Zum Inhalt springen

Peru: Aufstand der Minenarbeiter

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Mehr als 2.000 Polizisten aus dem ganzen Land waren diese Woche in der peruanischen Region Madre de Dios im Einsatz, als die illegalen Arbeiter der Goldminen dort begannen, zu streiken. 1) Und noch immer ist es nicht gelungen, die Straßenblockaden auf der Transoceánica, einer wichtigen Verbindungsstraße zwischen Atlantik und Pazifik, aufzulösen. 2)

Die Minenarbeiter wollen damit erneut auf die unmenschlichen Arbeitsbedingungen in den peruanischen Goldminen aufmerksam machen. In kaum einem Land sind diese so schlimm wie hier. Sie besitzen meist keine Papiere und bekommen trotz zahlloser Überstunden weitaus weniger als den vorgeschriebenen Mindestlohn. 3)

Ein großes Problem ist neben Zwangsarbeit und Missbrauch die Kinderarbeit. 4) Vor allem Kinder leiden extrem unter den Bedingungen in den Goldminen. Neben körperlichen Schäden durch die anstrengende Arbeit, giftigen Dämpfen und Gefahren wie herabstürzende Felsbrocken, leidet auch die Psyche. 5) Doch jedes dritte Kind in Peru 6) hat keine andere Wahl, weil die Familie ansonsten finanziell nicht über die Runden kommen würde. Schätzungen zufolge arbeiten mehr als 50.000 Kinder in peruanischen Goldminen.

Aus Peru wird mittlerweile mehr illegal gefördertes Gold exportiert als Kokain. Der Anteil an illegalem Gold beträgt etwa 20%. Aber vor allem in höher gelegenen, abgeschiedenen Gebieten wie der Region Madre de Dios, im Dschungel an der Grenze zu Bolivien und Brasilien, lassen sich kaum noch legale Goldminen finden. 3)

Die Regierung sieht sich weitgehend machtlos gegenüber dem illegalen Goldabbau, der durch Banden und die Mafia kontrolliert wird 7) und die Polizei hat weder genügend Ressourcen noch den Mut, im dichten Dschungel dagegen anzukämpfen. 3)

Im Sommer 2012 startete die peruanische Regierung ein Programm, das die Kinderarbeit im Land bekämpfen soll. Ansatzpunkte sind hierbei Bildung, aber auch stärkere Überwachung und Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Jugendlichen. 8)

Ob sich die Lage durch Ansätze wie diese jedoch tatsächlich in einem Maße verbessert, wie es wünschenswert wäre, bleibt abzuwarten. Die anhaltenden Proteste im ganzen Land zeigen jedoch, dass die Regierung um Präsident Ollanta Humala, der im Wahlkampf versprochen hatte, Kinderarbeit in Peru abzuschaffen 9), noch einiges zu tun hat.

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. El Comercio: Manifestación de mineros informales bloquea carretera Interoceánica (nicht mehr aufrufbar)
  2. El Comercio: Madre de Dios: policía comenzó a desbloquear la Carretera Interoceánica
  3. Quartz: Peru exports more illegal gold than cocaine, and it’s the world’s biggest exporter of cocaine
  4. Child Labor Coalition: High Price of Gold is Child Slave Labour
  5. Aktiv gegen Kinderarbeit: Gold
  6. Unicef: At a glance: Peru – Statistics
  7. Motherboard: Peru Has a Conflict Brewing over Illegal Gold Mining; aufgerufen am 20.03.2018
  8. Care2: Peru Hopes to Slow Down Child Labor
  9. Aktiv gegen Kinderarbeit: Peru: Präsident Humala sagt Kinderarbeit den Kampf an



Umfrage
Was bewirkt unsere Arbeit?
Um zu erfahren, was unsere Kampagne "Aktiv gegen Kinderarbeit" bewirkt, bitten wir dich um Antwort auf zwei kurze Fragen:

Hast du hier Neues erfahren?

Willst du möglichst nur noch Produkte ohne ausbeuterische Kinderarbeit kaufen?

Anregungen, Kritik oder sonstige Anmerkungen:




Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert