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Fidschi: ermutigende Schritte gegen Kinderarbeit

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

In Zukunft werden Eltern in Fidschi, die ihre Kinder illegal arbeiten lassen, mit saftigen Strafen rechnen müssen. Außerdem wurde beschlossen, das Mindestalter auf 15 Jahre anzuheben, und Jugendliche zwischen 15 und 18 dürfen in Zukunft nur noch leichte Tätigkeiten verrichten. 1)

Die Regierung erhofft sich damit, im Kampf gegen die Kinderarbeit im Land einen weiteren Schritt voran zu kommen. In den ersten 5 Monaten dieses Jahres wurden bereits 24 Kinder aus der Kinderarbeit befreit. 2) Dennoch bleibt das Thema brisant. Laut einer Studie der ILO (International Labour Organisation) müssen ca. 500 Kinder in prekären Verhältnissen arbeiten, damit ihre Familien über die Runden kommen. 3) Für einen kleinen Inselstaat mit knapp 900.000 Einwohnern ist dies eine Menge.

Bereits im Alter von 10 Jahren helfen viele auf Zuckerrohr- oder Tabakfarmen, wobei sie Pestiziden und giftigen Düngemitteln ausgesetzt sind, mit scharfen Messern umgehen müssen und schwere Lasten tragen. Hinzu kommt häufig verbaler und physischer Missbrauch. Sexuelle Ausbeutung ist auf Fidschi keine Seltenheit, hauptsächlich im Tourismus, aber auch in der Pornographie. Kinder werden außerdem als Drogenkuriere eingesetzt oder arbeiten als Dienstmädchen in reichen Familien in den Städten. Dort werden sie nicht selten in Sklaverei oder sexuellen Missbrauch gezwungen, im Austausch für Essen, Kleidung, Unterkunft oder Schulgebühren. 4)

Etwa ein Drittel der Bevölkerung auf Fidschi lebt unter der Armutsgrenze. 5) Hinzu kommen häufig soziale Konflikte, innere Unruhen, familiäre Probleme 6) oder Krisensituationen wie Überschwemmungen und Zyklone im vergangenen Jahr. 7)

Immer wieder gelingt es jedoch, Kinder aus der Kinderarbeit zu befreien und auch seitens der Regierung gibt es etliche Bemühungen, die Situation zu verbessern. Die aktuelle Verschärfung der Gesetzeslage ist ein Schritt von vielen, die in letzter Zeit unternommen wurden. Eine Child Labor Unit wurde ins Leben gerufen, die sich um die Koordination der Aktivitäten gegen Kinderarbeit kümmert. Die Regierung unterstützt Bemühungen, Kinder von den Zuckerrohrfeldern zu holen und aus sexueller Ausbeutung zu befreien. 4)

Das so genannte PCN Pilotprojekt sorgt zudem dafür, dass die Kinder zurück in die Schule kommen und bietet Fortbildungen an, damit Jugendliche eine besser bezahlte Arbeit finden können. Und auch die Eltern der Kinder werden unterstützt, sie sollen neue Fähigkeiten lernen, wie Weben oder Nähen, um nicht mehr auf das zusätzliche Einkommen ihrer Kinder angewiesen zu sein. 8)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. The Fiji Times ONLINE: Parents can be charged with child labour; Link nicht mehr verfügbar – 11.05.2018
  2. Islands Business: Fiji Government saves 24 children from child labour nicht verfügbar 1.7.15
  3. Fiji Broadcasting Corporation: 500 children engaged in child labour
  4. United States Department of Labor: Fiji – 2012 Findings on the Worst Forms of Child Labor
  5. Aktiv gegen Kinderarbeit: Fidschi
  6. The Fiji Times ONLINE: Labour rights and wrongs – nicht mehr verfügbar
  7. Spiegel Online: Zyklon „Evan“: Regierung erklärt Fidschi zum Katastrophengebiet
  8. Australia Network News: Child labour a big concern in western Fiji: charity



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