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Tragen wir jetzt alle Kleidung von Zwangsarbeitern?

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Im Rahmen des „Australian Fashion Reports“ wurden 41 Unternehmen und 128 Marken Australiens untersucht, inwieweit in ihrem Namen moralisch einwandfrei produziert wird. Der „Australian Fasion Report“ ist das Ergebnis einer zwei Jahre dauernden Untersuchung der internationalen Hilfsorganisation „Baptist World Aid“. Der für Australien zuständige Sprecher Gershon Nimbalker zeigt sich vor allem darüber bestürzt, dass, dem Bericht zufolge, ein Großteil, genauer 93 % der australischen Textilbranche über die Herkunft ihrer Baumwolle gar nicht oder zumindest nur unvollständig informiert sind. Kinderarbeit kann so von den meisten Unternehmen gar nicht ausgeschlossen werden. 1)

Der Großteil der weltweiten Baumwolle stammt aus Staaten wie Usbekistan, die immer wieder mit Kinderarbeit in Verbindung gebracht werden.  In Usbekistan, dem viertgrößten Baumwollproduzenten der Welt, müssen Kinder während der Erntezeit in 70-Stunden-Wochen auf den Plantagen arbeiten. 2) Auch wir von earthlink haben in den vergangenen Monaten immer wieder von den Baumwollplantagen Usbekistans berichtet. So kann trotz des mittlerweile durchgesetzten Verbots der Kinderarbeit keineswegs von einem Ende der Zwangsarbeit die Rede sein. Sowohl Kinder, als auch Lehrer und Krankenschwestern werden weiterhin auf die Felder geschickt. 3)

Kombiniert man die fortgesetzte Zwangsarbeit mit der ignoranten Unternehmenspolitik vieler Firmen und Marken, ist es mehr als nur wahrscheinlich, dass man selbst auf Zwangsarbeit basierende Kleidung trägt. Marken wie „Abercrombie and Fitch“ oder „Lacoste“ schneiden im Report am schlechtesten ab. Die Begründungen reichen vom Bezug von usbekischer Baumwolle bis hin zu schlechten Arbeitsbedingungen in den Fabriken. 2)

Die „Australian Retailers Association“ betont stattdessen, dass neue Gesetzesverschärfungen unnötig sind und dass die Firmen vielmehr aus eigenem Antrieb ihr Image verbessern wollen. Der Fabrikeinsturz in Bangladesch im vergangenen Mai habe zu einem Umdenken geführt. 1) Des Weiteren gesteht auch Gershon Nimbalker den Firmen Fortschritte zu. Allerdings beschränken diese sich auf die letzte Produktionsebene. 4)
Bleibt zu hoffen, dass das Umdenken der Firmen schließlich auch auf den Baumwollplantagen ankommt.

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Fashion retailers in dark over child labour – ABC – aufgerufen am 22.08.13
  2. Child labour out of the wardrobe – illawarramercury – aufgerufen am 22.08.13
  3. Kinderarbeit in Usbekistan immer noch vorhanden –  Aktiv gegen Kinderarbeit – aufgerufen am 22.08.13
  4. Global Post: Australian brands ignore child labour; nicht mehr verfügbar



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