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Bolivien: Human Rights Watch attackiert Morales

Die Organisation Human Rights Watch (HRW) fordert die bolivianische Regierung auf, von einer Senkung des Mindestarbeitsalters auf unter 14 Jahre abzusehen. Bolivien ist einer der 166 Staaten, die die ILO-Konvention 138 ratifiziert haben, in welcher das Mindestalter für Arbeitsverhältnisse jeder Art auf 15 Jahre beschränkt ist. Im Ausnahmefall – in Ländern beispielsweise, in denen Wirtschaft und Erziehungswesen unzureichend entwickelt sind – kann es auf 14 Jahre reduziert werden.

Dennoch hatte sich Präsident Evo Morales unlängst offen für den Vorschlag einer Kinder- und Jugendgewerkschaft gezeigt, das Mindestbeschäftigungsalter für selbstständige Arbeit abzuschaffen und für alle anderen Arbeitsverhältnisse auf 12 Jahre zu beschränken.

„Kinderarbeit hält den Kreislauf der Armut aufrecht. Ein Herabsetzen des Mindestalters ist kontraproduktiv und nicht in Einklang mit dem Rest der Welt“, so Jo Becker, Direktorin der Abteilung Kinderrechte bei HRW. 1)

Im vergangenen Dezember hatten Hunderte von bolivianischen Kindern und Jugendlichen weltweit Aufsehen erregt, als sie – organisiert in Gewerkschaften – gegen ein Kinderarbeitsverbot und stattdessen für bessere Arbeitsbedingungen in der Hauptstadt La Paz auf die Straßen gingen. Sie argumentierten in erster Linie mit der Notwendigkeit ihrer Arbeit, um die Existenz ihrer Familien sichern zu können. 2)

Denn in der Tat werden viele Familien durch Armut gezwungen, ihre Kinder zur Arbeit zu schicken. Indem ihnen auf diese Weise das Recht auf Schulbildung verwehrt wird, laufen sie Gefahr für den Rest ihres Lebens im Niedriglohnsektor gefangen zu bleiben. Die Organisation fordert Präsident Morales daher auf, das Problem an der Wurzel zu packen und endlich in Reformen und Programme in den Bereichen Bildung und soziale Sicherheit zu investieren. 1)

 

Mehr zum Thema lesen Sie hier.

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. HRW: Bolivia: Don`t lower age for child labour – aufgerufen am 31.01.2014
  2. Aktiv gegen Kinderarbeit: Kinderarbeit? Ja, bitte! – aufgerufen am 31.01.2014



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