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Erfolg im Kampf gegen Kinderhandel – Kinderhändlerring in China ausgehoben

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Der chinesischen Polizei gelang es im vergangenen Monat, einen Kinderhändlerring zu zerschlagen. Sie befreite 92 Kinder und nahm mehr als 300 Verdächtige fest. 1)

In China werden jedes Jahr tausende Kinder entführt oder von ihren Eltern verkauft. 2010 rettete die Polizei insgesamt mehr als 10.000 Frauen und 6000 Kinder, nachdem die Regierung begonnen hatte, sich stärker gegen Menschenhandel einzusetzen. 2) Nach wie vor wird allerdings nur ein Bruchteil der Vermisstenmeldungen von der Polizei auch tatsächlich aufgenommen und weiter verfolgt. 3)

Diese Kinder landen in Fabriken, werden als Bettler oder Prostituierte eingesetzt 4) oder aber auch an kinderlose Paare in Großstädten verkauft.  Nachgefragt werden außerdem Söhne, die in China traditionell als soziale Absicherung im Alter und bei Krankheit dienen.

Die Ursachen für Kinderhandel in China sind vielfältig: Die schlechte Gesetzeslage sowie die Korruption begünstigen den Menschenhandel. 5) Ein weiterer Punkt ist die Bürokratie beim Adoptionsverfahren. Einfacher ist es häufig, sich mit Kinderwunsch an einen Händler zu wenden. 4)

Aber vor allem die Ein-Kind-Politik trägt erheblich zum Problem bei. Auf 100 Mädchen kommen ungefähr 120 Jungen. Dieser Männerüberschuss wird zunehmend zum Problem und begünstigt den Handel mit heiratsfähigen Frauen und Prostitution. 6)

Von einigen Seiten formiert sich jedoch Widerstand. Im Internet gibt es eine Plattform, die übersetzt so viel wie „Baby Come Home“ bedeutet 7), auf der Eltern Vermisstenanzeigen einstellen können Auch die Regierung setzt sich verstärkt gegen Menschenhandel ein. So wurde 2009 beispielsweise eine DNA-Datenbank mit mehr als 20.000 Blutproben von Eltern, die ihre Kinder verloren haben, eingerichtet. Damit konnten bereits nach drei Jahre etwa 2000 Kinder identifiziert werden und zu ihren Eltern zurückkehren. 8) Außerdem wird über die Medien und an öffentlichen Orten wie Bushaltestellen auf das Thema aufmerksam gemacht. 2)

Doch trotz Bemühungen seitens der chinesischen Regierung bleibt die Lage besorgniserregend. Immer wieder wird dem Land vorgeworfen, nicht ausreichend gegen den Menschenhandel vorzugehen. 9)

 

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. N24: Polizei befreit mehr als 90 Kinder
  2. Human Trafficking: China
  3. Spiegel Online: Menschenhandel in China – Kinder stehlen, Kinder kaufen
  4. Reuters: In China, parents mourn children abducted by traffickers
  5. Spiegel Online: Menschenhandel in China: Kinder stehlen, Kinder kaufen
  6. Wikipedia: Ein-Kind-Politik
  7. Baobeihuijia
  8. Chinadaily: 2,000 abducted children identified via DNA bank
  9. Handelsblatt: Menschenhandel – USA kritisiert China und Russland



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