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UN-Sonderberichterstatterin Shahinian: „Kinderarbeit breitet sich in einigen Gemeinden Ghanas weiter aus.“

Neun Tage lang bereiste Gulnara Shahinian, UN-Sonderberichterstatterin zu zeitgenössischen Formen von Sklaverei, die Volta Region sowie die Hauptstadt Accra im Süden Ghanas. Sie besuchte unter anderem Fischergemeinden sowie Marktplätze, traf sich mit Regierungsvertretern, traditionellen Gemeindevorständen, Lehrern, Opfern sowie internationalen als auch zivilgesellschaftlichen Organisationen. Die Erkenntnisse ihre Reise wird sie im September 2014 vor dem Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen präsentieren. Einige veröffentlichte die UN bereits Anfang der Woche:

“Ich sah, dass sich Kinderarbeit – einschließlich ihrer schlimmsten Formen – in einigen Gemeinden weiterhin ausbreitet. Dass weiter Kinder im Alter von vier Jahren Bildung vorenthalten wird: Dass sie zum Fischen geschickt werden, dort gefährliche Arbeiten verrichten müssen und nicht bezahlt werden“. Zugleich lobt sie aber, dass einige Fischereigemeinden Maßnahmen ergriffen haben, Kinderarbeit aus ihren Dörfern zu verbannen und diese auch auf Nachbarregionen ausweiten. In Ghana arbeiten Kinder daneben vor allem im Kleinbergbau und im Kakaosektor. Im Letzteren gab es in der letzten Zeit deutliche Verbesserungen. Weil Shahinian gleichzeitig Verbesserungen wie Verschlechterungen ausmachen konnte, mahnt sie die ghanaische Regierung, den bisher gegangenen Weg zu forcieren:

Ghana hatte zunächst einen Aktionsplan zur Beseitigung der schlimmsten Formen von Kinderarbeit verabschiedet. Dieser sieht vor, jene Praktiken bis 2015 ausgemerzt zu haben. Zusätzlich wurde eine Reihe internationaler Abkommen unterzeichnet, beispielsweise die ILO-Konvention 138 (Mindestalter für Beschäftigung) im Jahr 2011. Die anderen beiden ILO-Konventionen, die sich direkt mit der Problematik der Kinderarbeit befassen, waren schon beträchtlich länger unterzeichnet: Die Abschaffung von Zwangsarbeit (Nr. 105) im Jahr 1958,  2000 dann die Beseitigung der schlimmsten Formen der Kinderarbeit (Nr. 182). 1)

Sie lobt die jüngsten Schritte, bittet auf der Basis ihrer Eindrücke aber die Regierung und andere, zivile Akteure inständig,  darüber hinaus sicherzustellen, dass aus ihnen ernsthafte Mittel für einen Wandel werden. Mittel, die es ermöglichen, die Ursachen sowohl von der Regierung als auch dezentral durch die Zivilgesellschaft effizient, gezielt und dauerhaft an der Wurzel zu packen: Armut, regionale Unterschiede sowie fehlender Zugang zu Auskommen, Bildung und medizinischer Versorgung.

Link zum Bericht (englisch)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. International Labour Organization: Ratifications for Ghana



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