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Im Angebot: Bälle aus Kinderarbeit

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Ramandeep ist gerade mal 13 Jahre alt. Er ist dünn. Zu dünn für die Klamotten, die er trägt. Eine  Schule hat er nie besucht. Stattdessen flickt er Tag für Tag mit scharfen, schweren Nadeln und einer groben, wachsbeschichteten Schnur die Teile von Summit „Classic“ Rugby- Bällen zusammen – acht Stunden am Tag, sechs Tage in der Woche, manchmal auch sieben. Seine Hände sind verwundet, seine Augen überanstrengt und sein Rücken schmerzt.

Ramandeep verdient täglich 1,20 $, umgerechnet 83 Cent. Arbeitet man von zu Hause aus, erhält man nur einen Bruchteil des gesetzlichen Mindestlohns. In Australien sind die von ihm produzierten Bälle bei Harvey Norman im Angebot für 9$ zu kaufen. 1)

Im Vorjahr entdeckte das australische Medienunternehmen Fairfax Media in den Slums von Jalandhar in Nordindien dutzende Kinderarbeiter, die an der Produktion von Bällen für die Unternehmen Sherrin und Canterbury beteiligt waren. Ein Jahr später haben nun minderjährige Arbeiter von Summit deren Platz eingenommen.
Die von den Kindern produzierten Bälle konnten durch das Barcode-Etikett mit den in Australien zu verkaufenden als identisch erkannt werden. Außerdem bestätigten sämtliche Näher, die Bälle würden nach Australien geschickt werden. 

Harvey Normans geschäftsführender Direktor John Slack-Smith verkündete nun, den Verkauf der Bälle einzustellen, bis die Anschuldigungen geprüft worden sind. Kinderarbeit sei nicht tolerierbar.

Trotzdem bekannte er Summit als seriösen Lieferanten, sodass die Zusammenarbeit vorerst nicht abgebrochen werden soll.

Summit selbst leugnet die Produktion der besagten Bälle. Gleichzeitig weigerte sich der Sprecher Wayne Rowlands jedoch, die Namen der in Jalandhar produzierenden Fabriken preiszugeben. Später gab er zu, die Bälle kämen ursprünglich aus der eigenen. 2)

Ramandeep hat kein Einzelschicksal. Obwohl die Schulbildung in Indien bis zum 14. Lebensjahr verpflichtend ist, sind Tausende von Kindern dazu gezwungen, schon in jungem Alter in Vollzeit zu arbeiten, um das Familieneinkommen zu steigern und das Überleben zu sichern. 3) Eine Chance auf eine bessere Zukunft bleibt ihnen so nicht.

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. smh: summit rugby league footballs linked to indian child slave labour -abgerufen 02.10.2013
  2. bombalatimes: summit rugby league footballs linked to indian child slave labour -abgerufen 02.10.2013
  3. wikipedia: Indien Bildungswesen



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