Zum Inhalt springen

Neue Beschlüsse gegen Kinderarabeit im Süden Ghanas!

Seit einigen Wochen sorgt die diesjährige Studie der International Labour Organization (ILO) für großes Aufsehen in der Weltbevölkerung. Es wurde ein eindeutiger Rückgang der Kinderarbeit in den Jahren von 2008 bis 2012 vermerkt. Tatsächlich sank der Anteil an arbeitenden Kindern weltweit von 25,3% auf 21,4%. Trotz dieser positiven Nachrichten bleibt die Lage in den Staaten südlich der Sahara kritisch. Dort herrscht auch jetzt noch das größte Vorkommen an Kinderarbeitern, die dort zu den gefährlichsten Arbeitsbedingungen schuften müssen. 1)

2001 führte die ILO eine eigene Studie für den Staat Ghana durch, in der sie eine Kinderarbeitsrate von 27 Prozent aller fünf bis vierzehnjährigen Jungen und Mädchen vermerkte. 2)  Gründe für diese hohe Zahl sind vor allem die vielen alleinerziehenden Eltern und die sehr hohe Geburtenrate. In Ghana gilt es immer noch als ein Zeichen von Reichtum und Ansehen, viele Kinder zu besitzen. Die Mädchen und Jungen versuchen, ihre oft verarmten Familien mit allen Mitteln finanziell zu unterstützen, oder sich die eigene Schulbildung zu ermöglichen. Dafür nehmen sie die gefährlichsten und niederträchtigsten Arbeiten an. 3)

Nun haben sich letzten Samstag 41 Gemeinden im Wassa East District, im Süden Ghanas, auf konkrete Beschlüsse gegen Kinderarbeit geeinigt. Kindern unter 18 Jahren soll es von nun an verboten sein, Arbeit zu verrichten, die negative Auswirkungen auf ihre Entwicklung und Gesundheit hat und ihnen ihre zustehende Kindheit entzieht. Besonders die Arbeit in engen Minenschächten, in Steinbrüchen und auf Kakaoplantagen wurde als zu gefährlich für die Kinder eingestuft und verboten. Sollten Familien und Unternehmen diese Regelungen nicht beachten, muss mit hohen Geldstrafen gerechnet werden.

Bekannt gemacht wurden diese Beschlüsse durch eine in Daboase ansässige NGO, die sich für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und die vollkommene Abschaffung von Kinderarbeit auf Kakaoplantagen einsetzt. Ziel der NGO war es, der Gemeinschaft die eigene Beurteilung ihrer Erfolge und Missglücke zu ermöglichen und sie eigene Vorkehrungen für Verbesserungen treffen zu lassen.

Mr. Daniel Asamoah, Civic Education Officer of the National Commission for Civic Education (NCCE), ließ die Maßnahmen der NGO beaufsichtigen, um spätere Beurteilungen über die möglichen Erfolge der NGO treffen zu können. Neben einem Zuwachs an Schulregistrierungen, bemerkte er besonders auf Kakaofarmen und in Steinbrüchen, einen eindeutigen Rückgang der Kinderarbeit seit 2002. Man hofft nun darauf, dass der Wassa East District eine Vorbildfunktion für das gesamte Ghana, aber auch für die umliegenden Staaten einnimmt und für eine Verbesserung der dort lebenden Kinder sorgt. 4)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Ghana Business News: Sub-Saharan Africa records highest child labour rate – ILO – aufgerufen am 04.10.13
  2. Ghana Child Labour – ILO Bericht – aufgerufen am 04.10.13
  3. Iearn: Fight against child labour and exploitation – aufgerufen am 04.10.13
  4. Ghana Business News: Wassa East to eliminate child labour with new bye-laws – aufgerufen am 04.10.13



Umfrage
Was bewirkt unsere Arbeit?
Um zu erfahren, was unsere Kampagne "Aktiv gegen Kinderarbeit" bewirkt, bitten wir dich um Antwort auf zwei kurze Fragen:

Hast du hier Neues erfahren?

Willst du möglichst nur noch Produkte ohne ausbeuterische Kinderarbeit kaufen?

Anregungen, Kritik oder sonstige Anmerkungen:




Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert