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Lage in Zentralafrika eskaliert – EU und UN schreiten endlich ein!

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

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Vergangenen Donnerstag kam es in der Republik zu den schwersten Kämpfen seit der Regierungsübernahme durch die Rebellengruppe Seleka. Mehrere Dutzende Menschen wurden getötet als Anhänger des ehemaligen Präsidenten Angriffe auf die Hauptstadt Bangui von mehreren Seiten starteten. Nach stundenlangen Gefechten konnten die Seleka-Kämpfer jedoch wieder die Oberhand über die Hauptstadt gewinnen. 1) Nach Angaben des örtlichen Roten Kreuzes sind bei den Gefechten am Donnerstag mindestens 400 Menschen ums Leben gekommen. 281 Tote wurden bisher auf den Straßen gezählt. Erwartet seien jedoch noch weitere Opfer, da es Helfern noch nicht möglich war, in alle Stadtteile vorzudringen. 2) 3)

Die Rebellenbewegung Seleka hatte März dieses Jahres den christlichen Präsidenten François Bozizé gestürzt und stattdessen Djotodia als Staatschef eingesetzt. In den vergangenen Monaten entglitt diesem jedoch die Kontrolle über seine Kämpfer und er löste das Rebellenbündnis offiziell auf. Die Rebellen lassen sich dennoch nicht aufhalten und kämpfen weiterhin gegen die christlichen Anhänger des früheren Präsidenten. 4)

Beobachter sprechen bereits von einem „religionsbedingten Völkermord“. 1)

Laut UNICEF sind seit dem Putsch beinahe 480 000 Menschen aus ihren Heimatdörfern geflohen und nun Binnenflüchtlinge. 4) Bereits 2,3 Millionen Kinder seien von den Konflikten betroffen. 80 Prozent aller Grundschulen seien geschlossen, teilweise schon seit Ende 2012. Mindestens 3500 Kinder wurden von den Rebellen als Soldaten rekrutiert. Zudem werden der Organisation tagtäglich Meldungen von Vergewaltigung an kleinen Mädchen gemeldet. „Es darf jetzt nicht mehr gezögert werden“, sagte Unicef-Direktor Anthony Lake. „Es gibt keine Entschuldigung mehr, wenn wir jetzt dabei versagen, die Kinder und Familien in Zentralafrika zu schützen.“ 5)

Angesichts der zunehmenden Gewalt beschloss der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen einen internationalen Militäreinsatz in der Zentralafrikanischen Republik. Die 15 Mitglieder des Gremiums waren sich einig, dass französische Truppen die Soldaten der afrikanischen Union unterstützen sollen. 6)  Frankreichs Präsident stockte sein bereits stationiertes Kontingent von 1200 auf 1600 Soldaten auf. Die Afrikanische Union (AU) verstärkte ebenfalls ihre Truppen. Zu den bislang vorgesehenen 3600 sollen weitere 2400 Kämpfer entsandt werden. Frankreichs Truppen würden so lange bleiben, wie es für die Mission in der vom Bürgerkrieg bedrohten ehemaligen Kolonie notwendig sei, sagte Hollande. „Schnell und effizient“ will man versuchen, „alle Milizen und bewaffnete Gruppierungen zu entwaffnen“. 7)

Nun will sich auch die Europäische Union an Hilfeleistungen für die Zentralafrikanische Republik beteiligen. Noch heute soll eine Luftbrücke für die notleidende Bevölkerung eingerichtet werden und den Transport von Hilfsgütern aus Kamerun erleichtern. Anschließend sollen tagtäglich Hilfsflüge zwischen der kamerunischen Stadt Douala und Bangui verkehren. So könnten dringend benötigte Güter und Personal in die Krisenregion gebracht werden. 8)

Auch Deutschland will den Militäreinsatz in Zentralafrika unterstützen und bot der französischen Regierung Transportflugzeuge vom Typus A-310 an. Mithilfe dieser sollen französische Soldaten in das Krisengebiet gelangen. Großbritannien will die Befriedung innerhalb des Landes ebenfalls unterstützen. Insgesamt will die Europäische Union 50 Millionen Euro zu dem Militäreinsatz unter Führung der Afrikanischen Union beisteuern. 1) 9)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Spiegel: Frankreich beginnt Kampfeinsatz in Zentralafrika – aufgerufen am 9.12.13
  2. Handelsblatt: Konflikt: Mindestens 300 Tote bei Kämpfen in Zentralafrika – aufgerufen am 9.12.13
  3. Tagesschau: Frankreich und AU stocken Truppen auf – nicht mehr aufrufbar 14.01.15
  4. Zeit: Zentralafrika: Mehr als 400 Tote – aufgerufen am 9.12.13
  5. Süddeutsche: Zentralafrika: Deutschland hilft Frankreich bei Einsatz – aufgerufen am 9.12.13
  6. Tagesschau: Zahlreiche Tote bei Gefechten – nicht mehr aufrufbar 12.01.15
  7. Tagesschau: Frankreich und AU stocken Truppen auf – nicht mehr aufrufbar 14.1.15
  8. Tagesschau: EU richtet Luftbrücke nach Zentralafrika ein – aufgerufen am 9.12.13
  9. Tagesschau: Zentralafrika: Frankreich beginnt Militäreinsatz – nicht mehr aufrufbar 12.01.15



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