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Gute Alternative: Karma Chakhs

Im Jahr 2008 wurde das einmilliardste Paar Converse Chucks verkauft. Die ursprünglich für Basketball entwickelten Sportschuhe begleiten seit knapp 100 Jahren Generationen von Menschen auf der ganzen Welt. 1) Doch Converse Chucks und auch die billigen Nachahmerprodukte werden meist unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen hergestellt, nicht selten sind Kinder daran beteiligt.

“Seitdem Nike die Marke Converse vor neun Jahren aufgekauft hat, werden sie in China, Indien und Malaysia unter unfairen Bedingungen produziert. Die armen Näherinnen werden beschimpft und schlecht bezahlt. Wer die Chucks von heute kauft, kauft böses Karma mit ein. Ich habe keine Lust, mir von Nike diktieren zu lassen, wie die Chucks produziert werden. Die Chucks gehören ihren Fans. Deshalb will ich die Chucks selber produzieren. Und zwar fair. Also mit gutem Karma.“  2)

Vor etwa einem Jahr hatte der 36-jährige Van Bo Le-Mentzel die Idee der Karma Chakhs. Eigentlich ist er Architekt in Berlin, doch auf der Suche nach neuen Chucks, die nicht aus Kinderarbeit stammen, ergriff er einfach selbst die Initiative. Mithilfe von Crowdfunding und der Seite Startnex.de gelang es ihm schließlich, für sich selbst und 499 weitere Chuck-Liebhaber eine ökologisch und sozial sinnvolle Alternative zum Original produzieren zu lassen. Die „Crowd“ hatte sich zuvor auf der Facebook-Seite «Konstruieren statt konsumieren» für die Farbe Rot entschieden.

Hergestellt wurden die Schuhe anschließend in Kooperation mit einer Näherei in Pakistan, einem Kautschuk-Produzenten aus Sri Lanka und dem deutschen Fair Trade Center. Der Stoff ist aus Bio-Baumwolle, die Sohle aus Naturkautschuk, und auf Plastik wurde vollkommen verzichtet. Van Bo Le-Mentzel hat persönlich die gesamte Produktionskette überprüft, reiste nach Indien, auf die Bio-Baumwoll-Plantagen, begutachtete die Kautschukernte in Sri Lanka und besuchte schließlich die Manufaktur in Pakistan.

Mit diesem Projekt will Van Bo Le-Mentzel auch zeigen, dass wir unser Konsumverhalten ändern müssen und neue Formen des Wirtschaftens finden sollten – weg vom passiven Konsumenten hin zu einem Prosumenten, der selbst mitbestimmt, wie produziert wird. Er stellt sich eine Welt ohne Geld vor, die auf Tauschen, Selbstversorgertum und Open Source beruht.

«Wir haben doch alles, was wir brauchen. Wir sind satt. Und müssen trotzdem weitermachen, damit weiter produziert werden kann und die Arbeitsplätze erhalten bleiben.» 3)

Die Menschen sollen angeregt werden, es ihm nachzumachen. Für solche Projekte braucht man weder Startkapital noch sind sie besonders aufwändig – nur eine gute Idee.

Und Van Bo Le-Mentzels Idee war so gut, dass mittlerweile schon die zweite Ladung produziert wird, dieses Mal auch in den Farben grün und grau. Die Karma Chakhs kosten übrigens gerade einmal 69 Euro, sind also sogar ein paar Cent billiger als die Schuhe von Converse.

Weitere Informationen finden Sie hier:

Startnex: Karma Chakhs

Facebook: Karma Chakhs

Punktmagazin: Karma Economy

  1. Wikipedia: Chuck Taylor All Star
  2. Best Practice Business: Karma Prosumer meets Crowdfunding: Karma Chakhs
  3. Punktmagazin: Karma Economy



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