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„Baby zu verkaufen!“ – Tagesschau berichtet über Baby-Fabrik in Nigeria

Kaum vorstellbar, was sich in dem unscheinbaren Haus in der südlichen Stadt Port Harcout in Nigeria abspielt: Junge Mädchen gebären Kinder, die anschließend für ungefähr 1200 Euro verkauft werden. Ein makaberes Geschäft mit dem  Leben.

Vergangenen Freitag berichtete das InfoRadio der Tagesschau über die erneute Aufdeckung einer sogenannten „Baby-Fabrik“ in Nigeria. Der nigerianischen Polizei gelang es, sechs schwangere Mädchen zu befreien, die alle aussagten, dass sie Babys für potenzielle Käufer austrugen. Die Leiter dieses Geburtshauses, eine nigerianische Ärztin und ein Mann, wurden unter Protest festgenommen. Zwar gab der Mann zu, dass er die neugeborenen Babys zu hohen Preisen verkaufe, die Frau stritt jedoch ab, von kriminellen Machenschaften gewusst zu haben. 1)

Aufmerksam auf die Klinik wurden die Polizisten durch das Verhör einer jungen Frau, die sie Mitte Oktober in der Stadt Owerri aufgriffen. Die Frau trug ein neugeborenes Baby in ihren Armen und berichtete der Polizei, dass sie das Kind in Port Harcout zur Welt gebracht habe. Nachdem die Frau gegangen war, folgten ihr die Einsatzkräfte bis vor die Haustür der besagten Geburtsklinik.

Es ist immer noch unklar, ob die Frauen zu ihrem Aufenthalt in der Klinik gezwungen worden waren oder nicht, denn häufig suchen junge Mädchen, die ungewollt schwanger wurden, auch freiwillig solche Kliniken auf. Bei dem Verkauf ihres Kindes erhalten sie umgerechnet rund 150 Euro. 2)

Der Handel mit Menschen, insbesondere mit Kindern, ist in Nigeria ein lukratives Geschäft. „Das größte Problem ist die Kriminalisierung von Adoptionen in diesem Land. Ein Kind zu adoptieren ist teuer und kompliziert“, berichtet Arinze Osakwe von Nigerias Nationaler Agentur gegen Menschenhandel. Kriminelle nutzen diesen Umstand maßlos aus. Zum einen versprechen sie kinderlosen Frauen unkomplizierte Adoptionen, zum anderen bieten sie armen Mädchen, die ungewollt schwanger geworden sind, scheinbar eine Rettung. 3)

In den vergangenen Jahren gelang es der nigerianischen Polizei, Dutzende von illegalen Geburtskliniken aufzudecken, besonders im Südosten des Landes. Laut den Vereinten Nationen zählt Menschenhandel nach Korruption und Drogenhandel zu den größten Verbrechen des Landes. 4)

Den Link zur Online-Radiosendung der Tagesschau finden Sie hier.

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Tages Anzeiger: Polizei befreit Mädchen aus „Baby-Fabrik“ – aufgerufen am 12.01.14
  2. RPonline: Illegale Geburtsklinik in Nigeria: Sechs schwangere Mädchen aus „Baby-Fabrik“ befreit – aufgerufen am 13.11.13
  3. Tagesschau: Reportage über Baby-Fabrik in Nigeria – aufgerufen am 13.11.13
  4. DigitalJournal: Pregnangt girls rescued from nigerian ‚baby-factory‘ – aufgerufen am 13.11.13



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