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Zentralafrika versinkt weiterhin im Chaos – Wird die UN eingreifen?

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

„Das Land ist am Rande des Völkermords“, so urteilte der französische Außenminister, Laurent Fabius, vergangenen Donnerstag über die Zentralafrikanische Republik. Die letzten Wochen berichteten wir laufend über die neuesten Ereignisse in dem Land und konnten seit dem Regierungsputsch der Seleka keine positive Wendung vermerken. Im Gegenteil, man möchte meinen, die politische und humanitäre Krise hätte bereits ihren Höhepunkt erreicht, doch verschlechtert sich die Lage zunehmend. Laut der Zeitung WELT herrsche „absolutes Chaos“ mit zahlreichen bewaffneten Banden, es gebe viel zu wenig Ärzte, die Kindersterblichkeit sei teilweise extrem hoch und anderthalb Millionen Menschen hätten nichts zu essen. 1)

400 000 Menschen sind gezwungen, ihre Heimat zu verlassen, 64 000 Menschen sind auf der Flucht und unzählige Dörfer wurden niedergebrannt und verwüstet. Das Land gleicht einem Schlachtfeld, jedoch einem extrem ungeordneten. Denn seit dem Regierungssturz der Seleka herrschen anarchische Strukturen innerhalb des Landes. Inzwischen ist es beinahe unmöglich die verschiedenen Rebellengruppen und deren jeweilige Ziele zu differenzieren. Neben den Seleka kämpfen nun auch unzählige religiöse, politische und staatliche Gruppierungen gegeneinander. Zudem erschwert die wachsende Unsicherheit, die sich im Land ausbreitet, die Arbeit der ortsansässigen Hilfsorganisationen. 2)

Nachdem von internationaler Seite der Krise kaum Beachtung geschenkt worden war, scheint sich nun endlich etwas getan zu haben.

Der UN-Sicherheitsrat hat beschlossen, ab 19. Dezember die bereits in Bangui stationierten Friedenstruppen aus afrikanischen Nachbarländern zu einer 3.600 Mann starken Eingreifmission namens „Misca“ (Internationale Unterstützungsmission für Zentralafrika) auszubauen.

Im Falle eines Mandats des UN-Sicherheitsrates, will UN-Generalsekretär Ban Ki-moon die bestehende Mission in eine 9000 Mann starke UN-Friedensmission verwandeln. 3) Größter Unterstützer dieses Unterfangens ist der ehemalige Kolonialherr Frankreich, der diese Woche beschloss, seine eigenen stationierten Truppen mit zusätzlichen 800 Mann zu verstärken. Bisher sicherten die französischen Soldaten den Flughafen in der Hauptstadt Bangui. Mithilfe der weiteren Einsatzkräfte soll die Krise bis zum Frühjahr beruhigt werden. 4) Frankreich bittet zudem Österreich um Unterstützung, in der Hoffung einen Zuwachs der Truppen zu erhalten.  5)

Die USA steht einem UN-Einsatz abgeneigt gegenüber und behauptet, dass allein die Afrikanische Union für die Sicherheit im Land verantwortlich sei. Die Friedenstruppe, die diese zu Beginn des Konflikts aussandte, ist mit 2500 Soldaten jedoch nicht im Stande effektiv zu helfen und ist zweifellos abhängig von internationaler Hilfe. 6)

Hintergrundinformationen und genauere Informationen über die Lage in Zentralafrika finden Sie hier.

 

 

  1. Welt: Fabius sieht Zentralafrika am Rande des Völkermords – aufgerufen am 25.11.13
  2. Aljazeera America: Central African Republic falling into anarchy – aufgerufen am 25.11.13
  3. TAZ: Warnung vorm Völkermord – aufgerufen am 25.11.13
  4. Tagesschau: Frankreich entsendet weitere Truppen – nicht mehr aufrufbar 12.01.15
  5. Nachrichten at: UNO-Friedensmission: Frankreich fordert Unterstützung von Österreich – aufgerufen am 25.11.13
  6. The economist: The Central African Republic: A catastrophe in the making? – aufgerufen am 25.11.13



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