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Jack Wolfskin veröffentlicht „Lieferanten Sozialbericht 2012“

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Der Outdoor-Ausrüster Jack Wolfskin hat seinen „Lieferanten Sozialbericht 2012“ veröffentlicht, in dem er detailliert Auskunft über die Einhaltung von Sozialstandards bei seinen Zulieferbetrieben gibt. Laut Aussage des Unternehmens hat Jack Wolfskin im vergangenen Jahr mit einer Lieferantenabdeckung von 100%, 71 Audits und 22 Folgebesuchen erneut eine Führungsrolle unter den Mitgliedsfirmen der Fair Wear Foundation eingenommen. 1)

Allerdings sollte man diese Zahlen nicht dahingehend missverstehen, dass 2012 jeder einzelne Betrieb einem Audit, also einer unabhängig durchgeführten externen Kontrolle, unterzogen wurde. Neben verschiedenen Ländern Süd- und Osteuropas, lässt Jack Wolfskin überwiegend  in asiatischen „Risikoländern“ wie zum Beispiel Bangladesch, Indien und Indonesien produzieren. Zulieferbetriebe in entsprechenden Regionen, vor allem die, die bei früheren Kontrollen Auffälligkeiten gezeigt haben, werden öfter auditiert und anschließend gegebenenfalls wieder besucht, um den Fortschritt vereinbarter Veränderungsmaßnahmen zu überprüfen. Darüber hinaus werden von Jack Wolfskin finanzierte Schulungen durchgeführt, um die Firmen für arbeitsrechtliche und sicherheitstechnische Themen zu sensibilisieren und bei der Verbesserung der Verhältnisse zu unterstützen. Für den Fall, dass sich ein Geschäftspartner dauerhaft nicht kooperativ zeigt und keine akzeptable Verbesserung der Sozial- und Sicherheitsstandards eintritt, behält sich Jack Wolfskin vor, die Geschäftsbeziehungen zu dem entsprechenden Betrieb aufzukündigen. Im vergangenen Jahr trennte sich das Unternehmen deshalb von vier Zulieferfirmen. Insgesamt erzielten im Jahr 2012 knapp 45% ein Ergebnis im höheren Bewertungsbereich (7-10 von 10 Punkten) und etwa 30% im mittleren Bereich (5-6 Punkte). Etwa 23% der Zulieferbetriebe erhielten ein insgesamt schlechtes bis sehr schlechtes Ranking (1-4 Punkte). Die Bedeutung der einzelnen Punkte auf der Skala von 1-10 kann hier (auf Seite 23) nachgelesen werden.

Deshalb sollte man nicht vergessen, dass in der Lieferkette von Jack Wolfskin nach wie vor teils eklatante Mängel an Arbeitsrechten und Sicherheitsvorkehrungen herrschen. Bezüglich Kinderarbeit wurden Betriebe in China, Indien, Bangladesch und Kambodscha am schlechtesten bewertet, durchschnittlich mit 6 bis 7 Punkten, was bedeutet, dass die Beschäftigung von Kindern nicht zweifelsfrei ausgeschlossen werden kann und „Verbesserungen empfohlen“ werden. In anderen Bereichen, wie etwa Zwangsarbeit, Arbeitszeiten und Vergütung ergeben sich teils noch größere Defizite.

Dennoch sollte Jack Wolfskin durch seine Unternehmenspolitik und die umfassende Transparenz anderen großen Marken in der Textil- und insbesondere der Outdoor-Branche als Vorbild dienen. Der Ansatz des Unternehmens, die Zusammenarbeit mit negativ auffälligen Betrieben nicht sofort zu beenden, sondern erst zu versuchen durch Schulungen und den Druck durch Kontrollen und Arbeitnehmerbefragungen Veränderungsprozesse anzustoßen, ist produktiv und nachhaltig. 2)

(Foto: Politikaner)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Jack Wolfskin Newsletter – erhalten am 12.11.2013
  2. Jack Wolfskin: Lieferanten Sozialbericht 2012 – aufgerufen am 14.11.2013



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