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Bis 2016 keine Kinderarbeit mehr

Bis 2016 soll der Distrikt Ratnapura in Sri Lanka zu einer „Child Labour Free Zone“ werden. Dieses Ziel haben sich jetzt die Regierung von Sri Lanka und die International Labour Organisation ILO gesteckt. Doch nicht nur das Problem der Kinderarbeit wird angegangen, gleichzeitig soll auch die Jugendarbeit und die Rolle der Frau auf dem Arbeitsmarkt gestärkt werden. Nach Möglichkeit werden noch zwei weitere Distrikte, Kegalle und Ampara, folgen und in den Plan mit einbezogen. 1)

Noch immer ist in Sri Lanka Kinderarbeit ein großes Problem: 15 Prozent der 5 bis 17 Jährigen arbeiten, obwohl eine Schulpflicht vom 5. bis zum 14. Lebensjahr besteht und auch 99 Prozent der Kinder eingeschult werden. Sucht man nach den Ursachen, ist es wichtig auch die Vergangenheit Sri Lankas mit einzubeziehen: 2) Von 1983 bis 2009 herrschte Bürgerkrieg zwischen der größten Minderheit im Land, den Tamilen, und der singalesischen Regierung. Die Liberation Tigers of Tamil Eelam LTTE hatte Anspruch erhoben auf einen eigenen Staat im Osten und Norden des Landes. Nach einem kurzen Waffenstillstand von vier Jahren eskalierte der Konflikt im Jahre 2006 erneut. Erst als die Regierung eine militärische Offensive startete und im Mai 2009 die gesamte Führung der LTTE getötet wurde, konnte das endgültige Ende des Bürgerkrieges verkündet werden. 3) Auch der Tsunami im Jahr 2004 hatte Verwüstung über das Land gebracht und viele Kinder zu Waisen gemacht. Mittlerweile hat sich die Lage zwar wieder entspannt, aber gerade die ländliche Bevölkerung litt sehr unter den Auswirkungen der Katastrophe. Zwar ist auch die wirtschaftliche Entwicklung Sri Lankas positiv, aber das Einkommen zwischen der Land- und Stadtbevölkerung ist sehr ungleich verteilt. Gut die Hälfte der Wirtschaftsleistung des Landes konzentriert sich rund um die Hauptstadt Colombo. 4) So zwingt auch die Armut viele Eltern dazu, ihre Kinder arbeiten zu schicken. Denn auch, wenn eine generelle Schulpflicht in Sri Lanka besteht, so kann sie oft nicht wahrgenommen werden. Im ländlichen Bereich fehlt es an ausreichenden Schulen und das Unterrichtsmaterial ist zu teuer für die verarmte Bevölkerung. 5)

Trotzdem geht es, zumindest auf dem Papier, voran: Die Regierung von Sri Lanka organisiert schon seit einiger Zeit Trainingsprogramme für Sozialmitarbeiter, Mediziner und Polizisten, um aktiv gegen Kinderarbeit vorgehen zu können. Auch fördert sie Bewusstseinskampagnen gegen Kinderprostitution und arbeitet, mit finanzieller Unterstützung von der Weltbank, an einem besseren Zugang zu Bildung. 5)

Wie die Bemühungen gegen Kinderarbeit zu bewerten sind – auch im Hinblick auf die neue Zusammenarbeit mit der ILO –  ist fraglich. Vor allem, weil keine Informationen über das genaue Vorgehen zu finden waren. Allerdings wirkt auf mich die Konzentration auf eine bestimmte Region durchaus positiv, da dies deutlich besser umzusetzen sein mag, als im gesamten Land und damit auch ein realistischeres Ziel ist.

  1. Colombogazette.com – Moves against child labour; aufgerufen am 19. 02. 14 – Link nicht mehr abrufbar: 16.06.2015
  2. Aktiv-gegen-kinderarbeit.de – Kinderarbeit in Sri Lanka; aufgerufen am 19. 02. 14
  3. www.urlaub-sri-lanka.com; Urlaub in Sri Lanka gefährlich? – Sri Lanka Bürgerkrieg – aufgerufen am 19. 02. 14
  4. bmz.de – Sri Lanka; nicht mehr verfügbar
  5. aktiv-gegen-kinderarbeit.de – Sri Lanka; aufgerufen am 19. 02. 14



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