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Mit „Sweetie“ gegen Live-Kinderpornografie

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Dem niederländischen Zweig der Kinderhilfsorganisation terre des hommes ist ein äußerst medienwirksamer Coup gelungen: Mit „Sweetie“, der am Computer erschaffenen Figur eines 10-jährigen philippinischen Mädchens, lockten die Aktivisten in weniger als zweieinhalb Monaten rund 1000 Männer aus 65 Ländern in die Falle. Das animierte Kind trat in öffentlichen Chatrooms mit Interessierten in Kontakt und bot sich gegen Bezahlung zum Webcam-Sex an. Daten der Personen, die bereit waren, für sexuelle Handlungen zu bezahlen, gab die Organisation an die Polizei weiter.

terre des hommes will jedoch nicht wirklich in die Verbrechensbekämpfung einsteigen; die gesammelten Daten sind auch nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Vielmehr soll mit der Aktion gezeigt werden, dass staatliche Behörden zu wenig unternehmen, um sexueller Ausbeutung von Kindern wirksam entgegenzutreten. Die Organisation wirbt mit „Sweetie“ vor allem für ihre weltweite Online-Petition, die gestartet wurde, um Druck auf Regierungen auszuüben. Zwar ist Webcam-Kinderprostitution so gut wie überall auf der Welt illegal, die Polizei wird allerdings erst aktiv, sobald ein Opfer die Tat zur Anzeige gebracht hat. Es überrascht jedoch wenig, dass Kinder eher selten von sich aus Hilfe suchen. Meist werden sie durch extreme Armut, von Erwachsenen – oft von der eigenen Familie – dazu  gezwungen, sich im Internet zu prostituieren. Das Geschäft ist einträglich: Laut UN und FBI sind jederzeit etwa 750 000 Personen online auf der Suche nach Sexualkontakten mit Minderjährigen und mit Ausbreitung des Internets steigt die Nachfrage. Für die Opfer ist Webcam-Prostitution meist nicht weniger verheerend als physischer Missbrauch: Posttraumatischer Stress, Schuldgefühle und autoaggressives Verhalten sind typische Folgeerscheinungen.

Nachdem terre des hommes seit Jahren Opfer des digitalen Missbrauchs betreut, soll die Problematik nun stärker von der Täterseite angegangen werden, so heißt es seitens der Organisation. 1)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. tdh: Neue Form von Kindesmissbrauch auf dem Vormarsch: Zehntausende Kinder zu Webcam-Prostitution gezwungen – aufgerufen am 25.02.2014



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