatz . Wird endlich Zeit für alle aufzuwachen inclusive mir.

    Freundliche Grüße

    Denise

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